Geschichten:Das Leiden des Gallsteiners

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Burg Zankenblatt, Syrrenholt


"Travian, mein Guter, was bringt er mir für neue Kunde aus den Grafschaften des Reiches? Uns ist zu Ohren gekommen, dass die Retogau vakant ist ..."

Der angesprochene Leibdiener und Legat des Barons von Syrrenholt betritt die Bibliothek der Burg, in der sich sein Herr die meiste Zeit aufhält.

„Euer Hochgeboren, ich komme geraden Weges aus den Landen, die da des Reiches Herze geheißen werden. Fürwahr, es wird gemunkelt, die Kaiserin höchstselbst habe das Lehen in der Kaisermark an einen verdienten Streiter des Reiches vergeben. Man munkelt gar, es handele sich bei dem neuen Herren zu Retogau um jemanden von niederem Stande. Doch den Namen konnte ich noch nicht in Erfahrung bringen.“

Der Baron zu Syrrenholt schweigt nachdenklich ehe er seinen Legaten mit einer knappen Geste auffordert, fortzufahren: „So will ich Euch, Euer Hochgeboren, berichten aus dem fernen Gallstein, wie Ihr mich geheißen habt. Dort liegt seine Hochgeboren von Gallstein siech darnieder. Er ist gezeichnet von einem schweren Leiden, welch selbiges nur vage benannt wird. Doch die Gerüchte sprechen von unsagbaren Schmerzen, die der Herr auf Mor’Tres zu erleiden habe.“

Der Diener unterbricht und knetet offenbar verlegen und nach Worten suchend seine abgenommene Kappe. Sichtlich unbeholfen fährt er nach ungeduldiger Aufforderung durch den Baron seinen Reisebericht fort: „Nun, die Leute reden, er leide an einem inneren Feuer, das ihn verzehre.“

Der Baron von Syrrenholt erbleicht ob dieser Worte. Nur zu gut sind ihm die Tage bewusst – es mögen jetzt wohl an die 7 Jahre ins Land gezogen sein - in denen er selber unter einem unerklärlichen Feuer litt. Seinerzeit zeigten sich gar unvermittelt Brandblasen auf der unversehrten Haut, Haare verdrehten sich gleichsam geschmort und beizeiten stieg das Fieber ins Unermessliche. Die örtlichen Ärzte wussten keinen Rat mehr, so dass letztlich ein reisender Magister mit Namen Remoe Thalis zusammen mit dem Perainegeweihten Falk Quin Areres, dem tulamidischen Apothekarius Hamir al Tufan, sowie dem Gelehrten Finrod Scaevola, nach langem vergeblichem Bemühen schließlich doch den Grund für das unsagbare Übel fanden: Der Baron ward Opfer eines Hexenfluches geworden, den die zu recht überführte Schwarzkünstlerin noch auf dem Scheiterhaufen wider den Baron gespiehen hatte. Alleine durch den verzweifelten Aufruf im Aventurischen Boten Nr. 73 konnten eben jene Heiler ausfindig gemacht werden.

„Schlimme Nachrichten bringt er mir da, guter Travian. Der alte Yendor, obschon ein Pulethaner, ist bemitleidenswert. Ich will ihm meinen Gruß entbieten und die Reputationen meiner damaligen Heiler ans Herz legen. Vielleicht mögen sie ihm genau so gut Hilfe angedeihen zu lassen, wie sie es mir weiland taten. Soweit ich mich entsinnen kann, verordneten sie mir verschiedenste Kuren und Heilverfahren, so z.B. eine Bernsteinkur oder eine Hypnose zu diagnostischen Zwecken. Auch die Behandlung mit magischen Formeln und Gebeten brachten Linderung. Fürwahr, ich denke, sie werden auch für den Gallsteiner eine passende Heilmethode finden. Man sollte in Erwägung ziehen, besagte Medici zu ordern. Travian, kümmere er sich um Nachricht und Ausruf an jene gelehrten Männer. Mich dünkt, es wird nicht leicht ihren jeweiligen Aufenthaltsort ausfindig zu machen. Doch vorerst soll er einen Brief an den Gallsteiner scribieren. So nehme er sich Blatt und Federkiel und beginne er zuschreiben:

An seine Hochgeboren Yendor etc., Wir entbieten Euch unseren allerherzlichsten Gruß. Möge Peraines Segen Eure Leiden mildern! Es ist uns zu Ohren gekommen, ....“