Geschichten:Einmarsch nach Waldfang und erste Gefechte

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Der Einmarsch nach Waldfang

Schilderung des zwergischen Lakaien Hatair ban Hisim

Im Mördertempo hat uns die Baronin Maline über die Reichsstraße 3 getrieben, damit wir am Mittag des 24. Praios mit der Vorhut aus einem Halbbanner Kürassiere und Armbrustern Surburg erreichten. Die Menschlein in der Siedlung, die mir im Vergleich zu Gareth wie ein Kuhdorf virken, gerieten in völlige Aufregung und dachten schon, wir wären die einzigen Befreier Waldfangs. Diese Rubinköpfe haben selbst nicht davor zurückgeschreckt, vor drei Tagen ein Gestüt in der Nähe von Kravetz zu überfallen und ein Dutzend Unbewaffneter niederzumachen.

Die Baronin und der Gaugraf hielten eine kurze, geheime Besprechung. Danach ritt die Baronin mit dem Baron von Syrrenholt und den Kürassieren weiter westlich nach Randersburg davon, während ich mit dem Gaugrafen auf den Haupttross wartete, der zwei Stunden später eintraf. In Randersberg in Randersburg schließlich hatten die Dörfler schon einen Lagerplatz mit Fackeln abgesteckt, und ein Bote aus Uslenried traf am Abend mit der Nachricht ein, dass Baron Wulf und seine Getreuen vor Hornbach bereit stünden.

Am nächsten Morgen teilte sich das Heer zum Angriff. Die Baronin Efferdane von Rabensbrück, Baron Erlan von Zankenblatt und Baronin Maline von Hohentann führten je ein Banner Fußkämpfer und mehr oder weniger Ritter und leichte Kavallerie um die Südgrenze Waldfangs herum, während Baron Brander von Bärenau mit seinen Kürassieren und albernischen Söldnern querfeldein nach Fischerskate zog. Die restliche Streitmacht – die Banner des Gaugrafen und der Natzunger Baronin – marschierten geradewegs weiter nach Kravetz. Die Ulsenreider Söldner und Sertiser Kämpfer standen irgendwo zwischen Erpelsberg und Hornbach bereit zum Kämpfen.


Die Hirschfurtener Berichterstatterin Elia Wittau

Am Morgen des 26. Praios verkündeten Fanfarenstöße aus allen vier Himmelsrichtungen das Ande der Kultistenherrschaft. Kurz darauf übertraten der Baron von Uslenried und seine Verbündeten die Raller über eilig angefertigte Laufstege.

Die Kultisten in Hornbach reagierten völlig überrascht, als über drei Dutzend brüllende Thorwaler die Palisaden erklommen und das eine Tor zerschmetterten. Ein Häufchen verzweifelter Aufständischer wurde im Handumdrehen von liebfeldischen Söldnern und den Sertiser Schützen aufgerieben. Auf der Hauptstraße und dem Marktplatz erwarteten jedoch ein gutes Hundert Aufständischer und bezahlte Mordbuben die Angreifer. Die übrigen Rubinbrüder versuchten, sich in die Fährstation zu retten oder zur Hornburg überzusetzen. Während des heftigen Gefechtes fingen zahlreiche Gebäude Feuer, darunter auch die Fährstation, deren brennendes Dach mit Getöse über den Fliehenden einstürzte. Die restlichen Aufständischen in den Booten auf dem Fluss wurden von Scharfschützen gestellt. Zwergische Sappeure brachten unter dem magischen Schutz der Zauberer Tan-Nirren von Bornstein und Jilo Tibaran den Torturm der Hornburg zum Einsturz. Bis zum frühen Abend lieferten sich die Besetzer blutige Kämpfe mit Thorwalern und Zwergen, ehe es dem jungen sertisischen Weibel Gero Toberen gelang, das feindliche Banner von der Spitze des Bergfrieds zu reißen, obgleich er diese mutige Tat mit dem Leben bezahlte, als ihn ein verirrter Bolzen traf und der Weibel herabstürzte. Der vermaledeite Junker Boronir von Hornbach aber entkam mit einer Handvoll Getreuer durch einen magisch verborgenen Fluchtstollen. Der so präpariert war, dass er vor den Verfolgern einstürzte und zwei Hirschfurter Landsknechte begrub. Die Keller der Hornburg waren überfüllt mit Gefangenen und zusammengeraubten Wertsachen.


Erzählung des albernischen Söldnerweibels Cumal Sailif

Nach dem vierten Hornstoß stieß Baron Brander im Eilmarsch nach Westen vor, ebenso die Adjutantin des Gaugrafen. Kurz hinter Kravetz waren Straßensperren errichtet und drei Dutzend Kultisten hatten sich um einen Wachturm verschanzt und begrüßten die Baronin Maline mit einem Pfeilhagel. Die Natzungerin führte ihre Reiterei jedoch im Bogen in ein Waldstück und umging die Stellung. Während einer Scheinattacke aus Osten unter dem Kommando des Konstablers ya Gollt sprengten die Reiter plötzlich im Galopp von Süden heran und überrannten die Stellung mit Unterstützung eines Beilunker Kampfmagus. Den nachrückenden Bogenschützen und Pikenieren entkam kein einziger der Rebellen. Die Baronin teilte ihre Streitmacht abermals und schickte den Konstabler mit einem Halbbanner Pikeniere gen Grünau, während ein Halbbanner gaugräflicher Kürassiere Baron Brander zur Unterstützung entgegeneilte. Die Reiterei trieb zahlreiche Plünderer und Aufständische aus ihren Waldverstecken genau in die Marschrichtung der Bärenauer Truppen, die mit den Fliehenden leichtes Spiel hatten.

Von Schwarzer Magie und gemeinem Verrat

Freiherr Balduin von Byrkenweiler in einem Bericht an seinen Ordensmeister

Von Syrrenholter Seite aus stellten sich den Befreiern keinerlei Gegner in den Weg. Kurz vor Grünau geriet der Schwarztanner Trupp in einen gemeinen Hinterhalt. Den meisten Schwarztannern gelang jedoch unverletzt die Flucht, als der hinterfotzige Weibel Mondan von Greyfenfurt plötzlich auf des Feindes Seite schlug, der dem Tross in einem Hohlweg auflauerte, nachdem die Vorhut bereits passiert und zu weit voraus war. Acht tapfere Recken, darunter ein Ritter der Bannstrahler, verloren ihr Leben im Bolzenhagel. Doch dies war bisweilen nicht das Schlimmste, was und in diesem verfluchten Walde widerfahren sollte. Der reichsweit gesuchte Schwarzmagier Zachan ibn Ruhal selbst überfiel die Vorhut unter dem Kommando der Garether Magistra von Holdbrucken, die gerade den Rückweg antreten sollte. Laut der Magierin und dem einzigen weiteren Überlebenden des Überfalls folgte dem Schwarzhexer ein tollwütiges Wolfsrudel – Krähen und Ratten sollen in Schwärmen auf die Hilflosen niedergefahren sein, deren Leichen auf das Abscheulichste entstellt waren! Schließlich ist es Frau von Holdbrucken gelungen, den Magus zu blenden und mit dem zweiten Überlebenden zu fliehen. Die übrigen drei Bannstrahler haben sich sofort auf die Spur des ibn Ruhal geheftet, ohne Erfolg jedoch.


Der Waffenmeister Lares Torkildson über den Rabensbrucker Vorstoß

Die Baronin Efferdane von Gareth erreichte das Dorf Sandelbruch just noch rechtzeitig, um am Nachmittag des 26., Praios einen größeren Haufen Plünderer aufzureiben, die auf dem Weg nach Sandelbruch waren. Nach einem blutigen Scharmützel konnten sechs Kultisten verhaftet werden. Dutzende aufständische Bauern, Landsknechte und Söldner traten die Flucht an, als sich zwei Magier auf Seiten der Kultisten mit dem Falkensteiner Magus und dem Hesinde-Geweihten Eldron Lanka maßen. Feuerlanzen, Kugelblitze und magische Schutzkreise zuckten in underischen Lichtern auf, die Liturgie des Heiligen Canyzeth erklang und zum Schluss zerriss der Boden unter den kreischenden Kultisten, die in einen grauen, magischen Sog gezogen wurden.

Die Flüchtenden aus Sandelbruch wurden indes unter Syrrenholter Schutz aus Waldfang geführt.


Die Befreiung von Grünau und Hirschpforten

Hatair ban Hisim, Lakai und Scriptor aus Natzungen

Bis zum Sonnenuntergang des 26. Praios standen die ersten Natzunger Truppen im Hügelland acht Meilen östlich vor Waldfang. Weiter im Südosten vereinigten sich weitere Natzunger und Schwarztanner Soldaten, um zwei Sturmattacken gegen das schwach befestigte Grünau zu reiten, und nicht ohne Erfolg. Bis zum Morgen des 27. Praios war über die Hälfte der Aufständischen tot, die übrigen gefasst oder nach Süden geflohen, um sich nach Syrrenholt oder Rubreth abzusetzen, wo sie den dortigen Gardisten direkt in die Arme liefen. Im Morgengrauen ritt Baron Brander von Bärenau zusammen mit eigenen und gaugräflichen Truppen einen Überraschungsangriff auf das Lager der Rebellen, wobei es kaum Tote zu beklagen gab und fast 35 Aufständische gefangen genommen werden konnten. Im Tross der Kultisten fanden sich zahlreiche gestohlene Waffen und Plündergut.

Einen größeren Trupp Kultisten und Söldner mit Beutewagen scheuchte die Rabensbruckerin vor sich her, die sich ihren Kämpfern am Vormittag des 27. an einer Wegkreuzung in einer flachen Senke zur Schlacht stellten – ein unvorteilhafter Ort, zumal kurze Zeit später der Natzunger Konstabler ya Gollt mit zwanzig Berittenen und mehr als dreißig Pikenieren die Kreuzung erreichte.

Die gut 130 Aufständischen gerieten in heilloses Durcheinander, als sie von vorn und an allen Flanken von berittenen Schützen, Axtschwingern und Hellebardieren niedergemacht wurden. Dreißig Überlebende wurden in Ketten gelegt und das Plündergut beschlagnahmt.


Brief des Uslenrieder Knappen Herdan von Erpelsberg an seinen Onkel in Ferdok

... Im Nordwesten gelang es vierzig Berittenen unter Führung des Ritters Ralbert von Streitzig zur Greifenklaue zusammen mit den wenigen Königlichen der Reichsfeste Rallersbruck das Dorf Hirschpforten zu befreien, wobei sich zahlreiche Aufständische mit Plündergut in den Sandelhain flüchteten. Bei den Gefechten wurden viele Häuser zerstört und über fünfzig Aufständische erschlagen, ein Dutzend in Gewahrsam genommen.

Baron Wulf, Cern von Aschenfeld und die Rittfrau Lydia von Hartsteen ließen den Baron Radulf von Hirschfurten, der sich schon beim Sturm auf Hornbach zurückgehalten hatte, mit zwei Dutzend Kriegern im Dorf zurück, um im Eilmarsch direkt gen Waldfang zu galoppieren, Fußvolk und Trosswagen hastig hinterhereilend. Der Baron wollte den Hauptort der Baronie unbedingt als Erster erreichen und trieb uns mit wüsten Flüchen eilige voran.