Geschichten:Eichsteiner auf der Hatz - Zweifel

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Dämonenbrache, 29. Boron, am Morgen

Über Nacht hatte bei Aldur ein leichtes Fieber eingesetzt und er hatte unruhig geschlafen, sich oft auf dem Lager gewälzt. Dabei hatte er eine Vielzahl von Lauten von sich gegeben, so dass auch die anderen nur wenig Schlaf gefunden hatten.

„Ich glaube, die Hatz ist für uns gestorben. Ich für meinen Teil hoffe, dass wir in der verbleibenden Zeit auf keinerlei wilde Bestien mehr treffen, die es zu jagen gilt. Aldur wird kaum eine Waffe führen können, sofern er überhaupt wieder auf die Beine kommt. Du kannst zwar mit der Saufeder umgehen, aber alleine hast du gegen eine Übermacht wie gestern auch keine Chance. Und ich bin nicht unbedingt für meine Jagdfähigkeiten bekannt und kann bestenfalls ein paar Dinge unternehmen, um euch wieder zusammenzuflicken. Allerdings haben wir dafür kaum noch genug Verbandsmaterial“, resümierte Wilbur am nächsten Morgen während eines äußerst spärlichen Frühstückes, nachdem er sich bereits vorher die Verletzungen aller Anwesenden angeschaut und Verbände gewechselt hatte.

„Ich fürchte, da habt Ihr Recht. Die Hatz ist für uns wohl vorbei, aber den Göttern sei Dank sind wir zumindest noch am Leben. Nachdem gestern diese Viecher aufgetaucht sind dachte ich, dass unser letztes Stündlein geschlagen hat“, erwiderte Runkel ziemlich kleinlaut und immer noch erschöpft.

„Ach Runkel, das ging mir genau so und es ist keine Schande, dass zuzugeben. Die letzten Tage hier in der Brache waren hart und für uns götterfürchtige Menschen umso mehr, als dass all dieses Land selbst gegen uns zu sein scheint. Aber wir Eichsteiner sind hart im Nehmen und wir werden diese Hatz überleben! So einfach wird sich mein Bruder nicht aus seiner Verantwortung stehlen!“, antwortete Wilbur. Und während er nach außen starken Willen und Überzeugung zeigte, erinnerte er sich daran, wie er gestern, nachdem Runkel eingeschlafen war, Tränen der Verzweiflung, aber auch der Angst vergossen hatte über die Ferne, die er hier, mitten in der Brache, zu den Göttern verspürte und darüber, dass sein Bruder Aldur hier in der götterverfluchten Brache vielleicht schon bald Besuch von Golgari erhalten würde.