Geschichten:Erste Schritte in Perricum

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Innmitten der großen Halle von Hassal'han Ammayin, wo alles für das zweite Namensfest von Si'Yandor, dem Sohn der Kadi hergerichtet wurde. Eifrig waren die Bediensteten dabei die Blumen der Jahreszeit im Raum zu dekorieren und Staub zu wedeln. Die Tor zum Garten standen weit offen und es wehte ein waremer Wind herein, der die langen Vorhänge an den Wänden zu sanften Bewegungen anblies.

Lautes Hugetrappel auf dem Hof verhieß noch nichts ungewöhnliches. Immer allgegenwärtig war man das Imponierbedürfnis der nebachotischen Reiter gewohnt. Nur als ein gräflicher Bote zur Tür herein stürmte verfinsterte sich die Miene Simolds ...

..."Där Al'Haresh hattä rächt. Und isch Narr glaubtä noch, dass irgänd ätwas andäres gämayint sein könntä," sprach Simold aus, während das Schreiben aus seinen Händen vor den Füßen des noch immer keuchenden Botenreiters zu Boden glitt.

"Lasst Euch in där Kiechä ätwas zu Ässen gäbän und vom Stallmaistär ein frischäs Pfärd - wänn Ihr Euch zutraut einän Näbachoti zu reitän."

"Danke Hochgeboren...Das, das trau ich mir momentan tatsächlich zu Herr," hustete der Reiter.

"Wo iest Euär nächstär Halt?"

"Darrenfurt, Herr, die dortigen Haufen werden gerufen."

"Dann bäställt Ihro Hochgeborän Ruffina mainä bästän Wünschä fier sie und die Ihrän. Bäställt Ihr, dass wier, wie die Jahrä zuvor, die Gränzän zum Wall sichärn wärdän und Darränfurt schützän werdän als wäre äs unser eigänäs Land, wänn ihr Kriegsvolk im Fäldä stäht."

"Das werde ich Herr."

"Und wänn ihr da draussän irgendo Reiter in meinän Farbän säht, schickt sie zu mier. Nun gäht!"

"Ja Herr."

Trenner Perricum.svg

"Marbän?" war einer seiner Sharuths neben Simold getreten.

"Zwanzig Reitär sofort iebär die Gränzän in den Wall. Lasst Branntweinfässär im Wall verteilän. Wänn die Ferkinas betrunkän sind, kämpfän sie nicht. Sagt den Wall-Bauärn, dass ich fier das Vieh, das sie verlierän aufkommä, und dass sie nicht mit dän Preisän iebärtreiben sollen. Aber auf keinän Fall soll jätzt jämand am Wall einän Streit mit dän Wildän provozierän. Schickt dann einän Botän zu Eslam, was är zu tun gedänkt und dass isch äs fier wichtig halte, dass die Küste beobachät bleibt. Wär weiß, was iebär das Meer kommt. Vorwärts!"

"Ja Marbän" verneigte sich der Sharuth und ging.

Simold stand schweigend im Raum. Ängstlich beobachteten ihn die Bediensteten, während er langsam seinen Blick über Säulen, Bögen und die übrige Einrichtung schweifen ließ.

"Simold, schau nuhr!", riss ihn eine verheissungsvoll, aufgeregte Frauenstimme aus seinen Gedanken.

Ariana, seine Schwester stand zehn Schritt entfernt zwischen den Säulen. Mit einer sanften mutgebenden Geste hatte sie ihren Sohn auf eine lange Reise geschickt, die er auf wackeligen Beinen zu Simold antrat. Er stakste und stolperte, lächelte, fiel hin und richtete sich wieder auf, um seinen Weg fortzusetzen. Besorgt wollten die Mägde ihm zu Holfe eilen, doch eine Geste des Barons hieß sie zu warten. Gefesselt blickte Simold auf Si'yandor, der gerade eine Verschnaufpause einlegte.

Simold kniete sich hin: "Nach Vornä maiyn Sohn, denn wänn es Zurück gänauso weit iest, hat man keinä Wahl mähr," sprach er den Kleinen an und gab dem Kind ein aufmunterndes Zeichen, worauf es wieder loslief ...



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21. Per 1027 BF
Erste Schritte in Perricum
Erste Schritte in Perricum


Kapitel 25

Zwei Monologe aus Dürsten-Darrenfurt
Autor: Stefan T.