Geschichten:Frühlingssturm - Epilog - Wallbrord kehrt heim

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Nachdenklich und gemischten Gefühlen kehrte der Baron zu Vellberg in sein Lehen zurück. Zwar der Kriegszug durchaus als Erfolg zu werten, der hoffentlich länger als ein paar Wochen oder Monde bestand haben mochte, doch gab es dem ehemaligen Marschall andererseits zu denken, daß aus dem Südteil der neuen Markgrafschaft kaum Unterstützung - weder personell noch materiell - gekommen war. Wallbrord mochte sich kaum vorstellen, wie sehr man den Erfolg des Feldzuges ausbauen hätte können, wenn von jenseits des Darpats mehr Hilfe gekommen wäre. So hingegen hatte man die imaginäre Frontlinie zwar weiter in Richtung des Gegners zurückgeschoben, ohne diesen aber entscheidend geschlagen zu haben. Dennoch, man hatte einen Sieg errungen und damit auch Entschlossenheit gezeigt sowie demonstriert, daß der Adel der Region weder untätig noch gewillt ist, die vom Feinde besetzten Lehen diesem kampflos zu überlassen, was schon eine Menge wert war. Unterm Strich, so konstatierte der Baron, konnte man mit dem Ausgang des Kriegszuges zufrieden sein, auch wenn seiner Meinung nach mehr möglich gewesen wäre.

Hier und jetzt aber wünschte er sich lediglich zwei Dinge: Ruhe und ein heißes Bad.

Ein Brief

Durch eines der Fenster im hohen Saal der Burg blies ein Windstoß und drohte die Pergamente vom Tisch zu fegen, als er durch den weiten Raum zog.. Eine kräftige Hand schlug dieses Geschehen aber noch rechtzeitig nieder und sicherte so die Arbeit des Schreibenden.

Aldron von Firunslicht sah zu der der Reihe an Öffnungen an der Langseite des Saales, durch die die Sonne eines warmen Frühlingstages hineinfiel. Dann wandte er sich verdrossen wieder den Zeilen zu, die er schon auf Pergament gebannt hatte. Seine Hand war noch etwas steif von den Kämpfen der letzten Wochen und die Feder zu halten hatte ihm noch nie sonderlich behagt. Vorsichtig tauchte er die Spitze wieder in die Tinte und vervollständigte den Brief:

Burg Angareth am Arvepass, 23. Ingerimm des ersten Jahres nach Inthronisierung ihrer kaiserlichen Majestät Rohaja von Gareth

Ich entrichte euch meinen Gruß, Euer Erlaucht,
 
 
 
 
und möchte euch von den neuen Zuständen in euren Landen um den Arvepass berichten, die ich in diesem Jahr nach der Schneeschmelze endlich zu ändern in der Lage war. Mit Hilfe einiger Streiter, die sich nach dem Turnier zum Gedenken an die Schlacht von Leuenfels und Angareth meinen Bestrebungen angeschlossen hatten, gelang es den markgräflichen Truppen unter meiner Führung den Feind zurückzudrängen.

Nachdem die Gedenkfeierlichkeiten und die Weihe eines Schreines zu ehren der Gefallenen der Schlacht im Beisein ihrer Erhabenheit und verschiedenen Würdenträgern der Rondrakirche abgeschlossen waren, brachen wir von Angareth über Hagenshain nach Gunnishaag auf. Die Vorsteherin dieses Dorfes hatte um Hilfe gegen die Besatzer des Gutes Bergesruh gerufen, die ihre Leute mit dunkler Magie um Tribut erpressen wollten.

Auf dem Weg konnte der Vorsteher des Dorfes Rockning zur Kooperation gebracht werden und stellte uns mehrere Späher, die wertvolle Dienste leisteten und die Berichte der Vorgruppe um den Freiherrn von Wildenstein und seine Hochgeboren Strutzz ergänzten. Rondra war mit uns und es gelang in der Folge unter vergleichsweise geringen Verlusten sowohl Bergesruh von einer Schar Marodeure im Sturm zu befreien, die einem Zauberer zu Diensten waren, sowie diesen unschädlich zu machen als auch die Wacht auf der Passhöhe nach einigem Widerstand einzunehmen. Ein kurzzeitiger Fußhalt in der Pfalzgrafschaft Trollsgau musste bei Herannahen stärkerer Kräfte wieder aufgegeben werden. Dennoch sind somit derzeit alle bedeutenden Orte der Baronie in meiner Hand.

Mit uns zog auch eine entfernte Verwandte meiner Person, Rittfrau Talvia vom Turm, die sich auf der Suche nach Gnade an mich gewandt hatte. Da sie sich mehrere Jahre in Diensten tobrischer Usurpatoren befand, wurde sie von anwesenden Geweihten zuvor einer innigen Prüfung unterzogen. In den anschließenden Kämpfen erwies sie ihre Tüchtigkeit. Vorerst habe ich sie weiter in Dienst genommen.

Die Zusammenarbeit mit den Abgesandten des Markgrafen der ostdarpatischen Lande verlief zufriedenstellend. Über das Vorankommen der gleichzeitig umgesetzten Pläne seiner Erlaucht Gernot von Mersingen liegen mir noch keine Informationen vor.
 
 
 
 
Der Götter Segen über euch!

Aldron von Firunslicht, Landvogt zu Arvepass



 Wappen Mittelreich.svg  Wappen Markgrafschaft Perricum.svg   Wappen Markgraeflich Arvepass.svg   Wappen Markgraeflich Arvepass.svg  
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Texte der Hauptreihe:
25. Ing 1030 BF zur mittäglichen Rahjastunde
Epilog - Wallbrord kehrt heim
Die Ruhe in den Bergen


Kapitel 90