Geschichten:Elmenbarths Lehre - Der Maler

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Hesinde-Kloster St. Ancilla. Anfang Hesinde 1037 BF:

”Bitte stillsitzen, Ehrwürden, ja genau so ist es gut.”

So ging das nun schon seit Tagen, aber der Abt folgte geduldig den Anweisungen des Meisters. Ja, der Maler verstand etwas von seinem Fach, er war einer der Besten. Es war Junker Eberhelm von Garnelsand der dem Abt den Maler empfohlen hatte. Die Reichen und Mächtigen Gareths rissen sich förmlich darum, von ihm porträtiert zu werden. So dauerte es für gewöhnlich eine Ewigkeit einen Termin zu bekommen, doch das Glück war dem Abt holt, Meister da Yaquirion sagte umgehend zu. So würde das Gemälde noch vor dem Treffen zu den Korgonder Relief-Steinen fertig werden. Der Abt wirkte sichtlich zufrieden.

Auch sonst fühlte sich der Hesinde-Geweihte in der Gegenwart des Malers äußerst wohl, er schätzte die Unterhaltungen, den intellektuellen Austausch. Da Yaquirion war ein von der Allwissenden gesegneter Mann, der zu unterhalten wusste. Daher war der Abt stets in Plauderlaune wenn die beiden sich trafen.

„Ach Meister Yanquirion“, seufzte der Abt, „ich bin ja so froh, dass Ihr noch Zeit für mich gefunden habt.“

„Aber Ehrwürden, als mir gewahr wurde wer meine Dienste verlangt, da habe ich keinen Moment gezögert.“ Der Künstler funkelte den Abt mit seinen blauen Augen an. „So wird das Kunstwerk noch vor Euren großen Treffen vollendet sein. Worum ging es da doch gleich? Steine?“

„Ach hört mir auf“, der Abt winkte ab, „ja, Fragmente von einem uralten Relief... aber damit will ich euch nicht belasten. Es werden Vertreter aller Zwölfgöttlichen Kirchen hier eintreffen, dazu noch eine Reihe namenhafter Gelehrter und Magier. Nachdem unsäglichen Verbot der Nandus-Kirche auf dem Konkordat, ausgerechnet in diesen heiligen Hallen, hoffe ich nun inständig auf einen Erfolg. Möge uns die Allwissende beistehen.“

„Da Ihr die Nandus-Kirche ansprecht“, hakte da Yaquirion vorsichtig nach, „ich meine kürzlich Eure Gnaden Weidenhoff hier im Kloster gesehen zu haben. Versteht mich bitte nicht falsch, aber ist seine Anwesenheit hier nicht etwas riskant?“

„Nun ja, glücklich bin ich über seine Anwesenheit nicht und dann ist da ja auch noch dieses Kind.“ Der Abt verdrehte die Augen.

„Welch Ärgernis, haben Euch doch die Nandus-Jünger um Euren großen Auftritt auf dem Konkordat gebracht und das vor dem versammelten Adel des Königreiches.“

„Ja, da habt Ihr bedauerlicherweise Recht, aber lasst uns über etwas heiterem Sprechen“, der Abt straffte sich, „was ist der neuste Tratsch in der Kaiserstadt?“

Da Yaquirion zog seine Mundwinkel nach oben, er wusste er hatte den wunden Punkt des Abtes getroffen.



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Texte der Hauptreihe:
P10. Briefe
K83. Zweifel
1. Hes 1037 BF
Der Maler
Speer und Steine


Kapitel 22

Ein Magus auf Reisen
Autor: Bega