Geschichten:Frühlingssturm - Man gratuliert

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Ebenfalls mit einem Nicken erwiderte der Wallbrord den Gruß des Gastgebers. Seinem Antlitz war nicht anzusehen, welche Gedanken ihm bei den Worten Aldrons und die Erinnerung an das letzte Zusammentreffen mit ihm durch den Kopf gingen.

Kaum das Aldron seine kleine Ansprache beendet hatte, erklang ein Ruf von den Zuschauern unter der großen Zeltplane. "Hoch Mees-Mersingen! Hoch Darpatiens Wehr!" Es war Hakon, der jüngst berufene Markgräfliche Flusskapitän und Beauftragter zur Sicherung des Darpat, der so Vater und Tochter, aber auch Darpatien hoch leben ließ.

Als der Flusskapitän ein Hoch auf die Sieger ausbrachte, stimmte Wallbrord umgehend mit ein, wobei seine Anerkennung vorrangig seiner jungen Bezwingerin galt, die ihm alles abverlangt hatte und der er großen Respekt zollte.

„Hoho! Gut Kampf das war!“, ließ sich ein weiterer Gratulant deutlich vernehmen. Baron Strutzz sah davon ab, zu der Siegerin hinüber zu gehen, sondern war lediglich von seinem Lager an der Seite des Kampfplatzes aufgestanden und ließ von Ort und Stelle seine Stimme einem dumpfen aber gut hörbarem Rumpeln gleich ertönen. „Mirl, Tochter von Connar – du wie Buche im Wind: Stark, wankt, aber nicht fällt. Connar eher wie Steineich... nur schneller... hoho!“ Zufrieden mit sich, der Welt und seinem Scherz prostete er den Beiden zu mit seinem gewaltigen „Humpen“ den ein findiger Handwerker von der Burg inzwischen aus der Hälfte eines Schnapsfässchens gefertigt hatte. Danach ließ er sich ächzend wieder auf seinem Platz nieder und beobachtete das Treiben um sich herum. Dabei genoss er sichtlich und in relativ kleinen Schlucken sein Lieblingsgetränk: Süßwein.

Die Mees-Mersingen indessen nahmen ihre Siegesprämien dankend entgegen. Derweil Connar offenbar sehr gut damit zurechtkam, sich in der Rolle des Siegers wieder zu finden, hatte Mirl sich von ihrem ersten Schrecken scheinbar noch immer nicht erholt. Sie versicherte Aldron zwar wortreich, dass er den Schild für sie nicht umlackieren müsse, da sie diesen nicht im Kampf zu führen gedenke, wäre hernach aber ersichtlich am Liebsten gleich wieder in der Menge untergetaucht. Unterdessen quittierte ihr Vater den Hochruf des Sturmfelsers mit einem breiten Grinsen und verwies anschließend darauf, dass sich in der heimischen Waffenkammer sicher ein Ehrenplatz finden lassen würde, wie er einer Waffe von Dreitods Güte gebührte.

Mit einigen knappen Worten erinnerte der Mees-Mersingen seine Gegner aus dem Tjost außerdem daran, dass er einem jeden von ihnen ein kühles Bierchen schulde und mischte sich hernach gemeinsam mit seiner Tochter unter das versammelte Turniervolk.



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Texte der Hauptreihe:
5. Ing 1030 BF zur abendlichen Hesindestunde
Man gratuliert
Das Turnierende - Ehrung der Sieger


Kapitel 73

Stunden der Löwin