Geschichten:Die Ehre unserer Markgräfin

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Die Ehre unserer Markgräfin...


Hochgeschätzte Damen und Herren unserer beiden ehrenwerten Provinzen,

ich muß gestehen ich bin entsetzt und geradezu empört darüber, wie sich da gewisse Personen -um es mal ganz deutlich und in der Spache des Pöbels zu sagen- "das Maul zerreißen", über unsere unbescholtene und ehrenvolle Markgräfin!

Nur froh bin ich, daß es noch nicht so weit kommen mußte, daß sich ihre Erlaucht selbst hätte mit solchen Widrigkeiten beschäftigen müssen. Sie hat die Spottreden ignoriert- zu Recht! Denn für sie sollte es auch keine Sache sein, die ernsthaft ihrer hochgeschätzten Aufmerksamkeit bedarf. Aber nicht nur die unverschämten Verleumdungen ihrer Person sind es, die mir die Zornesröte ins Gesicht treiben. Nein. Auch die Tatsache, daß es anscheinend keine Person in unseren so hochgeschätztem Adelskreisen für nötig zu befunden hat, ihrem Lehseid treu zu stehen und die Ehre ihrer Markgräfin zu verteidigen, wie es nicht nur recht, sondern auch billig gewesen wäre. So muß es denn wohl die Kirche der Peraine sein, die das Wort erhebt, um zu sagen, was schon längst hätte gesagt werden müssen:

Zum Entlaufenen Moha: Insbesondere möchte er sich aber nicht mit einer gewissen Markgräfin überwerfen .... aber wir hassen ja Gerüchte...

Ja, wir hassen Gerüchte, vor allem dann, wenn es ja wohl nichts weiter sind als Gerüchte - und von der haltlosesten Sorte dazu!

Naja, dies bedeuten ja leicht verdiente 100 Dukaten für die Markgräfin, schließlich dürfte dies ja für sie ganz einfach sein....

Und auch solch infame Unterstellungen untergraben den Titel und die Person unserer Markgräfin auf unduldbare Art und Weise. Als ob unsere Markgräfin... aber nein, lassen wir das, denn auf das Niveau dieser Herren möchten wir uns gar nicht erst herabbegeben. Hat denn keiner dieser wohlfeilen Herren ein paar Augen in seinem Kopfe? Ist denn keiner von Ihnen wenigstens in einem solchen Mindestmaß von der Alwissenden Herrin mit ihren Gaben bedacht worden, wie man es bei Persönlichkeiten von Stand und Adel gemeinhin annehmen dürfte? Ist denn keinem von ihnen aufgefallen, was allen anderen Anwesenden des letzten Garetien-Greifenfurt-Konventes -denn ich schätze, daß die Herren versuchen auf gewisse Dinge am letzten Abend während der Feierlichkeiten anzuspielen- so augenfällig war und so auch meiner Wenigkeit? Hat der Geist des Weines den Herren zur fortgeschrittener Stunde derartig die Sinne benebelt, daß sie Schein und Sein nicht mehr voneinander zu unterscheiden vermochten?

Zugegeben, die Zofe aus dem Gefolge der Markgräfin, die sich vom Ruf Rahjas vielleicht hat mehr locken lassen als andere, sah ihrer Ehrlaucht Irminella von Wertlingen erstaunlich ähnlich, doch der Unterschied zwischen der Markgräfin und dieser Gemeinen war doch schon durch das zur Schau gestellte Verhalten der letzteren so derartig deutlich, daß ich mich Frage, wie eine Verwechslung der beiden überhaupt zustande kommen kann, es sei denn, man möchte dies als Vorwand und Entschuldigung nehmen, um Amt und Person unserer Markgräfin in ihrem Rufe zu Schädigen - und das auf unlauterste Art und Weise!

Für eine Markgräfin wäre ein solches Verhalten mit Sicherheit unschicklich gewesen, keine Frage, und die Herren sollten sich nicht in albernen Witzeleien ergehen, sondern die in einem solchen Fall angemessenen Konsequenzen ziehen - und die wären durchaus ernster Art. Aber schließlich reden wir hier ja auch von einer einfachen Zofe, einer Gemeinen und einem... Moha. Mögen die beidem dem Rufe Rahjas folgen so weit sie wollen, so lange sie dabei nicht die Gebote Peraines und ihrer Schwester Travias brechen.

Ich hoffe für die beiden Herren, daß Guneldian von Dûrenwald-Elfenstein, dem Kaiserlicher Marschall der Mark, diese Dinge nicht zu Ohren kommen werden. Ich habe gehört, daß er auf derartige Beleidigungen unserer Markgräfin recht empfindlich reagiert -und das, obwohl er eigentlich ein Weidener ist- und für die oben zitierten Unverschämtheiten von ihrern Urhebern mit Sicherheit eine angemesse Satisfaktion fordern würde!


Im Namen der Perainekirche der Markgrafschaft Greifenfurt

Bruder Peranor

Abt des Ordens der Brüder des Heiligen Therbun von Malkid



Seine Exzellenz Ritter Guneldian von Dûrenwald-Elfenstein, Kaiserlicher Marschall der Markgrafschaft Greifenfurt

entbietet den Hochehrenwerten Adligen des Königreiches Garetien und der Markgrafschaft Greifenfurt seinen Gruß


Nichts Erfreuliches ist es, was mich dazu treibt, den Teilnehmern dieses Depeschendienstes zu schreiben. Gerade sind der märkische Heermeister Reto von Schattenstein, die Überreste der zur Übung gerufenen Landwehrbanner und ich selbst aus dem Finsterkamm zurückgekehrt, wo wir ein weiteres Mal für die Sicherheit des Reiches sorgten, da erwarten uns Nachrichten, deren Gehalt unsere eben abgekühlten Gemüter erneut aufs Äußerste erhitzen.

Seid versichert, Ihr hohen Herren und Damen, daß Heermeister Von Schattenstein und meine Person unsere Differenzen haben und es ist gewiß, daß wir demnächst in einen weiteren Streit ausbrechen werden. Einen Streit darüber, wer von uns die angegriffene Ehre unserer Markgräfin verteidigt und den oder die Lästerer zur Räson bringen darf. Denn darin sind der Heermeister und ich uns einig: Wer unsere Markgräfin beleidigt oder verleumdet (und um eine derbe Beleidigung und Verleumdung handelt es sich bei dem Gewäsch, was mir zu Ohren kam) der beleidigt nicht nur sie, sondern alle Greifenfurter.

Wer weiterhin böse Worte solcherart über Ihre Erlaucht verliert, der büßt mir dies beim nächsten Turnier zu Gareth. Da Duelle auf Leben und Tod verboten sind (und ich mich der Meinung unserer hehren Reichsbehüterin in diesen Dingen anschließe), wird es mir ein Vergnügen sein, jede weitere Beleidigung in einem Lanzengang zu sühnen. Dabei ist es mir gleich, wer der Spötter ist oder aus welcher Provinz er stammt. Wählt also Eure Worte in Zukunft mit Bedacht, wenn Ihr es nicht riskieren wollt dem Volke zu Gareth zu zeigen, wie gut Ihr Euch gegen einen Kaiserlichen Kavalleristen, weidenschen Ritter und zutiefst in seiner Ehre gekränkten Ehrenmann im Sattel halten könnt.


Höflichst

Guneldian von Dûrenwald-Elfenstein





6. Rondra

Im Namen der Baronin von Erlenstamm sowie Ihrer Spektabilitas Nimslana Missir

Gar wütende Worte waren aus dem Greifenfurter Ländle zu vernehmen. Wut ob irgendwelcher Gerüchte betreffend Eure Erlaucht, die Markgräfin, macht sich breit und sogar das grosse Wort der Satisfaktion wurde von einem gar edlen Herren von Stande geäussert. Fürwahr edelmütig treten viele für die Ehre Ihrer Erlaucht ein .... doch wenn den edlen Damen und Herren die Röte des gerechten Zornes ob einem Gerücht in das Gesicht schiesst, von dem bisher gar niemandem klar weiss, worin dieses eigentlich bestehen soll (falls es denn überhaupt eines gibt), so mag man sich schon fragen, ob das nur das Greifenfurter Gemüt sei oder ob tiefere Gründe dafür bestehen.


Arth Baldus, Staatsschreiber und Geheimrat am Blutgericht zu Erlenstamm





Gegeben am 28.Praioslauf des Mondes Praios im Götterlauf 30 SAM Kaiser Hal


Ehrenwerte Adelige des Königreiches Garetien und der Markgrafschaft Greifenfurt!

Im Namen des Herren Praios möchte ich den hohen Herren und Damen der beiden Provinzen meine besorgten Grüße entsenden. So mancher der hochedlen Gesellschaft mag sich nun fragen, warum Besorgnis mich bewegt den Teilnehmern dieses Depeschendienstes zu schreiben.

Erst jüngst kehrten der Kaiserliche Marschall und meine Person von der dramatischen Wehrübung der Greifenfurter Landwehr in den Ausläufern des Finsterkammes zurück und vernahmen die abscheulichen und schändlichen Gerüchte, die über unsere geliebte Markgräfin im Volke verbreitet werden, genährt von höhergestellten Persönlichkeiten. Ihre Erlaucht zeigte bisher sehr viel Geduld und Güte mit den Personen, aber Marschall Guneldian von Dûrenwald-Elfenstein und ich sind trotz unserer sonstigen Differenzen ziemlich erbost über die üblen Verleumdungen und Lästerungen.

Ihr hohen Herren und Damen, seid versichert im Namen des Herren Praios, daß sowohl meine Person als auch Marschall von einer jeden Person von Stand Satisfaktion im Rahmen des Landfriedens fordern werden und mit Hilfe der Frau Rondra die Ehre Ihrer Erlaucht wiederherstellen und dem Schandmaul das freche Mundwerk stopfen werden. Ein schlechtes Vorbild sind nämlich jene Leute von Stand dem einfachen Volke, welches mit praiosgefälliger Achtung und Stolz zu unserem Stande heraufschaut.

Ich hoffe, daß die angesprochenen Personen endlich zur Räson kommen und sich bei Ihrer Erlaucht für ihr fehlerhaftes Verhalten entschuldigen mögen und sollen. Sollten mir jedoch weiterhin böse Worte über unsere geliebte Markgräfin zu Ohren kommen, wird mir diejenige Person im rondragefälligen Kampfe innerhalb der Schranken einer Turney gegenübertreten.

So mögen die hohen Herren und Damen ihre Worte fürderhin mit Bedacht und Sorgfalt wählen, so sie es nicht riskieren wollen auf dem Felde der Ehre Ihr Können unter Beweis zu stellen. Möge Hesinde ihnen Weisheit schenken.


Hochachtungsvoll

Reto von Schattenstein

Heermeister der Markgräflichen Truppen

gezeichnet und gesiegelt von eigener Hand





Verzeiht, wenn ich das Wortgeplänkel nun auch noch mit meinen Kommentaren fülle, aber ich möchte doch alle Edlen bitten, die Verhältnismäßigkeit zu wahren.

Zwar stimme ich meinen Vorrednern unumschränkt zu, dass es nicht angeht, wenn Schmähung und Mißgunst den Adel entzweien. Doch scheint es mir jenseits aller Maße, wenn zu diesem Behub auf eine Tjoste, ja eine Turnei gedrängt wird. Mit Verlaub, wenn wir alle Gerüchte, die in unseren Landen von Ast zu Ast hüpfen, derartig ahndeten, dann kämen unsere stolzen Recken aus dem Wettstreite nicht mehr hinaus.

Auch bleibt fraglich, ob der Aufwand, den ein solches Turnier darstellt, den Schmähungen nicht mehr gewicht zubilligt, als ihnen gebührt. Vergebt mir, wenn ich Euch alle in Eurer Ehre kränken sollte, aber verzichtet, auch in Sicht auf die arg geschröpften Ressourcen unserer lieblichen Markgrafschaft, auf ein derartiges Unterfangen wie die Veranstaltung eines Turnieres zur Tilgung der Schmähungen und greift beherzt zum Ehrenduell als besserer Form der Wiedergutmachung.


Hilgert von Finsterkamm,

Kämmerer der Markgrafschaft





Burg Freudenstein, 19. Travia

Die Baronin von Erlenstamm freut sich verkünden zu lassen, dass der Wilde aus dem Süden, der unlängst von sich reden liess und gar garstige Gerüchte verursachte, von tapferen Recken unserer Garde nach einem harten Kampf gefasst werden konnte. Von 10 Gardisten, die auszogen, den Waldmenschen gefangen zu nehmen, kehrten nur 2 mit ihm zurück. Die Baronin hat jedoch beschlossen, sein Leben zu schonen, hat er sich doch als veritabler Kämpfer und Leibwächter erwiesen, weshalb er erneut in die Dienste des Hofes zu Freudenburg eintreten wird.


Arth Baldus, Staatsschreiber und Geheimrat am Blutgericht von Erlenstamm zu Freudenstein.


Inoffizielle Version, die auf Grund einer Indiskretion bekannt wurde:

Weder wurden Gardisten auf die Suche nach dem Waldmenschen geschickt, noch gab es einen Kampf. Besagter Moha kam aus freien Stücken nach Erlenstamm und bot erneut seine sehr erwünschten Dienste an. Und weshalb sollte er denn das tun? Und was geschieht nun mit der Belohnung, die auf ihn ausgesetzt war?

Der Moha erklärte, er biete seine Dienste nur an, wenn die Belohnung nicht von der Baronin von Erlenstamm eingestrichen werde. Er sei sowieso so gut wie ein Gefangener gewesen. Daher gebühre die Belohnung einer holden Adligen, die hier nicht genannt werden soll. Er wolle jedoch weiteren Gerüchten vorbeugen, weshalb er es vorziehe, vorerst in Erlenstamm unterzutauchen, und abzuwarten. Worauf er warten wollte, sagte er indessen nicht. Damit die Sache nicht publik wird, will nun die Baronin von Erlenstamm mit besagter "holden" (oder meinte der Ungebildete vielleicht "hohen"?) Adligen auf geheimen Kanälen Verbindung aufnehmen, um über die Belohnung und das weitere Schicksal des Moha zu verhandeln ... denn wahrscheinlich will die "Holde" ihren "Wilden" auch wieder zurück ...

(Diese Nachricht stammt von einem unbekannten Gardisten)