Geschichten:Wolfaran und Leonora - Ein garetisches Haus

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Villa Ox, Kaiserstadt Gareth, 30. Peraine 1042 BF

Wie gut, dass die Ochssche Kinderschar das Frühstück mit ihrem kindlichen Charme auflockerte. Leobrecht und Wolfaran waren sich zurzeit nicht sonderlich grün und Iralda darum bemüht die Risse zu kitten.

Trisdhan und Idamil konnten kaum in sich halten und quasselten ununterbrochen. Für beide war es so aufregend, dass sie Gareth alsbald verlassen würden. Thion war am Morgen unausstehlich, wahrscheinlich hing es damit zusammen, dass seine beiden älteren Brüder ihn zur gleichen Zeit als Spielgefährten abhanden kommen würden.

Storko war noch zu klein und mit Essen beschäftigt, ebenso sein Halbbruder Leowyn. Hardane wippte auf Iraldas Arm, während das stinkende Bündel Aldare von ihrer Tante Kathaya zur Amme gebracht wurde.

Auf Leobrechts Schoß saß das Nesthäkchen der Familie, Etilian, der ein Brötchen mümmelte. Als es herunterfiel quittierte er das Missgeschick mit einem quengelten Schrei. Wolfaran hob das angekaute Brötchen auf und reichte es seinem Bruder. "Hier Kleiner." Unwirklich lag sein Augenpaar auf dem Jungen, irgendwie fühlte es sich komisch an ein Kleinkind als Bruder zu haben.

"Du musst Dich erst noch dran gewöhnen, oder?" warf Leobrecht mit Blick auf Wolfarans Mimik ein.

"Irgendwie schon. Mein Bruder ist jünger als meine Kinder. Schon komisch."

"Wenn es Dir hilft, für mich ist es auch ein komisches Gefühl. Ich hatte mich damit abgefunden Großvater zu sein und nicht noch ein eigenes Bündel in der Hand zu halten."

"Ich finde es schön, ihr habt Euch doch noch ein Kind gewünscht." kommentierte Iralda den Wunsch den Leobrecht und Korhilda hegten.

"Ja wir haben es uns gewünscht, aber nicht daran geglaubt, dass es möglich wäre." Mit einem milden Blick folgte der Reichsvogt seinem Sohn.

"Ich reise Morgen gen Wasserburg, mit den Kleinen. Idamil wird von Hitta überbracht. Kommst Du auch schon mit?"

Da war wieder das Wort Wasserburg. Zurzeit ein wunder Punkt für den Reichsvogt. "Ich muss noch etwas in der Kaiserstadt regeln und werde mit Etilian und Kathaya nachreisen. Bevor Du fährst, muss ich Euch beiden noch etwas mitteilen."

Iralda und Wolfaran schauten skeptisch, während das Oberhaupt des Hauses sein Anliegen konkretisierte. "Es ist nichts schlimmes, das vorweg." beruhigte Leobrecht vorab die Gemüter. "Iralda du bist Baronin von Bärenau, Wolfaran Du wirst der nächste Baron von Wasserburg. Ich habe mich daher entschieden, dass Bärenauer Haus Ochs wieder in die Hauptlinie zu führen."

Iraldas fragender Blick lag auf ihrem Schwiegervater, der daraufhin erneut das Wort ergriff. "Ich rief den Zweig 1034 BF ins Leben, um die Ansprüche auf die Baronie Bärenau zu erheben. Der Anspruch wurde anerkannt und Du, meine Liebste, leitest seid sechs Götterläufen die Geschicke im Süden Hartsteens. Da mit Wolfaran eine weitere Baronie in Laufe der Zeit hinzukommen wird, habe ich beschlossen unsere beiden Hauptzweige wieder zusammen zu führen."

"Weil Du nicht möchtest, dass eine Nebenlinie stärker wird als das Haupthaus." Leobrecht hätte Iraldas Aussage fast als Angriff gewertet, wenn sie nicht schnell noch einen Nachsatz eingeworfen hätte. "Bitte nicht falsch verstehen, es war eine reine Feststellung, keine Wertung."

Leobrecht nickte. "Ja, ich möchte dass das Haus Ochs einig ist. Und erhoffe mir das mit diesem Schritt."

Das Oberhaupt wusste, dass es nur ein kosmetischer Schritt nach Außen hin war. Seine Quer- und Freidenker würde er damit nicht ruhig stellen können.

Bevor die Erwachsenen das Thema weiter vertiefen konnte, hatte Klein Storko schon seine Milch über den kompletten Essenstisch verteilt, so dass alle damit beschäftigt waren nicht nass und dreckig zu werden.