Geschichten:Wochen der Entscheidung - Die Schlacht an der Grunder Mühle

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In der Nähe der Mühle der Familie Grunder, im Morgengrauen des 28. Peraine 1032 BF


Hadrumir von Schwingenfels reckte sich müde. Die Anstrengungen der letzten Tage hatten Spuren hinterlassen. Sie hatten mit einem schnellen Zug alle Güter der Windischgrützer besetzt. Jetzt war nur noch Burg Ebenhain vor ihnen. Hadrumir war zufrieden mit ihrem Erfolg. Niemand würde Frostelin zur Hilfe kommen. Damit würde Ebenhain fallen. Sie mussten die Belagerung nur lang genug aufrechterhalten. Rapidora von Katterquell hatte dafür gesorgt, dass Alrik vom Blautann anderweitig beschäftigt war und ehe irgendjemand eingreifen konnte, würden Tatsachen geschaffen sein. Mit einigen Spritzern Wasser versuchte er die Müdigkeit loszuwerden und begann damit, seine Rüstung anzulegen.

„Hast Du das gehört?“ fragte Brin verängstigt. Es war kurz vor der Dämmerung und dementsprechend dunkel. Bosper schaute sich missmutig um. „Da ist nichts! Nun, komm schon!“ Bosper ging weiter, doch Brin schaute angestrengt in die Ebene hinaus. War das nicht ein mehrfaches Aufblitzen – ganz so als falle Licht auf Metall?

„Die Schicht ist bald rum. Komm jetzt, du Tropf!“ rief Bosper. Brin schaute noch einmal gebannt auf die Ebene, dann drehte er sich um, um Bosper zu folgen. Kalt und scharf drang ihm der Stahl eines Schwertes unter seine Achsel.

„Die beiden wären erledigt, Weibel!“ „Sehr gut! Begeht Euch langsam in die zugewiesenen Stellungen!“ Brin wollte schreien, doch er brachte keinen Ton heraus, sondern spuckte Blut. In seinen Ohren vernahm er ein gewaltiges Rauschen als sein Blick brach und Schwärze ihn umfing.

Oderik von Schwingenfels hatte sich an eins der mittlerweile heruntergebrannten Lagerfeuer gesetzt. Es war noch Asche und ein wenig Glut vorhanden, wirkliche Wärme wurde nicht mehr ausgestrahlt. Oderik kaute missmutig auf einem Kanten Brot und sah auf. Auf der gegenüberliegenden Seite des kleinen Flüsschens Alling, welches die Grunder Mühle speiste, konnte er Feuer sehen. Nicht ein einziges großes sondern viele einzelne. Fast hätte er sich an dem Brot verschluckt. Mehrere Soldaten in seiner Umgebung hatten es ebenfalls gesehen. „ALARM!“ tönte es durch das Lager, als die Feuer sich in die Luft erhoben und auf das Lager zu bewegten. Oderik wusste, dass dies nur eins bedeuten konnte.

Answin von Windischgrütz verfolgte die Bahn der Pfeile und begutachtete deren Wirkung im feindlichen Lager. Seine Bogenschützen hatten ganze Arbeit geleistet. „Geschütze bereit machen!“ befahl er. Durch die Feuer im feindlichen Lager hatte man jetzt auch einen Zielpunkt im feindlichen Lager.

Hadrumir von Schwingenfels stürmte aus seinem Zelt. Um ihn herrschte einiges an Durcheinander. „Phexverflucht!“ Er schaute sich um. Oderik und Voltan stürmten zu ihm. „Die Grützer greifen an!“ brüllte Oderik. „Sie sind auf der anderen Seite des Flusses aufmarschiert.“ Hadrumir überlegte nicht lange. „Oderik, schnapp Dir die Reiterei der Schwingen. Du umgehst links an der Mühle vorbei den Feind. Dann greifst Du in einer Bogenbewegung den Rücken des Feindes an.“ „Das kann Stunden dauern!“ entgegnete Oderik entrüstet. „Tu es einfach!“ sprach Hadrumir entschlossen. Oderik nickte.

Frostelin von Windischgrütz beobachtete vom Rücken seines Pferdes den Sonnenaufgang an diesem Morgen. Neben ihm saß Odilbert. Das Chaos im Lager des Feindes war perfekt. „Wie lange braucht Answin, um die Geschütze in Stellung zu bringen?“ fragte Frostelin in fiebriger Erwartung. Odilbert lächelte. „Sie sind schon in Stellung.“

Hadrumir versuchte das Chaos im Lager zu überblicken. Voltan folgte ihm auf Schritt und Tritt. Mehrere Soldaten legten hastig ihre Rüstungen an und brachten Schilde in Stellung. Hadrumir erblickte seinen alten Lehrmeister Borstefred. „Dieser Frostelin hat Nerven! Der wagt tatsächlich einen offenen Angriff.“ sprach Borstefred in einem lockeren Plauderton, als würde er gerade zur Jagd ausreiten.

Hadrumir schaute von Voltan zu Borstefred. „Das ist die Grützer Hauptstreitmacht?“ fragte er verwundert. Borstefred nickte und war verwundert. Er deutete auf Voltan: „Hat er das nicht gesagt?“ Hadrumir schüttelte den Kopf. Er war vollkommen überrascht von diesem Zug Frostelins. Der gesamte Feldzug war damit in Gefahr. Er überlegte angestrengt, während erneut eine Salve auf das Lager niederging. Er brauchte einen Plan. Er lief zu den Soldaten. „Ich will in dieser Linie einen Schildwall! Von hier dort runter!“ Er blickte sich um. „Voltan, nimm Dir Jolea und deren Reiter sowie vier Hände der Schwingen zur rechten Flanke mit!“ Mit seiner Hand wies er Voltan die Richtung. Wieder schaute er sich um. Er erblickte Elgor Karstrand, der mit seinen Schützen aus dem hinteren Teil des Lagers heran kam. „Karstrand! Wo sind unsere Geschütze? Bringt sie nach vorne und sorgt dafür, dass das Feuer endlich erwidert wird!“ „Zu Befehl!“ „Borstefred! Such Brinian und dann geh mit Deinen Leuten zur linken Flanke!“ „In Ordnung!“ sprach Borstefred gelassen. Hadrumir hoffte inständig, dass sie eine wirkungsvolle Kampflinie aufstellen konnten. Elgor Karstrand stürmte mit den Schützen nach vorne. Hinter ihren Setzschilden gingen sie in Deckung und spannten ihre Gandrasch-Armbrüste. Er schaute sich um und konnte sehen, wie die Geschützbesatzungen die Hornissen und Skorpione in Stellung brachten, während Hadrumir von Schwingenfels damit beschäftigt war aus den ersten vier Händen der Schwingen eine Schlachtreihe zu bilden. Elgor fackelte nicht lange, prüfte noch einmal die Windrichtung und legte dann mit der Gandrasch an.

Hadrumir von Schwingenfels war zufrieden. Die Geschütze und die Schützen hatten das Feuer endlich erwidert. Die Soldaten waren mittlerweile in entsprechende Stellungen gegangen. Nachdem die Sonne immer höher stieg, konnte er sehen, dass Borstefred Recht behalten hatte. Frostelin von Windischgrütz hatte sich mit seiner gesamten Streitmacht aufgemacht und war ihnen entgegen getreten. Geschützt hinter den Reihen im Zentrum hatte Hadrumir eine Karte vor sich ausgebreitet. Seine Tante Jolea stand ihm zur Seite. Er betrachtete die Karte und versuchte sich die Truppen vorzustellen.

Von Südwest nach Nordost zog sich die Straße nach Ebenhain, ziemlich in der Mitte des Schlachtfeldes zog sich das kleine Flüsschen Alling nach Norden. Im Norden stand die Grunder Mühle. Hier war eine weitere Brücke über den Fluss. Der Fluss knickte nördlich der Mühle in Richtung Nordost ein und folgte dem Straßenverlauf. Hier war eine weitere Brücke über den Fluss. Für Oderik und die Reiter war diese aber nicht zu nutzen, da sie zu nah an den Feind herangeführt würden. Der Vorteil, den sie als Reiter hatten, wäre dahin. Oderik würde eine Möglichkeit finden müssen, da rüber zu kommen. Hadrumir wusste von Brinian, dass es im Süden möglich war, den Fluss zu durchqueren.

Genau an der Stelle war Hadrumirs Finger stehen geblieben. „Nimm Dir Deine Reiter und lass die Soldaten folgen. Ihr müsst auf die andere Seite!“ Jolea nickte. „Mach Dir keine Sorgen, Kleiner, ich mach das schon!“ Hadrumir schaute ihr irritiert hinterher. Hatte sie ihn gerade „Kleiner“ genannt?

„Das gefällt mir ganz und gar nicht, Odilbert!“ sprach Frostelin von Windischgrütz leise. „Ich habe es auch schon bemerkt.“ antwortete Odilbert gelassen. Im Süden hatten sich die Schwingenfelser durch das Flüsschen Alling getraut und rückten nunmehr von der linken Flanke heran. „Nimm Dir drei Lanzen und geh Ihnen entgegen!“ befahl Frostelin. „Treib sie in den Fluss zurück!“

Frostelin blickte sich um und winkte Melcher heran. „Du und Dein Bruder wolltet Euch doch beweisen, nicht wahr?“ Melcher nickte. „Nun, Dein Bruder leistet hervorragende Arbeit mit den Geschützen.“ Melcher wollte zu einer Erwiderung ansetzen, doch Frostelin machte ihm klar, dass er schweigen sollte. Deine Gelegenheit kommt nun. Nimm Dir zwei Reihen Reiter und setze über die Brücke bei der Grunder Mühle über. Dann nehmen wir die Schwingenfelser in die Zange!“

Donnernd stampften die Hufe über die Ebene. Odilbert von Windischgrütz hatte die Lanze fest eingelegt und hielt auf die Gegner zu. Brutal und hart war das Aufeinandertreffen. Schreie, Blut und das Wiehern der Pferde vermischten sich zu einer Melodie des Grauens. Odilbert hatte seine Lanze tief in den Wanst eines feindlichen Reiters getrieben.

„Schöne Scheiße!“ brüllte Jolea von Schwingenfels. „Schilde vor! Pikeniere zu mir!“ Vor ihnen waren die Reiter Voltans auseinander getrieben worden. Die feindlichen Reiter hatten einen Durchbruch geschafft. Es war an Jolea die Soldaten in Abwehrstellung zu ordnen. Ihre Adjutantin gab ihre Befehle weiter. „Warum bin ich es eigentlich immer wieder, die die Ärsche des jungen Gemüses retten muss.“

„Auf der rechten Flanke sind die Reiter zurückgeworfen worden!“ sprach der Bote schnell. Hadrumir schaute missmutig drein. „Jolea hält mit den Soldaten auf der anderen Seite der Alling einen Brückenkopf.“ Hadrumir überlegte kurz und wandte sich an seinen Adjutanten. „Schick ihr zwei weitere Hände der Schwingen zur Unterstützung.“

Melcher von Windischgrütz fackelte nicht lange. Kaum waren seine Reiter über die Brücke gesetzt, ging er zum Angriff über. In einer Keilformation hielten sie auf die linke Flanke des Gegners über.

Frostelin lächelte zufrieden. Auf beiden Flügeln tobten die Kämpfe und die Berichte waren überaus vielversprechend. Auf dem linken Flügel hatte Odilbert die Feinde auseinander getrieben, vereinzelt wurde noch Widerstand geleistet. Auf dem rechten Flügel hingegen hatte der Ansturm Melchers dafür gesorgt, dass Chaos in die Reihen des Feindes gekommen war. Melcher stieß offensichtlich zum Zentrum vor. „Hauptmann!“ rief Frostelin. „Zu Befehl, Hochgeboren!“ „Nehmt Euch die Soldaten und setzt im Zentrum über die Alling über!“

Brinian von Allingen hatte nun schon mehrfach mit diesem Haufen gekämpft, welcher auf das Kommando Borstefreds hörte, aber niemals schien die Lage so angespannt. Die feindlichen Reiter hatten es geschafft, die Reiter Borstefreds auseinander zu treiben. Getrennt war die Durchschlagskraft dahin. Wieder fiel einer der Katterqueller von den Hieben des Feindes getroffen zu Boden. „Pikeniere zu mir!“ rief Brinian energisch.

Hadrumir hatte sich die letzten zwei verbliebenen Hände der Schwingen geschnappt. Sein Zentrum war merklich ausgedünnt. Er ging hinter einem Setzschild in Deckung. Nur er und die Schützen standen noch im Zentrum. „Korporal!“ rief er. „Die Hornissen sollen auf den Fluss halten!“ Korporal Karstrand gab den Befehl weiter.

Voltan hatte die Reste der Reiter eingesammelt. Mit den Verstärkungen aus dem Zentrum sollte es ihm möglich sein, erneut anzugreifen. Er gab seinem Pferd die Sporen und preschte wieder los. Jolea würde jede Entlastung gut brauchen können.

Brinian rückte mit seinen Männern in geschlossener Formation vor. In einer Keilformation hielten die feindlichen Reiter auf sie zu. „Egal, was passiert: haltet die Formation!“ rief Brinian. Er wartete bedrohlich lange. „Piken vor!“

Frostelin fluchte. „Was geht da vorne vor? Warum sind unsere Männer noch nicht auf der anderen Seite des Flusses?“

Elgor Karstrand hatte erneut seine Gandrasch bereit. Er schaute hinter seinem Schutz hervor, legte an, drückte ab und wieder einmal fiel ein Soldat getroffen zu Boden. Sofort war er wieder in seiner Deckung verschwunden und begann mit geübten Griffen den erneuten Ladevorgang.

Brinian grinste zufrieden. Seine Formation hatte gehalten, die Reiter hatten sich an den Piken aufgerieben. Einige waren gestürzt. „Schwerter vor!“ rief Brinian und stürmte selbst los.

Hadrumir hatte sich das Spektakel jetzt lange genug angesehen. „Schwingen, vorwärts!“ befahl er und stürmte mit gezogenem Anderthalbhänder vor. Nicht lange und er war am ersten Feind dran. In einer schnellen Drehung trennte er den Arm des Kämpen ab. Blut spritzte auf, doch Hadrumir stürmte weiter.

Voltan war dem Feind in die Flanke gefallen. Zufrieden konnte Jolea sehen, wie den Reitern Verstärkung folgte. Sofort begann sie damit eine Schlachtreihe aufzustellen.

Ein grün-weiß gevierteltes Wappen tauchte vor Brinian auf. Er wich dem Streitkolben seines Gegenübers geschickt aus. Mit einer Finte verschaffte er sich Raum gegenüber seinem Gegner und ließ in schneller Folge Hiebe auf dessen Beine folgen.

Hadrumir war zufrieden. Der Vorstoß über die Alling war gestoppt. Er war an der kleinen Mauer der Brücke über das Flüsschen in Deckung gegangen. Hadrumir suchte Blickkontakt zu Korporal Karstrand. Mit Handzeichen gab er ihm zu verstehen, dass er wollte, dass die Schützen die rechte Seite der Brücke mit ihrem Feuer eindeckten. Sobald dies geschehen würde, würde er links versuchen, wieder zurück in die eigenen Reihen zu kommen.

Frostelin fluchte. Schon seit mehreren Stunden wogte diese Schlacht hin und her. Im Zentrum waren seine Soldaten zurück geschlagen worden und auch auf den Flügeln sah es nicht mehr so gut aus, wie es noch am Vormittag ausgesehen hatte.

Oderik von Schwingenfels hatte Recht behalten. Seine Ausweichbewegung hatte Stunden in Anspruch genommen. Doch jetzt näherte er sich aus nordöstlicher Richtung dem Schlachtfeld. Er gab den Befehl in Angriffsformation zu gehen und gab seinem Pferd die Sporen.

Zwing Deinem Gegner Deinen Rhythmus auf, dann breche den Rhythmus und breche so den Gegner. Diese Lektion hatte Brinian von Borstefred und Hadrumir gelernt. Nach dem er nunmehr erneut seines Gegners Beine angriff, brach er seinen Rhythmus. Tief drang sein Schwert in die rechte Schulter seines Kontrahenten ein. Er sah wie dessen Waffe zu Boden fiel. Schnell befreite er sein Schwert und hieb erneut zu. Sein Gegenüber wich taumelnd zurück, doch Brinian war jetzt gnadenlos und setze nach. Kurz darauf brach der Gegner zusammen.

Odilbert von Windischgrütz musste hilflos mit ansehen, wie seine Reiter einer nach dem anderen fielen. Er selbst blutete mittlerweile aus mehreren kleinen Wunden. Die Schlachtreihe des Feindes rückte vor.

Hadrumir konnte sehen, dass an beiden Flügeln seine Truppen die Oberhand gewannen. „Korporal!“ rief er Karstrand herbei. „Zu Befehl!“ „Wir werden über die Brücke vorrücken!“ „Jawohl!“

Brinian konnte sehen, wie die Katterqueller den Feind zurückdrängten und über die Brücke bei der Grunder Mühle rückten. Er schnaufte durch. Sein Feind lag röchelnd vor ihm. Borstefred tat zu ihm. „Gute Arbeit!“ knurrte der alte Kämpe. Er stieß mit dem Stiefel den Windischgrützer an. „Besser Du bereitest dem hier ein schnelles Ende! Der macht es eh nicht mehr lange.“ Brinian nickte.

Voltan verschaffte sich einen Überblick. Sie hatten den Feind sehr gut im Griff. Jolea rückte mit ihren Truppen vor. Mit einem Mal fiel ihm der feindliche Kommandant auf. „Windischgrütz!“ rief er herüber und gab seinem Pferd erneut die Sporen.

Elgor Karstrand ließ mit den Geschützen und seinen Schützen einen regelrechten Hagel auf die feindlichen Schützen niedergehen. Er wusste, dass Hadrumir von Schwingenfels über die Brücke vorrücken würde.

Mit brachialer Gewalt fielen die Reiter über die feindliche Reserve her. Oderik lachte triumphierend auf. Einer nach dem anderen fielen die Feinde dem Ansturm seiner Männer und Frauen.

Hadrumir und seine Männer hatten die feindlichen Geschützstellungen erreicht. Mit einem brachialen Hieb trennte er einem der Schützen den Schädel vom Kopf und sprang direkt den nächsten an. Links und rechts von ihm entstand eine Zone, in welcher seine Klinge blutige Ernte hielt.

Voltan ließ sein Pferd triumphieren steigen. Odilbert von Windischgrütz war durch den letzten Hieb aus dem Sattel gestürzt. Die letzten seiner Männer ergaben sich, während Jolea mit ihren Soldaten weiter auf das Zentrum zu eilte.

Answin von Windischgrütz hatte bemerkt, wie sich immer mehr Truppen des Feindes seiner Position näherten. Nunmehr konnte er das weiße Wappen des Schwingenfelsers auf blauem Grund vor sich sehen. Er packte sein Schwert fester und parierte den Hieb seines Gegenübers. Er brauchte alle Kraft um den Schädelspalter abzublocken. Seinen Gegenangriff wischte der Schwingenfelser ohne Probleme beiseite und rammte ihm die Klinge in den Unterleib. Stechender Schmerz durchfuhr Answins Körper und ein enormer Schwall Blut trat aus der Wunde, als sein Gegner das Schwert aus seinem Leib riss. Den nächsten Hieb wehrte er fahrig ab, doch schon wieder setzte sein Gegner nach. Answins Gegenangriff wurde gekonnt abgefangen und postwendend fuhr der blanke Stahl des Anderthalbhänder in Answins Brust. Er sank in die Knie und konnte sehen, wie sein Gegner seinen linken Fuß gegen seine Brust setzte und brutal das Schwert aus seinem Körper riss. Er sah den nächsten Hieb seines Gegners kommen und Schwärze umfing ihn, als sein Kopf von seinem Leib getrennt wurde.

Frostelin packte das blanke Entsetzen. Von allen Seiten griffen Schwingenfelser Truppen an. „Rette sich, wer kann!“ rief er und wendete sein Pferd.

Oderiks Truppen waren zum Zentrum des Schlachtfeldes durchgebrochen. Die Reserve des Feindes war geschlagen, der Feind war geschlagen, doch trotzdem konnte er sehen, wie sich ein einzelner Reiter aus dem Getümmel löste. „Frostelin!“ zischte Oderik. Er gab seinen Begleitern einen Wink und setzte sein Pferd in Galopp.