Geschichten:Verräter und Getreue - Gold und Ruhm

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Festung Feidewald, 20. Rondra 1033 BF

Werdomar hatte zwei der Hauptmänner Boraccios zu sich her zitiert. Wenn seine Informanten nicht gelogen hatten, dann würde dieses Gespräch interessant verlaufen. „Nehmt Platz, Freunde!“ Er wies auf die Stühle vor seinem Schreibtisch.

Er fackelte nicht lange und begann direkt: „Euer Hauptmann hat meinem Grafen mitteilen lassen, dass er seine Truppen in Almada benötigt. Er will lieber gegen blutrünstige Ferkinas kämpfen und braucht dafür jeden Sturmfalken.“

Die beiden Soldaten schauten betreten einander an.

Werdomar erhob sich. „Wisst Ihr, wenn ich Soldat wie ihr beiden wäre, dann würde ich es nicht mögen gegen Barbaren zu kämpfen.“ Werdomar beugte sich leicht vor. „Es bringt Eurem Hauptmann Ruhm und Ehre ein! Doch was bleibt bei alledem für Euch übrig?“

Werdomar lächelte freundlich, als er sah, dass er die beiden Soldaten zum Grübeln brachte. „Euch bleibt am Ende nur ein wenig Gold, obwohl doch ihr es gewesen seid, die die gesamte Arbeit gemacht haben. Gewisslich ist Gold nicht zu verachten, doch es ist doch meist zu wenig, um tatsächlich ein erträgliches Auskommen zu erhalten!“ Werdomar merkte, dass er sich vorsichtiger ausdrücken musste.

„Betrachten wir doch einmal Eure Situation! Ihr könntet gegen die Ferkinas in die Höhenzüge des Raschtulswalls ziehen! Entweder Ihr überlebt und geht mit Eurem Sold nach Hause und sucht dann nach dem nächsten Auftrag oder aber Ihr findet in den Höhen des Raschtulswall einen kalten und einsamen Tod!“ Werdomar ließ seine Worte wirken. „Es gäbe allerdings auch noch eine Alternative!“ sprach er langsam und bedächtig. Er schaute vorsichtig zu den beiden Soldaten.

„Wie sähe Eure Alternative aus?“ fragte der Ältere der beiden. Werdomar setzte sich erneut. „Der Graf schenkt Euch Eure eigene Einheit! Statt Befehle zu erhalten, erteilt Ihr nunmehr die Befehle.“

Der Ältere schüttelte den Kopf. „Nur um die Befehle dann von Eurem Graf zu erhalten?“

Werdomar nickte. „Ja, Ihr würdet die Befehle von Graf Geismar erhalten, aber Ihr müsst dabei bedenken, dass Ihr in der Hierarchie gänzlich anders steht. Ihr würdet mehr Geld verdienen! Euer eigenes Geld! Und der Ruhm würde Euch gehören!“

Beide Soldaten wirkten skeptisch.

Werdomar blieb gelassen. „Und bedenkt, dass Euch Graf Geismar nicht nur mit Gold belohnen wird. Wenn Ihr dies tut, was er von Euch verlangt, belohnt er Euch mit Ländereien und Titeln. Bedenkt, was Euch das bringen würde.“

Der Ältere wirkte immer noch nicht überzeugt, doch Werdomar war sich seiner Sache mittlerweile sicher. „Wisst Ihr, was es heißt, einen Titel zu haben? Was es heißt ein von und zu im Namen zu tragen? Dies wäre doch gewisslich reizvoll für Euch!“

„Und was müssten wir dann für den Grafen tun?“ fragte der Jüngere.

Werdomar nickte zufrieden. „Nur ein paar Adlige töten!“