Geschichten:Wo Fuchs und Greif sich treffen - Fehde Gespräche

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15. Rondra 1043 BF, Burg Trollwacht, Freiherrlich Zackenberg
Orlana kam in die Amtsstube gestürzt, in ihren Händen hielt sie eine Ausgabe des Aventurischen Boten. Salix blickte erschrocken und überrascht von seinem Schreibtisch auf.
"Die Fehde ist ausgebrochen! Das war es! Das Orakel hat gesprochen, wir wussten das Blut fließen wird aber nun versinkt das Königreich gänzlich in Fehde!", sprach die Geweihte fast zornig aus.
Der Meister der Schreibstube war für wenige Augenblicke perplex und wie gelähmt, fasste sich dann aber wieder, "ich habe die Nachricht ebenfalls vernommen. Es wird ein heftigerer Sturm als gedacht, das gebe ich zu", bemerkte Salix gefasst.
Orlana blickte verständnislos zu Salix herab, der sich damt Stuhl zu ihr umgedreht hatte. Sie schüttelte resigniert den Kopf und ließ sich dann auf den Stuhl, neben sich, fallen. Sie war erschüttert, der Schiedsspruch war in ihren Augen gescheitert. Offenkundig hatte sie gehofft, dass die Angelegenheiten zwischen den Grafenhäusern auf dem Kloster geklärt werden würden, doch die Sturmherrin hatte anders entschieden, sehr zum Verdruss Orlanas. "Allerorts rüstet man sich für die Schlacht Salix! Wenn das Königreich in Chaos versinkt, ist es mit der Ordnung nicht mehr weit! Wie kannst du da so ruhig bleiben?", warf sie Salix entgegen.
Der ließ seine Blicke regungslos auf der Frau vor ihm ruhen, was kümmerten ihn die Menschen im Königreich? Sollten sie sich doch die Köpfe einschlagen, ihren Boden mit dem eigenen Blut tränken, als ob der Boden nicht schon genug der roten Flüssigkeit aufgesogen hätte. Aber dies waren seine Gedanken, nur für ihn selbst bestimmt, Orlana würde nie eines dieser Worte zu hören bekommen, wie wohl auch sonst niemand jemals solche Worte von ihm hören würde. "Du hast ja recht Orlana doch sag mir, was soll ich tun? Die göttliche Leuin hat ein Urteil gefällt und dies gilt es zu akzeptieren. Auch das ist Teil der göttlichen Ordnung. Wir können nur hoffen, dass die Schwächsten unter uns, die die sich nicht wehren können, verschont werden und dass der Leuins Sohn Blutdurst schnell gestillt sein wird", Salix rang sich ein Lächeln ab und blickte aufmunternd zu Orlana. Die schüttelte abermals nur verständnislos den Kopf und rollte den Boten zusammen.
"Ich weiß selbst, dass wir uns nicht in einer Lage befinden, irgendwie im Guten auf die Sache einzuwirken... Es ist nur... So falsch! Weshalb lassen die Herrscher es zu, dass das Königreich in einem Loch des Chaos versinkt? Das war eine Sache zwischen Hartsteen und Reichsforst und jetzt scheinen sich auch noch der Schlund und die Kaisermark einzumischen. Warum, Salix ich frage warum?", entrüstet blickte die junge Frau ihren Gegenüber an, ihr war die Verzweiflung anzusehen.
Nun stand Orlana doch auf, ging zu Salix hin und zog ihn hoch. Sie blickte ihm tief in die Augen und umarmte ihn innig.
Und so standen sie eng umschlungen in dem kleinen Zimmer, während Draußen die Dinge ihren Lauf nahmen.