Geschichten:Bis dass dein Tod uns scheidet Teil 6

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Burg Trollhammer, Baronie Hirschfurten, 19. Praios 35 BF


Nimmgalf und Aidaloê hatten gehofft, noch am selben Abend zu Nimmgalfs Onkel, dem alten Baron Radulf von Hirschfurten, vorgelassen zu werden. Jedoch war ihr Erstaunen groß, als sie am Burgtor der mächtigen Burg Trollhammer in den Rakula-Hügeln barsch und wenig traviagefällig abgewiesen wurden, offenbar würde Baron Radulf heute keinerlei Besuch empfangen. Nicht einmal einen Heiler wollten die Wachen verständigen – angeblich seien die Heiler und Medici der Burganlage allesamt im Einsatz. Stattdessen verwies man die beiden auf den Ort Samlor mit seinen heilkräftigen Thermen. So fuhren die beiden mitsamt ihrer beiden verbliebenen Begleiter den steilen Weg wieder herab, und suchten sich erst einmal ein Quartier in Samlor. Nimmgalf sorgte sich um seinen Onkel. Er befürchtete, dass er sich derzeit in einem Zustand befände, in dem er ihn unmöglich empfangen könnte. Nun, sein eigener Zustand war nach der Attacke der Wegelagerer auch nicht der beste. Daher beschloss er, sich erst einmal eine Weile auszukurieren, wahrscheinlich würde der Oheim in später dann auch empfangen.

Nachdem eine Medica unter der Aufsicht Aidaloês seine Wunde verarztet hatte und sich danach dem verletzten Begleiter widmete, beschlossen Nimmgalf und Aidaloê, die berühmten heißen Thermen Samlors aufzusuchen. Es war schon einige Jahre her, dass Nimmgalf zum letzten mal da war und so hatte er fast vergessen, wie wohltuend ein Bad hier war. Auch wenn er sich durch seine Verwundung nur ganz vorsichtig in den Becken bewegen konnte spürte er schon bald, wie seine Lebensgeister zurückkehrten. Auch Aidaloê genoss das heiße Bad, die kleinen Luftblässchen, die bisweilen zwischen den Steinen emporstiegen und kribbelnd am Körper entlang wanderten und dazu Nimmgalfs zärtliche Berührungen – herrlich. So ließ es sich aushalten. Dennoch dachte sie wieder an den alten Baron Radulf von Hirschfurten und beschloss Nimmgalf noch einmal darauf anzusprechen: „Was meinst Du, Liebster, wann wird dein Onkel uns wohl empfangen können?“ fragte sie.

Nimmgalf zuckte mit den Schultern. „Seine Wachen hatten den strickten Befehl niemanden einzulassen, nicht einmal ein Mitglied der Familie. Ich vermute, sein Zustand ist recht ernst. Ich kann momentan auch nichts weiter tun als abzuwarten und zu hoffen, dass es ihm bald besser gehen wird.“

Aidaloê machte eine recht besorgte Miene. Hoffentlich würde der alte Mann noch nicht allzu bald zum Herre Boron abberufen werden.

„Aber bis dahin“, fuhr Nimmgalf fort, „sollten wir versuchen, das Beste aus der Situation zu machen und die Zeit genießen, die wir hier zusammen verbringen können.“ Damit zog er sie sanft zu sich hinüber und bald schon hatten ihre Lippen zueinander gefunden.