Geschichten:Wiedersehensfreude - Teil 1: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Ritt gen Nordosten hatte die Edlen aus Perainefried einige Tage gekostet.
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Die Strasse nach Weihenhorst war in passablem Zustand, aber nachdem man
 
Weihenhorst hinter sich gelassen hatte, griff der dichte grüne Forst der Mark
 
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Die Farne wucherten hoch und das dichte Blätterdach des Mischwaldes ließ auch an
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Der Ritt gen Nordosten hatte die Edlen aus Perainefried einige Tage gekostet. Die Strasse nach Weihenhorst war in passablem Zustand, aber nachdem man Weihenhorst hinter sich gelassen hatte, griff der dichte grüne Forst der Mark stetig nach den Wegen und trachtete sie zu verschlingen.
sonnigen Tagen nur wenig von Praios’ Pracht den Boden berühren.
 
  
Cordovan vom Greifener Land reiste nur mit wenig Begleitung. Seine Gemahlin,
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Die Farne wucherten hoch und das dichte Blätterdach des Mischwaldes ließ auch an sonnigen Tagen nur wenig von Praios’ Pracht den Boden berühren.
zwei Knechte und jene zwei Personen, die den Anstoß zu dieser Reise gegeben
 
hatten.
 
  
Khorena von Ahrenstedt hielt sich stolz und aufrecht im Sattel, das dunkle
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[[Hauptdarsteller ist::Greifenfurt:Cordovan vom Greifener Land|Cordovan vom Greifener Land]] reiste nur mit wenig Begleitung. Seine Gemahlin, zwei Knechte und jene zwei Personen, die den Anstoß zu dieser Reise gegeben hatten.
schulterlange Haar zu einem kurzen Zopf geflochten. Ihr größerer, aber jüngerer
 
Bruder kämpfte im Gegensatz regelrecht mit seinem Pferd. Er ritt zwar gerne aus,
 
aber seitdem er eine schwere Verletzung erlitten hatte, war sein linkes Bein
 
komplett steif und schwach. Dementsprechend hatte er Schwierigkeiten etwas
 
temperamentvollere Tiere zu reiten.
 
  
Alaria Ährenstein, Gemahlin des Edlen vom Greifener Land und Perainegeweihte
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[[Nebendarsteller ist::Greifenfurt:Khorena von Hundsgrab-Bugenbühl|Khorena von Ahrenstedt]] hielt sich stolz und aufrecht im Sattel, das dunkle schulterlange Haar zu einem kurzen Zopf geflochten. Ihr größerer, aber [[Nebendarsteller ist::Greifenfurt:Quendan von Ahrenstedt|jüngerer Bruder]] kämpfte im Gegensatz regelrecht mit seinem Pferd. Er ritt zwar gerne aus, aber seitdem er eine schwere Verletzung erlitten hatte, war sein linkes Bein komplett steif und schwach. Dementsprechend hatte er Schwierigkeiten etwas temperamentvollere Tiere zu reiten.
ritt an der Seite ihres Mannes und warf gelegentlich einen sorgenvollen Blick
 
über die Schulter, um zu sehen, ob der junge Herr von Ahrenstedt Probleme hatte.
 
  
Einige Tage waren vergangen, seitdem man die Annehmlichkeiten Weihenhorsts
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[[Nebendarsteller ist::Greifenfurt:Alaria Ährenstein|Alaria Ährenstein]], Gemahlin des Edlen vom Greifener Land und Perainegeweihte ritt an der Seite ihres Mannes und warf gelegentlich einen sorgenvollen Blick über die Schulter, um zu sehen, ob der junge Herr von Ahrenstedt Probleme hatte.
hinter sich gelassen hatte. Vor Ort war Cordovan aufgefallen wie viele Edle ihre
 
Stadthäuser bezogen hatten. Dort erst hatte er erfahren, dass der endlose
 
Heerwurm den Orden der Hohen Wacht in die Knie gezwungen hatte und nun auf
 
Wehrheim marschierte. Sofort hatte er einen Brief an seinen Vater, den Baron
 
aufgesetzt, auf dass dieser von der Schreckensbotschaft erfahren sollte. Bis
 
nach Feldharsch war bis zu jenem Tage davon noch keine Kunde gedrungen.
 
  
Das Dickicht von Greifenhorst machte das Vorankommen zu einer schwierigen
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Einige Tage waren vergangen, seitdem man die Annehmlichkeiten Weihenhorsts hinter sich gelassen hatte. Vor Ort war Cordovan aufgefallen wie viele Edle ihre Stadthäuser bezogen hatten. Dort erst hatte er erfahren, dass der endlose Heerwurm den Orden der Hohen Wacht in die Knie gezwungen hatte und nun auf Wehrheim marschierte. Sofort hatte er einen Brief an seinen Vater, den Baron aufgesetzt, auf dass dieser von der Schreckensbotschaft erfahren sollte. Bis nach Feldharsch war bis zu jenem Tage davon noch keine Kunde gedrungen.
Herausforderung, doch stetig bahnten die Reisenden sich ihren Weg voran.
 
In der Nähe des Gutshofes Breitenhof wurden die Wege mit einem Mal deutlich
 
breiter und auch das ungeschulte Auge konnte erkennen, dass man diese Pfade erst
 
vor kurzem erneuert hatte. Der Ritt wurde die letzten Meilen beinahe zu einer
 
angenehmen Reise.
 
  
Der Wald öffnete unvermittelt seine grünen Arme und gab schließlich eine große
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Das Dickicht von Greifenhorst machte das Vorankommen zu einer schwierigen Herausforderung, doch stetig bahnten die Reisenden sich ihren Weg voran. In der Nähe des Gutshofes Breitenhof wurden die Wege mit einem Mal deutlich breiter und auch das ungeschulte Auge konnte erkennen, dass man diese Pfade erst vor kurzem erneuert hatte. Der Ritt wurde die letzten Meilen beinahe zu einer angenehmen Reise.
Lichtung preis, auf der sich der Gutshof befand. Überall lag noch Baumaterial
 
und geschlagenes Holz von einer frisch gerodeten Stelle im Nordosten der
 
Lichtung herum. Schwere Steine, die man auf Ochsenkarren heran geschafft hatte,
 
waren zu einem losen Haufen aufgeschichtet.
 
  
Eine zur Hälfte fertig gestellte Palisade zog sich weiträumig um die Häuser des
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Der Wald öffnete unvermittelt seine grünen Arme und gab schließlich eine große Lichtung preis, auf der sich der Gutshof befand. Überall lag noch Baumaterial und geschlagenes Holz von einer frisch gerodeten Stelle im Nordosten der Lichtung herum. Schwere Steine, die man auf Ochsenkarren heran geschafft hatte, waren zu einem losen Haufen aufgeschichtet.
Gutes. Einige der Bauten sahen neu aus und standen bestimmt noch keine zwei
 
Wochen. Freilaufende Hühner kreuzten den Weg der Reiter, als diese sich näherten
 
und die Bauern lupften die Filzkappen und Hauben, wo die Neuankömmlinge vorbei
 
kamen.
 
  
Die Nachricht einer sich nähernden Geweihten der Herrin Peraine verbreitete sich
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Eine zur Hälfte fertig gestellte Palisade zog sich weiträumig um die Häuser des Gutes. Einige der Bauten sahen neu aus und standen bestimmt noch keine zwei Wochen. Freilaufende Hühner kreuzten den Weg der Reiter, als diese sich näherten und die Bauern lupften die Filzkappen und Hauben, wo die Neuankömmlinge vorbei kamen.
wie ein Strohfeuer. Kinder, Frauen und Männer kamen von den nahe gelegenen
 
Feldern herbei, ließen Axt und Scholle ruhen, um die Dienerin der milden Göttin
 
zu begrüßen.
 
  
Auch die fleißig schuftenden Fronarbeiter hielten für einen Moment in ihrer
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Die Nachricht einer sich nähernden Geweihten der Herrin Peraine verbreitete sich wie ein Strohfeuer. Kinder, Frauen und Männer kamen von den nahe gelegenen Feldern herbei, ließen Axt und Scholle ruhen, um die Dienerin der milden Göttin zu begrüßen.
Tätigkeit inne, und ihre Blicke suchten neugierig nach dem Grund der Aufregung.
 
Alaria erspähte Linea von Travesried, die in ein schlichtes Wollkleid gehüllt
 
gerade einer alten Frau beim Tragen eines schweren Wassereimers half.
 
Linea erkannte ihre Freunde sofort und winkte ihnen schon aus einiger Entfernung
 
glücklich zu.
 
  
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Auch die fleißig schuftenden Fronarbeiter hielten für einen Moment in ihrer Tätigkeit inne, und ihre Blicke suchten neugierig nach dem Grund der Aufregung. Alaria erspähte [[Briefspieltext mit::Greifenfurt:Linea von Travesried|Linea von Travesried]], die in ein schlichtes Wollkleid gehüllt
lachte herzlich. Cordovan nickte wohlwollend und Alaria stieg ab, um ihre alte
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gerade einer alten Frau beim Tragen eines schweren Wassereimers half. Linea erkannte ihre Freunde sofort und winkte ihnen schon aus einiger Entfernung glücklich zu.
Freundin zu umarmen.
 
  
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„Schön, dass ihr so schnell kommen konntet!“ Sie trat den Reitern entgegen und lachte herzlich. Cordovan nickte wohlwollend und Alaria stieg ab, um ihre alte Freundin zu umarmen.
  
 
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Aktuelle Version vom 4. Juni 2019, 09:35 Uhr

Breitenhof

Der Ritt gen Nordosten hatte die Edlen aus Perainefried einige Tage gekostet. Die Strasse nach Weihenhorst war in passablem Zustand, aber nachdem man Weihenhorst hinter sich gelassen hatte, griff der dichte grüne Forst der Mark stetig nach den Wegen und trachtete sie zu verschlingen.

Die Farne wucherten hoch und das dichte Blätterdach des Mischwaldes ließ auch an sonnigen Tagen nur wenig von Praios’ Pracht den Boden berühren.

Cordovan vom Greifener Land reiste nur mit wenig Begleitung. Seine Gemahlin, zwei Knechte und jene zwei Personen, die den Anstoß zu dieser Reise gegeben hatten.

Khorena von Ahrenstedt hielt sich stolz und aufrecht im Sattel, das dunkle schulterlange Haar zu einem kurzen Zopf geflochten. Ihr größerer, aber jüngerer Bruder kämpfte im Gegensatz regelrecht mit seinem Pferd. Er ritt zwar gerne aus, aber seitdem er eine schwere Verletzung erlitten hatte, war sein linkes Bein komplett steif und schwach. Dementsprechend hatte er Schwierigkeiten etwas temperamentvollere Tiere zu reiten.

Alaria Ährenstein, Gemahlin des Edlen vom Greifener Land und Perainegeweihte ritt an der Seite ihres Mannes und warf gelegentlich einen sorgenvollen Blick über die Schulter, um zu sehen, ob der junge Herr von Ahrenstedt Probleme hatte.

Einige Tage waren vergangen, seitdem man die Annehmlichkeiten Weihenhorsts hinter sich gelassen hatte. Vor Ort war Cordovan aufgefallen wie viele Edle ihre Stadthäuser bezogen hatten. Dort erst hatte er erfahren, dass der endlose Heerwurm den Orden der Hohen Wacht in die Knie gezwungen hatte und nun auf Wehrheim marschierte. Sofort hatte er einen Brief an seinen Vater, den Baron aufgesetzt, auf dass dieser von der Schreckensbotschaft erfahren sollte. Bis nach Feldharsch war bis zu jenem Tage davon noch keine Kunde gedrungen.

Das Dickicht von Greifenhorst machte das Vorankommen zu einer schwierigen Herausforderung, doch stetig bahnten die Reisenden sich ihren Weg voran. In der Nähe des Gutshofes Breitenhof wurden die Wege mit einem Mal deutlich breiter und auch das ungeschulte Auge konnte erkennen, dass man diese Pfade erst vor kurzem erneuert hatte. Der Ritt wurde die letzten Meilen beinahe zu einer angenehmen Reise.

Der Wald öffnete unvermittelt seine grünen Arme und gab schließlich eine große Lichtung preis, auf der sich der Gutshof befand. Überall lag noch Baumaterial und geschlagenes Holz von einer frisch gerodeten Stelle im Nordosten der Lichtung herum. Schwere Steine, die man auf Ochsenkarren heran geschafft hatte, waren zu einem losen Haufen aufgeschichtet.

Eine zur Hälfte fertig gestellte Palisade zog sich weiträumig um die Häuser des Gutes. Einige der Bauten sahen neu aus und standen bestimmt noch keine zwei Wochen. Freilaufende Hühner kreuzten den Weg der Reiter, als diese sich näherten und die Bauern lupften die Filzkappen und Hauben, wo die Neuankömmlinge vorbei kamen.

Die Nachricht einer sich nähernden Geweihten der Herrin Peraine verbreitete sich wie ein Strohfeuer. Kinder, Frauen und Männer kamen von den nahe gelegenen Feldern herbei, ließen Axt und Scholle ruhen, um die Dienerin der milden Göttin zu begrüßen.

Auch die fleißig schuftenden Fronarbeiter hielten für einen Moment in ihrer Tätigkeit inne, und ihre Blicke suchten neugierig nach dem Grund der Aufregung. Alaria erspähte Linea von Travesried, die in ein schlichtes Wollkleid gehüllt gerade einer alten Frau beim Tragen eines schweren Wassereimers half. Linea erkannte ihre Freunde sofort und winkte ihnen schon aus einiger Entfernung glücklich zu.

„Schön, dass ihr so schnell kommen konntet!“ Sie trat den Reitern entgegen und lachte herzlich. Cordovan nickte wohlwollend und Alaria stieg ab, um ihre alte Freundin zu umarmen.


 Wappen Mittelreich.svg  Wappen Markgrafschaft Greifenfurt.svg   Wappen Baronie Greifenhorst.svg   Wappen blanko.svg  
 Gutshof.svg
 
Texte der Hauptreihe:
K1. Teil 1
K2. Teil 2
K3. Teil 3
K4. Teil 4
K5. Teil 5
19. Per 1027 BF
Teil 1


Kapitel 1

Teil 2
Autor: T. Baroli