Geschichten:Turm auf Dame - Ankunft an den Trümmern

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Markgräflich Arvepass, Burg Angareth, Anfang Boron 1036 BF


Die Gefäße an den Hängen sangen wieder oder immer noch ihr Klagelied, wie vor einem Jahr, als sie das letzte Mal hier war. Damals aus einem viel angenehmeren Grund. Und wieder ließ sie das Geräusch erschaudern.

Sie hatten länger gebraucht als gedacht. Das Wetter war schlecht und die Landstraße durch Bergthann und Vellberg war teilweise schlecht gangbar gewesen. Wenigstens war ihre Sorge, durch weitere Nachrichten die ihnen auf dem Weg zugetragen worden waren, etwas gelindert worden. Auch wenn sie ein Banner des Eliteregiments Perricum nördlich der Sta. Reshmina Brücke angetroffen hatte. Die Befehlshaberin dort hatte ihr zwar nichts genaueres erzählt, aber ein Angriff auf Angareth war es wohl nicht gewesen, so war auf den Einsturz hin wohl nichts weiteres mehr gefolgt. Sabotage war viel wahrscheinlicher, meinte sie zwischen den Zeilen heraus gehört zu haben, wer diese verübt haben sollte, war aber immer noch nicht klar. Da gingen die Erzählungen auseinander. Und, das war viel wichtiger, der Einsturz des Nordturmes der Feste, hatte wohl nicht viel Tote gefordert und Oswin war nicht unter diesen. Ein Banner des Bombardenregiments Trollpforte war ihr schon vorgeeilt, erfuhr sie noch.

Trotzdem hatte Geriane sich dazu entschlossen weiter zu reisen. Vielleicht konnte man auf Angareth ihre Hilfe gebrauchen, musste die Burg doch nun an Wehrhaftigkeit eingebüßt haben. Da konnten ein paar weitere Waffenfähige nicht schaden, dachte sie. Außerdem wollte sie sich trotzdem selbst überzeugen, dass es Oswin gut ging. Vielleicht konnte er ihr auch mehr erzählen und sie dies an ihre Schwester weiterleiten. Zudem hatte sie ihren Gatten schon länger nicht mehr gesehen. Sie freute sich auf ihn, auch wenn die Zeit nicht die beste war für ein ungezwungenes Treffen. Sie hatte einen Boten vorreiten lassen um sie und ihr bannergeschmücktes Gefolge anzukündigen. Der Sturmfelser Sparren und das Wappentier Gluckenhangs wehten etwas traurig im kühlen Wind des Spätherbsts. Von der Burg aus, die von ihrem Blickwinkel her kaum beschädigt aussah, musste man sie gut sehen.


Trenner Perricum.svg


An der Burg angekommen fielen Geriane die vielen Soldaten auf, die trotz des schlechten Wetters draußen waren. Tatsächlich war ein weiteres Banner des Bombardenregiments hierher verlegt worden und war mit der üblichen Besatzung der Burg gemeinsam dabei, die Aufräumarbeiten fortzusetzen.

Oswin selbst hatte seine schwangere Gattin in Empfang genommen, er sah abgekämpft aus, wie ein Mann der ein paar Tage kaum geschlafen hatte, dennoch hatte er sich sehr über ihre Ankunft gefreut, obwohl er sich auch ein wenig besorgt wegen ihres Kindes zeigte, was ihm die hitzköpfige Geriane mit ein paar markigen Sprüchen schnell wieder ausredete.

Nach der eher notdürftigen Einquartierung ihres Gefolges, was wohl dem Platzproblem zu schulden war, hatte Oswin ihr die Schäden an der Feste gezeigt. Tatsächlich war der komplette Nordturm abgesackt und weg gebrochen. Aber den Pass hatten sie schon wieder größtenteils befreien können und auch eine provisorische Brustwehr an der Stelle errichtet, die mit dem Abgrund darunter einen ganz passablen Schutz bot, was Oswin nicht ohne Erleichterung erklärte. Doch den Turm wie gehabt aufzubauen dürfte allerdings schwer werden, weil die Fundamente zu weit abgegangen waren, erzählte er. Ansonsten, fügte er hinzu, sei es nach dem Unglück sehr ruhig geblieben. Und man hatte keine (weiteren) Feindbewegungen ausmachen können. Dennoch sei es nicht verkehrt, dass die Garnision um ein weiteres Banner verstärkt worden sei. Und auch ihre Hilfe sei hier sehr willkommen.

Als Geriane ihn dann nach einer Ursache fragte, machte er keinen Hehl daraus und erzählte ihr von der Geweihten des Nandus, die irgendetwas damit zu tun haben musste, aber man zumindest Paktiererei ausschloss. In wessen Interesse die Geweihte gehandelt hatte, konnte man bisher nicht sagen, seine Eltern seien deswegen in Richtung Perricum aufgebrochen um dort weiteres zu klären. „Hast du sie auf deinem Weg denn nicht getroffen?“, fragte Oswin seine, durch das Gespräch sichtlich erleichterte, Frau, die nun die Augen verdrehte. „Nein, du übermüdeter Holzkopf, hätte ich sie getroffen, würde ich dir doch nicht mehr solche Fragen stellen.“, war ihre spöttelnde Antwort. Oswin lächelte zerknirscht zurück. „Nun gut, wie dem auch sei, allzu bald wird er wohl nicht wieder hier sein, nach seinem Abstecher in Perricum, wird er gen Rommilys weitereisen, zur Hochzeit der neuen Markgräfin. Hier haben wir die Lage aber derzeit auch ohne ihn ganz gut im Griff.“

Geriane nickte, trotzdem war ihr immer noch ein wenig mulmig bei der Sache. „Und was genau hatte diese Nanduriatin hier gewollt?“, hakte sie deshalb noch einmal nach.

„Das ist nicht ganz klar. Sie hatte sich irgendwann davon geschlichen und war nicht mehr aufzufinden. Erst nach dem der Turm eingestürzt war fanden wir ihre Leiche unter den Trümmern. Sie hatte so einen merkwürdigen Steinschädel dabei. Aber was sie da getrieben hat… ehrlich gesagt, ich weiß es nicht und werde da auch vorerst keine eigenen Schlüsse ziehen. Mein Vater allerdings ist stinkwütend und er redete irgendetwas von einem Komplott bevor er abreiste. Wie dem auch sei, meine Geliebte, ich bin mit unseren und den anderen Hauptleuten des Bombardenregimentes zum Essen verabredet, begleite mich doch, deine Anwesenheit beruhigt mich. Es ist schön das du da bist.“