Geschichten:Trügerischer Schein - Teil 45: Rede wider Willen II

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Dramatis personae:


Markgräflich Perrinmarsch, Perricum-Stadt, Praios 1034 BF, Nachts


...
Leise, alle Sinne angespannt schlichen sie durch die Gassen Perricums. Gerade im Hafenviertel war allen recht schnell klar, dass die wenigen Gardepatrouillen die es hier gab nicht ihr eigentliches Problem war, sondern jene die in den Schatten ihnen folgten.

Sie waren noch nicht weit gekommen, da fand auch schon der erste Angriff statt. Leise und heimtückisch fand der Angriff aus dem Hinterhalt statt und ebenso leise – wollte man doch ansonsten niemand auf sich aufmerksam machen – wurde dieser abgewehrt. Allen war klar, dass dies nicht der letzte Angriff bleiben würde, hatte der Feind doch ihre Spuren gefunden. Überraschend war lediglich die Verbissenheit und Brutalität mit der die Angriffe stattfanden, waren sich doch alle einig, dass sie vom Tod der blonden Frau noch nichts wissen konnten.

An einem dieser Überfälle gelang es einem der Gestalten, die aus einem Versteck sprangen, Gerion mit einem langen Messer am Arm zu verwunden, bevor er ihn mit seinem Schwert, das er kurz zuvor in einer fließenden Bewegung zog, in Borons Reich schickte. Die Ritterin hingegen hatte Glück und war in einer engen Seitengasse knapp einer Verletzung entkommen, bevor sie ihrem Gegner mit dem Dolch den Garaus machen konnte.

Auch Al’Arik hatte schon etwas abekommen, doch beflügelten ihn solcherlei Wunden ihn eher als dass sie ihm wirklich schadeten, erst dann fühlte er das Blut in seinen Adern pulsieren und er genoss das Gefühl wie ihm das warme Blut über den Körper rann. Sollten ruhig nur mehr kommen, waren seine Gedanken, die letzten hatten dies auch bereut.

Schließlich jedoch gelangten sie an die Stadtmauer. Sie konnten ihre Verfolger jetzt förmlich spüren. Anscheinend spürten diese, dass die Gefährten ihnen zu entwischen drohten und versuchten nun aufzuholen.

Kurz hielt Kor’win inne, um zu sehen, wo die Wachen auf den Mauern gerade waren. Dann gab er das Zeichen. „Ya’llah! Am Turm da dribän hängt ain Sail! Luos da ibär die Mauer!“

Auf den fragenden Blick Al’arik hin meinte der alte Jäger nur, dass Harben auch gewisse Beziehungen habe, und dass diese Wache das Seil wohl absichtlich übersehen würde.“

Auf der anderen Seite der Mauer angekommen, sah Al'Arik sogar im Dunkeln wie sich der Ärmel des Magus stark dunkel verfärbte. Als Krieger wußte er, daß der Raulsche eine schwere Verletzung davongetragen haben mußte und stellte überrascht fest, daß sein steinernes Gesicht keinerlei Regung zeigte, obwohl er starke Schmerzen haben mußte. Aber vielleicht hatte er sich auch einfach nur mit einem Zauber belegt, dachte Al’Arik sich.

Auf Nedarnas Antlitz spiegelte sich Besorgnis ob Gerions Wunde wieder, aber sie hielt sich zurück. Sie mussten vorwärts kommen. Ohnehin hatte sie Kräuter und Verbandszeug bei den Pferden gelassen.

Kor’win war der letzte der sich über die Mauer schwang. Aus der Gasse, aus der auch sie eben kamen, sah er einige geduckte Gestalten die geradewegs auf sie zu kamen. So eilte er sich, schwang sich über die Mauer und rief noch beim Abseilen aus voller Kehle heraus „WUACHÄÄÄ! DA WUOLLN MERDER AUF DIE MAUER DRAUF!“

Rasch entfernte sich die Gruppe in Richtung des Hains, wo sie ihre Pferde gelassen hatten. Von der Stadtmauer klangen dabei die Schritte der herannahenden Wachen und das Klirren der Waffen als diese gezogen wurden zu ihnen herab.



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Texte der Hauptreihe:
Pra 1034 BF
Rede wider Willen II
Rede wider Willen I


Kapitel 50

Unterwegs