Geschichten:Erlenstammer Umtriebe

Aus GaretienWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Erlenstammer Umtriebe

Vor dem Wiesenschlösschen des Grafen Ingramm fährt eine Kutsche vor, die das Wappen von Erlenstamm trägt. Aus steigen drei Gestalten, zwei Männer und eine Frau. Bei den Männer handelt es sich um den Staatschreiber Arth Baldus und den Hauptmann der Soldaten zu Freudenstein. Bei der Frau handelt es sich um eine edel gekleidete Person, die - von beiden Männern gestützt - sich unsicheren Schritten und sehr langsam zum Schlösschen begibt. Auf den ersten Blick ist sie nicht wieder zu erkennen: totenblass, mager bis auf die Knochen, mit eingefallenen Gesichtszügen .... und doch ist es unverkennbar die Baronin Thalionmel von Erlenstamm. Doch sie scheint nicht ganz mitzubekommen, was um sie geschieht. Und so kommt es denn zur Anhörung durch den Grafen Ingramm:Die beiden Männer sind immernoch da, um sie zu stützen, doch die Baronin steht aufrecht, mit strengem Blick schaut sie dem Grafen fast herausfordernd in die Augen, und beginnt fast mechanisch zu reden:

"Seid gegrüsst, Euer hochwohlgeboren, Graf Ingramm, Sohn des Ilkor vom Schlund, Väterchen des Schlundes.

Euer Schreiben hat mich erreicht. Gleichermassen erstaunt wie entsetzt hat mich Eure Nachricht, denn in der Tat scheint Ihr Mitleid zu haben mit Frevlern der übelsten Sorte, denen der gerechte Volkszorn gleich nach deren Ergreifung entgegenschlug. Kaum zu fassen scheint mir der Gedanke, dass Euer bisher untrüglicher Sinn für Gerechtigkeit es zulässt, dass derlei Gelichter auch nur im mindesten Schonung finden soll, nur weil sie von Eurem Volk sind und unter Berufung auf alte Schrifttümer toter Herrscher, die nie den Bezug zu den wahren Nöten des Volkes hatten", die letzten Worte wirken gepresst, wie unter Zwang hervorgedrückt. Die Baronin beugt sich vorn über, hält sich den Kopf, als ob sie entsetzliche Kopfschmerzen hätte..... dann bricht unter Tränen aus ihr heraus "Helf mir Väterchen, denn ein entsetzlicher Fluch liegt auf mir..." dann wird ihr Blick wieder starr, und sie fährt fort: "Natürlich beuge ich mich Eurem Befehl und werde fürderhin bedacht sein, Eure Gesetze zu befolgen, wiewohl seltsam sie mir scheinen mögen, doch kann ich meine Leute nicht immer überall haben und kann daher nicht immer verhindern, dass der gerechte Zorn des Volkes Praios willen dort vollstreckt, wo Eure Bürokratie in verhindern würde." Wieder verstummt sie, stottert unverständliche Worte, windet sich und bricht schliesslich schluchzend zusammen. Unter den wimmernden Lauten der Baronin kann man die fast erstickten Worte vernehmen: "und die armen und tapferen Angroshim haben den Tempel gar nicht geschändet oder angezündet, es waren meine Männer...." Sie will weiter reden, wird aber von starken Krämpfen geschüttelt und fällt schliesslich in Ohnmacht. Gleich danach ergreift der Garde Hauptmann das Wort, nachdem er den Grafen ehrerbietig und angemessen gegrüsst hat:

"Ich denke, es gibt keine Worte für das, was Ihr hier heute gesehen und gehört habt .... und es gibt weder Worte noch eine Entschuldigung für das, was sich in den letzten Monaten und rund anderthalb Jahren in Erlenstamm zutrug. Was die Garde tat, tat sie unter Todesdrohungen einer mächtigen Magierin, die die Baronin mit einem, so denke ich, starken Zauber belegt hat. Auch Arth Baldus, unser bis anhin geschätzter Staatsschreiber, muss zuweilen unter dem Bann der Magierin sein, doch hat er auch zuweilen Lucida Intervalla. Wir schmiedeten schon oft Pläne, die Magierin zu beseitigen, doch niemand weiss, wem man vertrauen kann, denn die Magierin kennt offenbar Mittel und Wege, auch vertrauenswürdige Freunde und praiosgefällige Diener der Obrigkeit zu Verrätern zu machen. Zu unser aller Glück ist sie ganz und gar unerfahren auf dem Gebiet der Staatskunst und dessen, was Rechtens ist, so dass sie früher oder später Euren gerechten Unmut erregen musste. So war auch der Plan unseres Staatsschreibers, der die böse Maga aus dem lieblichen Feld in seinen luciden Momenten in rechtlichen Belangen falsch beriet, auf dass die Maga sich selbst ans Messer liefere. Das tat sie nun, hatte sie doch kaum eine andere Möglichkeit, als die Baronin zu Ihnen zu schicken. Dass dabei vier wackere Angroschim ihr Leben lassen mussten, war nie unsere Absicht und wird von uns allen zutiefst bedauert."

Nach dieser kurzen Erklärung tauschen Baldus und der Hauptmann miteinander verschwörerische Blicke und nicken einander zu. Daraufhin wendet sich Baldus nach einer aller Form entsprechenden Ehrung des Grafen an diesen:

"Ich möchte noch das eine oder andere zu den Ausführungen des Hauptmannes ergänzen. Wie Ihr seht, haben wir es bisher nicht geschafft, die Maga zu beseitigen und werden wohl die Hilfe von aussen brauchen. Es wäre überdies fraglich, ob eine einfache und schnelle "Beseitigung" überhaupt rechtens wäre. Dennoch möchte ich Euch bitten, nichts zu unternehmen, bis ich an den Konvent Garetischer und Greifenfurter Adligen reisen werde, denn dort gedenke ich, die ganze Sache dem Staatsrat und allen anderen Anwesenden zu eröffnen. Die Maga darf keinen Verdacht schöpfen, bis nicht einige Praios-Diener ihre Macht bannen, um sie zu überwältigen, den gross ist ihre Macht führwahr, und grossen Schaden kann sie noch anrichten, wenn sie Verdacht schöpft, bevor sie offensichtlich geschlagen ist. Deshalb bitten wir Euch, uns, mich und den Hauptmann zurückreisen zu lassen, um der Maga die Nachricht zu überbringen, dass wir unseren Auftrag erledigt haben" Arth Baldus hält inne, wird kreideblass, nimmt einen Dolch heraus uns zeigt ihn dem Grafen: "Denn unser Auftrag war, auf unserer Reise die Baronin mit diesem giftigen Mengbillar niederzustrecken und zu behaupten, wir seien von reudigen Bauern überfallen worden, die die Baronin an Ort und Stelle gelyncht hätten. Angeblich hätte die Baronin dann sie, die Maga, als ihre Nachfolgerin eingesetzt. Wir Ihr seht, haben wir das nicht getan. Ihr könnt also auf unsere Loyalität bauen. Wir bitten Euch um Aufschub jedwelcher Massnahmen bis nach dem Konvent, dann aber ersuchen Euch wir untertänigst um die schärfsten Mittel, die das weltliche und das göttliche Recht Euch und er Praios-Kirche in die Hand legt. Doch was auch immer Euer Entscheid sein wird: WIr sind Eure loyalen Untertanen."

Der Hauptmann ergreift auch kurz das Wort: "Und seid gewiss, Euer Hochwohlgeboren. Auch wenn meine Männer, aus nackter Angst um ihr Leben und aus falsch verstandener Gefolgschaft vorgetäuschter Befehle der Baronin, der Maga zu diensten waren, so werden sie im Angesichte rechtschaffener Praios-Diener und Eurer Soldaten ohne zu Zögern zu Euch überlaufen oder die Waffen strecken. Dafür garantiere ich bei der Herrin Rondra mit meinem Leben und meiner Ehre."

Meisterinformationen (markieren zum Anzeigen):

Wenn Ingramm nun die Baronin untersuchen lässt, wird man herausfinden, dass die Baronin über sehr lange Zeit mit dem (verbotenen) Mengbiller Bannbalöl gefügig gehalten wurde. Ebenso lässt sich starke magische Einwirkung satuarischen und druidischen Ursprungs belegen. Ein starker "Zauberzwang" scheint auch irgendwie im Spiel zu sein. Das Bannbalöl scheint bisher noch keine bleibenden Schäden hinterlassen zu haben, ausser die körperliche Auszehrung, die darauf zurückzuführen ist, dass die Maga der Baronin in ihren willensschwächsten Momenten selten die dann nötigen Befehle zu trinken und zu essen gab. Die Baronin kann in einiger Zeit wieder ganz hergestellt werden, doch ist eine sofortige Behandlung nötig, damit sie nicht in absehbarer Zeit ein Fall für die Noioniten wird. Wenn der giftige Mengbillar untersucht wird, kommt das auch strengstens verbotene und vorliegend zu einer lethalen Mischung veränderte Gift des Purpurmohnes.