Geschichten:Erlenstamm gegen Dragenfels - Gegen Dragenfels!

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Die Erlenstammerin, ihre Nichte Greifdane (beide beritten), 14 Schwertkämpfer, 14 Bogenschützen und 2 Feldscher hatten irgendwo in den Wäldern der Baronie Mardershöh, ungefähr 5 Meilen westlich des Dragenfels, ein Lager aufgeschlagen, um sich noch einmal auszuruhen und das weitere Vorgehen zu planen. Allen wurde von der Baronin eingeschärft, nur im Flüsterton zu reden, sich möglichst leise zu bewegen und in der Nacht ja kein Feuer zu entzünden. Es war gegen die Praiosstunde, als Ole der Hauptmann, Greifdane und Thalionmel mit einer Karte sich besammelten, um zu besprechen, was weiter zu geschehen habe.

Kurz darauf fasste die Baronin einen Entschluss und rief 5 der Bogenschützen zu sich. Der Plan war klar und einfach. Sie sollten Erkunden, in welchem Zustand der Dragenfels sich befand und, wenn möglich, ausspähen, wie stark er besetzt war. Und weiter war ihr Auftrag, Unruhe zu stiften.

„Männer und Frauen“, hob die Erlenstammerin an und fuhr fort, „Ihr werdet im Schutze des Waldes, mit tarnfarbenen Umhängen und ohne Rüstungen zum Dragenfels je einzeln vordringen. Ich rechne, dass dieser nur rund 4 Meilen entfernt ist, und zwar ziemlich genau östlich von hier. Ihr müsst nur eine Hügelkette queren und leise wie der Wind durch das Gehölz huschen. In zwei Stunden solltet ihr dort sicher ankommen. Erkundet, soviel ihr könnt, ohne Euch zu gefährden und ohne gesehen zu werden. Verteilt Euch auch, damit einer, der erwischt oder gesehen wird, den Rest der Mission nicht gefährdet, und kehrt getrennt wieder zurück. Und wartet schliesslich die Dunkelheit ab. Jeder von Euch soll dann mehrere Brandpfeile auf den Dragenfels abfeuern, so viele wie ihr wollt. Versucht, brennbares zu treffen, aber versucht ebenso, den Wohnbereich zu schonen. Schliesslich wollen wir meinen geliebten Sohn nicht zu den Opfern zählen müssen. Es geht auch weniger darum, grossen Schaden anzurichten, als viel mehr darum, die Leute des Junkers in Angst, Verwirrung und Bestürzung zu versetzen. Vielleicht gibt er dann auch schneller auf. Rüstet Euch entsprechend aus und geht nun. Wir werden hier auf Euch warten, und möge Travia, gegen die der Junker so schändlich frevelt, mit Euch sein.“

Nachdem die fünf Bogenschützen davon geeilt waren, ruhte sich die übrige Truppe weiter aus. Die Zeit drängte nicht übermässig, obwohl man nur wenige Vorräte hatte mitnehmen können und die Baronin sich grosse Sorgen um ihr im Moment schutzloses Lehen machte, und das nicht zu Unrecht, wie sich noch am selben Nachmittag herausstellen sollte.

Es begann bereits zu dämmern, und die Erlenstammerin malte sich aus, wie der Dragenfels in Flammen aufging, als die Ruhe plötzlich von hastigen Schritten im Unterholz aufgeschreckt wurde, gefolgt von Rufen der Wachen. Kurz darauf brachte einer der rund ums Lager postierten Wachtposten einen abgekämpften Büttel und ein Pferd mit Erlenstammer Sattel zur Baronin. Und noch bevor diese ihn ansprechen konnte, brach aus ihm heraus:

„Die Höllenwaller kommen. Jetzt sind sie wohl schon da. Sie ziehen vom Begräbnis heimwärts und zogen gen Erlenstamm! Eure Nichte Alissa war – Praios sei gelobt - vor ihnen zu Hause – und hält nun Freudenstein mit den von Euch eingeteilten 5 Bütteln.“

„Wieviele sind es?“ fragte die Baronin grimmig. „Keine Ahnung, gab der Büttel zurück, „wir schätzen in Bannerstärke, können es aber nicht mit Sicherheit sagen.“

Das Gesicht der Baronin verfinsterte sich. „Du bist Deiner Herrin ein guter Diener. Es soll Dein Schaden nicht sein“, antwortete sie. Sie überlegte nur kurz. Dann rief sie wieder Greifdane und Ole zu sich.

„Erste Priorität hat die Baronie. Er wird meinen Sohn schon am Leben lassen. Ole, Du bleibst mit zwei Bogenschützen und einem Schwertkämpfer hier und wartest die fünf ab, die unterwegs sind. Dann deckst Du unseren Rückzug. Spätestens am Morgen früh zieht Ihr hier aber ab und zieht Richtung Freudenstein, und zwar so schnell ihr könnt.

Greifdane, nimm Dir den besten Bogenschützen und die beiden Pferde. Reitet wie der Namenlose auf schnellstem Weg zur Burg Murmelstein. Denn ich denke, dort wird er durchziehen. Das ist einerseits der kürzeste Weg zum Höllenwall und anderseits ist das der Weg, auf dem die Route durch Erlenstamm am längsten ist. Die übrigen 6 Bogenschützen werden Euch zu Fuss in einem Gewaltsmarsch folgen. ICH WILL MURMELSTEIN BESETZT HABEN, WENN DER HÖLLENWALLER KOMMT!!“ Mit diesen Worten rief sie die Bogenschützen zusammen, die nicht zurückbleiben sollten und wiederholte ihren Befehl: „Ihr werdet meiner Nichte auf schnellstem Weg nach Murmelstein folgen, dies ist von allerhöchster Dringlichkeit und ihr seid ausgeruht. Also sputet Euch. Ich will einen Gewaltsmarsch sehen, wie ihr ihn noch nie geleistet habt. UND WENN MIR ZU OHREN KOMMT, DASS NUR EINER VON EUCH NICHT BIS ZUM LETZTEN BLUTSTROPFEN ALLES GAB … ODER WENN IHR EINFACH NICHT RECHTZEITIG AM MURMELSTEIN SEID, WERDET IHR ALLE AUFS BORONSRAD GEFLOCHTEN!“ Dann wandte sie sich wieder ihrer Nichte zu: „Ich weiss, dass Du darauf brennst, die Höllenwaller in ihren Posterior zu treten, aber die Baronie hat Vorrang. Verteidige unser Land und unsere Burg, bringe ihnen möglichst hohe Verluste zu, aber folge ihnen nicht. Und wenn Du unterlegen sein solltest, zieht Dich zurück. Ob Du eine Taktik der Nadelstiche vom Murmelholz aus statt aus der Burg betreiben willst, überlasse ich Dir. Jedenfalls verfolge sie nicht über die Grenzen unserer Baronie hinaus.“ Greifdane nickte. Und sogleich brüllte die Baronin mit irrer Stimme: „FORT MIT EUCH, MUSS ICH JEDEN EINZELNEN IN DEN ARSCH TRETEN!?“

Kaum war die „Murmelsteiner Abordnung“ auf dem Weg, befahl die Baronin den Aufbruch zu Fuss gen Freudenstein. „Mit etwas Glück können auch wir sie abfangen oder von Norden her in die Zange nehmen. Jedenfalls werden auch wir einen Gewaltsmarsch nach Freudenstein auf uns nehmen. UND JEDEN, DER SCHLAPP MACHT, WERDE ICH EIGENHÄNDIG ERLEDIGEN!!“ Sie nickte ihrem Hauptmann zu, der zurück blieb. Dann brach sie mit der „Freudensteiner Abordnung“ auf, sie selber forschen Schrittes voraus.


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Texte der Hauptreihe:
28. Ron 1027 BF
Gegen Dragenfels!
Ein Erlenstammer Abschied


Kapitel 2

Autor: Alissa