Greifenfurt:Derographie: Unterschied zwischen den Versionen

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== Reisen in der Mark ==
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“Mein Freund, ich sage Dir, es gibt nichts Schöneres, als an einem milden Rondramorgen, nachdem man die gefährlichsten Pässe und Gipfel überwunden hat, von der Höhe des Finsterkamms nach Greifenfurt hinunterzuschauen. Ein Meer aus weißem Nebel verbirgt die ärmlichen Höfe im Tal, dass man meinen könnte, man stehe zwischen zwei Himmeln in einer Welt voller großartiger, von Praios goldenem Schein beleuchteten, Berggipfel. Aus den Wolken steigen sanft die bewaldeten grünen Berghänge auf, aus wären sie gerade von diesem geboren wurden und es scheint, als ob die Götter nur für Dich dieses großartige Panorama geschaffen hätten.”
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''Brief des Lowanger Kaufmanns Marcion Delben, 11 Hal''
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“Ich sage dir, Fremder, wenn du wirklich durch Greifenfurt reisen willst, mußt du viel Geduld mitbringen. Wenn du mit dem Wagen unterwegs bist, solltest du zwei oder mehr Räder zum Ersatz dabei haben und so ein zerbrochenes Rad auch wechseln können, denn wie es das Schicksal will, sieht man gerade in den einsamsten Gegenden, in den dunklen Wäldern, einmal ein Schlagloch oder eine Wurzel nicht und – padautz – schon ist es geschehen und du hängst fest. Dann solltest du zum guten Herrn Praios beten, dass dich obendrein nicht noch der Blutige Habicht mit seinem Haufen oder ein paar Orks erwischen, sonst ist deine Reise schneller zu Ende, als dir lieb sein kann.
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Wenn du nur ein Pferd hast, kommst du einfacher voran, aber auch so wirst du öfter einen Hufschmied aufsuchen müssen, als deiner Geldkatze lieb sein kann. Und setze dir besser nicht in den Kopf nachts zu reiten und vor allem nicht schnell. Eben noch reitest du dann nämlich auf dem feinen Straßenpflaster und bevor du es im Dunklen siehst, ist mitten drin ein Loch oder es hört ganz auf; da hat sich schon manches gute Pferd die Knöchel gebrochen und man konnte ihm nur noch den Gnadenstoß geben. Ich kenne keine Nachricht, die so wichtig ist, dass sie ein gutes Pferd kosten kann.
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Aber das Schlimmste ist der Finsterkamm. Ich habe einen Vetter, der am Paß wohnt, der hat mir Dinge erzählt, sage ich dir. Über junge Burschen wie dich, die, mir nichts dir nichts, ins Gebirge gezogen sind, um den Hort irgendeines Höhlendrachen zu suchen oder ähnlichen Unfug. Ist solche Dummheit noch zu glauben? Die haben tatsächlich keinen Führer mitgenommen, nicht einmal nach dem Wetter gefragt, obwohl das da oben sowieso dauernd wechselt. Jedenfalls hat man sie nie wiedergesehen. Wenn man sich im Finsterkamm nicht auskennt, soll man nicht über ihn reisen, sagt mein Vetter immer und recht hat er. Alle paar Schritt fließt da über die Straße ein Gebirgsbach und über das Rauschen und Plätschern überhört man leicht ein aufziehendes Unwetter. Oder was willst du da oben ganz allein machen, wenn dir ein Erdrutsch den Weg versperrt? Es gibt auch Leute, die nicht glauben wollen, dass einem am Pass auch schon mal im Travia ein Firunswetter überraschen kann. Ich habe mal eine Geschichte gehört, dass es Risse und Spalten da oben gibt, wo das Eis nur für ein paar Tage im Praios taut. Ein Fremder soll einmal in eine solche Spalte gestürzt sein und seine Leiche wurde erst Hunderte von Jahren später wieder gefunden, nachdem ein regnerischer Frühling den halben Hang abgespült hatte. Der Arme war total vertrocknet, eine richtige Mumie, aber seine Kleider und Schuhe, seine gesamte Habe sah nicht anders aus, als hätte sie eine feuchte Nacht durchgemacht, nur dass sie eben so alt und altmodisch war. Ich kann dir übrigens sagen, wo mein Vetter wohnt, wenn du sagst, du kommst von mir, macht er dir einen guten Preis als Führer und er kann dir auch einen echten Drachenzahn zeigen...”
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''Alter Veteran aus einer Botenstation an der Reichsstraße''
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=== Von Straßen und Pfaden ===
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„Das Reisen im Greifenfurtschen ist beschwerlich, zumal jetzt, da der Schwarzpelz so fürchterlich gewütet hat. Nicht allein, dass man sich die Hügel hinauf und hinab zu kämpfen hat, was einen an Kommoditäten gewohnten Mann schon reichlich außer Atem bringen kann, nein, vor allem die Straßen sind solcherart, dass sie diesen Namen kaum verdienen. Dauernd heißt es: “Absteigen, Herr!” wenn wieder einmal die Straße so schlecht ist, dass das Gespann kaum vorwärts kommt. Und erst die Landwege und -straßen. Ha, was man dort Straße nennt, andernorts taugte es allenfalls zum Schweinepfad. Nicht allein, dass das Gebüsch vielerorts bis auf die Straßen wuchert und man neben den Beschwernissen auch allzeit mit Raubgesindel zu rechnen hat, das im Dickicht lauert. Regnet es, und das geschieht allzu oft, dann hat man es mit lehmigen, rutschigen Pfaden zu tun, in denen man bis an die Knie im Schlamm versinkt. Und trocknet es, dann wird der aufgewühlte Lehm hart wie Stein, voller Furchen und tückischer Löcher. Wen wundert es da, dass mancher Kutscher die Tiere von der Straße treibt, um sie lieber neben dem Weg voranzutreiben, wo das Gelände weniger zerfurcht oder rutschig ist. Dass das den Bauern zur rechten Plage gerät, brauche ich Dir nicht zu sagen, denn die Räder zerpflügen die frische Saat links und rechts des Weges. An manchen Stellen ist das, was die Straße war, zu einem breiten Streifen lehmigen, zerstörten Landes geworden, ob der Fuhrleute, die einen gangbaren Paß suchen. Aber das haben sich die Leute hier ja auch selbst zuzuschreiben. Statt sich um ihre Wege zu kümmern, wie man es anderswo tut, lassen sie alles so kommen, wie es kommt. Wenn man Glück hat, dann hat man die schlammigen Wege leidlich mit Knüppeln befestigt, aber ich bitte dich, ist das eine Art? So wird der Norden nie wieder zur Blüte gelangen, das sag ich Dir (...)“
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''Aus einem Brief des Kaufmannes Galbano Schroffenstein aus Wehrheim an eine Geschäftsfreundin''
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=== Das Wetter
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Das Wetter ist ein launischer Patron im Greifenfurtschen: plötzlich verdüstern dunkle Wolken den Himmel und dann es regnet oftmals tagelang, derweil sich die Wolken an den Gipfeln des Finsterkammes einnisten und die Menschen schaudernd ihre Hüte tiefer in die Stirn ziehen und sich fester in ihre Mäntel wickeln.
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Ganz arg ist es, wenn Praios Efferds Regentschaft nicht zu durchbrechen vermag, dann kann es leicht die Ernte verderben. Auch heftige Hagelstürme sind nicht unbekannt, dann pfeift und tobt es mit solcher Wucht um die Häuser, dass Dächer und Wände vor Anstrengung knarren.
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Doch, praioslob, nicht immer spielen die Elemente der Mark so übel mit und Praios’ Schein versöhnt einen für manchen schlechten Tag.
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Frühling, Sommer und Herbst währen nur kurz, oft schneit es bis in den Peraine und Schnee im Boron ist keine Seltenheit, auch wenn Firun das Land nicht in jedem Jahr so lange in seinem Griff behält. Da heißt es das beste aus der knappen Zeit zu machen, die einem bleibt, die Felder zu bestellen.
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== Städte und Ortschaften ==
 
== Städte und Ortschaften ==
  

Version vom 21. Juli 2008, 19:51 Uhr

Reisen in der Mark

“Mein Freund, ich sage Dir, es gibt nichts Schöneres, als an einem milden Rondramorgen, nachdem man die gefährlichsten Pässe und Gipfel überwunden hat, von der Höhe des Finsterkamms nach Greifenfurt hinunterzuschauen. Ein Meer aus weißem Nebel verbirgt die ärmlichen Höfe im Tal, dass man meinen könnte, man stehe zwischen zwei Himmeln in einer Welt voller großartiger, von Praios goldenem Schein beleuchteten, Berggipfel. Aus den Wolken steigen sanft die bewaldeten grünen Berghänge auf, aus wären sie gerade von diesem geboren wurden und es scheint, als ob die Götter nur für Dich dieses großartige Panorama geschaffen hätten.”

Brief des Lowanger Kaufmanns Marcion Delben, 11 Hal

“Ich sage dir, Fremder, wenn du wirklich durch Greifenfurt reisen willst, mußt du viel Geduld mitbringen. Wenn du mit dem Wagen unterwegs bist, solltest du zwei oder mehr Räder zum Ersatz dabei haben und so ein zerbrochenes Rad auch wechseln können, denn wie es das Schicksal will, sieht man gerade in den einsamsten Gegenden, in den dunklen Wäldern, einmal ein Schlagloch oder eine Wurzel nicht und – padautz – schon ist es geschehen und du hängst fest. Dann solltest du zum guten Herrn Praios beten, dass dich obendrein nicht noch der Blutige Habicht mit seinem Haufen oder ein paar Orks erwischen, sonst ist deine Reise schneller zu Ende, als dir lieb sein kann.

Wenn du nur ein Pferd hast, kommst du einfacher voran, aber auch so wirst du öfter einen Hufschmied aufsuchen müssen, als deiner Geldkatze lieb sein kann. Und setze dir besser nicht in den Kopf nachts zu reiten und vor allem nicht schnell. Eben noch reitest du dann nämlich auf dem feinen Straßenpflaster und bevor du es im Dunklen siehst, ist mitten drin ein Loch oder es hört ganz auf; da hat sich schon manches gute Pferd die Knöchel gebrochen und man konnte ihm nur noch den Gnadenstoß geben. Ich kenne keine Nachricht, die so wichtig ist, dass sie ein gutes Pferd kosten kann.

Aber das Schlimmste ist der Finsterkamm. Ich habe einen Vetter, der am Paß wohnt, der hat mir Dinge erzählt, sage ich dir. Über junge Burschen wie dich, die, mir nichts dir nichts, ins Gebirge gezogen sind, um den Hort irgendeines Höhlendrachen zu suchen oder ähnlichen Unfug. Ist solche Dummheit noch zu glauben? Die haben tatsächlich keinen Führer mitgenommen, nicht einmal nach dem Wetter gefragt, obwohl das da oben sowieso dauernd wechselt. Jedenfalls hat man sie nie wiedergesehen. Wenn man sich im Finsterkamm nicht auskennt, soll man nicht über ihn reisen, sagt mein Vetter immer und recht hat er. Alle paar Schritt fließt da über die Straße ein Gebirgsbach und über das Rauschen und Plätschern überhört man leicht ein aufziehendes Unwetter. Oder was willst du da oben ganz allein machen, wenn dir ein Erdrutsch den Weg versperrt? Es gibt auch Leute, die nicht glauben wollen, dass einem am Pass auch schon mal im Travia ein Firunswetter überraschen kann. Ich habe mal eine Geschichte gehört, dass es Risse und Spalten da oben gibt, wo das Eis nur für ein paar Tage im Praios taut. Ein Fremder soll einmal in eine solche Spalte gestürzt sein und seine Leiche wurde erst Hunderte von Jahren später wieder gefunden, nachdem ein regnerischer Frühling den halben Hang abgespült hatte. Der Arme war total vertrocknet, eine richtige Mumie, aber seine Kleider und Schuhe, seine gesamte Habe sah nicht anders aus, als hätte sie eine feuchte Nacht durchgemacht, nur dass sie eben so alt und altmodisch war. Ich kann dir übrigens sagen, wo mein Vetter wohnt, wenn du sagst, du kommst von mir, macht er dir einen guten Preis als Führer und er kann dir auch einen echten Drachenzahn zeigen...”

Alter Veteran aus einer Botenstation an der Reichsstraße

Von Straßen und Pfaden

„Das Reisen im Greifenfurtschen ist beschwerlich, zumal jetzt, da der Schwarzpelz so fürchterlich gewütet hat. Nicht allein, dass man sich die Hügel hinauf und hinab zu kämpfen hat, was einen an Kommoditäten gewohnten Mann schon reichlich außer Atem bringen kann, nein, vor allem die Straßen sind solcherart, dass sie diesen Namen kaum verdienen. Dauernd heißt es: “Absteigen, Herr!” wenn wieder einmal die Straße so schlecht ist, dass das Gespann kaum vorwärts kommt. Und erst die Landwege und -straßen. Ha, was man dort Straße nennt, andernorts taugte es allenfalls zum Schweinepfad. Nicht allein, dass das Gebüsch vielerorts bis auf die Straßen wuchert und man neben den Beschwernissen auch allzeit mit Raubgesindel zu rechnen hat, das im Dickicht lauert. Regnet es, und das geschieht allzu oft, dann hat man es mit lehmigen, rutschigen Pfaden zu tun, in denen man bis an die Knie im Schlamm versinkt. Und trocknet es, dann wird der aufgewühlte Lehm hart wie Stein, voller Furchen und tückischer Löcher. Wen wundert es da, dass mancher Kutscher die Tiere von der Straße treibt, um sie lieber neben dem Weg voranzutreiben, wo das Gelände weniger zerfurcht oder rutschig ist. Dass das den Bauern zur rechten Plage gerät, brauche ich Dir nicht zu sagen, denn die Räder zerpflügen die frische Saat links und rechts des Weges. An manchen Stellen ist das, was die Straße war, zu einem breiten Streifen lehmigen, zerstörten Landes geworden, ob der Fuhrleute, die einen gangbaren Paß suchen. Aber das haben sich die Leute hier ja auch selbst zuzuschreiben. Statt sich um ihre Wege zu kümmern, wie man es anderswo tut, lassen sie alles so kommen, wie es kommt. Wenn man Glück hat, dann hat man die schlammigen Wege leidlich mit Knüppeln befestigt, aber ich bitte dich, ist das eine Art? So wird der Norden nie wieder zur Blüte gelangen, das sag ich Dir (...)“

Aus einem Brief des Kaufmannes Galbano Schroffenstein aus Wehrheim an eine Geschäftsfreundin

=== Das Wetter

Das Wetter ist ein launischer Patron im Greifenfurtschen: plötzlich verdüstern dunkle Wolken den Himmel und dann es regnet oftmals tagelang, derweil sich die Wolken an den Gipfeln des Finsterkammes einnisten und die Menschen schaudernd ihre Hüte tiefer in die Stirn ziehen und sich fester in ihre Mäntel wickeln.

Ganz arg ist es, wenn Praios Efferds Regentschaft nicht zu durchbrechen vermag, dann kann es leicht die Ernte verderben. Auch heftige Hagelstürme sind nicht unbekannt, dann pfeift und tobt es mit solcher Wucht um die Häuser, dass Dächer und Wände vor Anstrengung knarren.

Doch, praioslob, nicht immer spielen die Elemente der Mark so übel mit und Praios’ Schein versöhnt einen für manchen schlechten Tag.

Frühling, Sommer und Herbst währen nur kurz, oft schneit es bis in den Peraine und Schnee im Boron ist keine Seltenheit, auch wenn Firun das Land nicht in jedem Jahr so lange in seinem Griff behält. Da heißt es das beste aus der knappen Zeit zu machen, die einem bleibt, die Felder zu bestellen.

Städte und Ortschaften

Flüsse und Seen

Flüsse

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Seen

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