Geschichten:Trügerischer Schein - Teil 3: Feshaven

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Dramatis Personae:

Al'Arik han Kur'barun (Alrik von Kobrunn), Krieger und Edler von Feshaven


Feshaven in der in der Baronie Brendiltal

Südküste der Baronie Brendiltal, Dorf Feshaven (Fez'hava), Burg Blutwacht (Tar'Kun'Ba") – Anfang Praios 1034 BF

Seine Faust schlug hart auf den Tisch auf. "Ar'kurabad - hesh a Dal bah!!!", fluchte er lauthals. Beim Fluchen verfiel er immer ins Nebachotische.

Al'Arik fegte die Unterlagen vom Tisch und griff nach dem Krummdolch an seiner Seite. Ein sirrendes Geräusch erklang als er es aus der Scheide zog.

Und ein erleichtertes Aufatmen entrann ihm als er sich die linke Handfläche tief einschnitt um dann das Blut in seinen Weinkelch rinnen zu lassen, aus dem er daraufhin ein guten Schluck blutdurchsetzten Roten trank. Das tat gut. Er beruhigte sich wieder bzw. konnte seine Wut in konstruktivere Bahnen lenken.

Wollten ihn die Götter strafen für seine Verfehlungen? Es war doch nur ein einziges Mal gewesen...und er hatte es vielfach gebüßt und viel Blut zur Sühne vergossen.

Nein! Es war nur Geschwätz. Aber Geschwätz das seine Geschäfte schädigte. "Ach'aba!" Denn seine "Geschäfte" liefen schlecht im Moment. Seitdem erneut diese Gerüchte um das Untier, manche sagten es sei der Ar'Shymruh selbst (das Wesen das sein Wappen zierte), andere hielten es für ein Wesen der ehemaligen Blutigen See, die Runde machten liefen immer weniger "Händler" seinen Hafen an. Und das obwohl er es ihnen so einfach machte hier ihre "Waren" ein- und auszuführen, für nur ein geringes Handgeld. "Bl'iät ar bah.", fluchte er erneut.

Und auch die abergläubischen nebachotischen Fischer versuchten das Meer weitestgehend zu meiden, so fielen hier die Einnahmen aus den Abgaben auch geringer aus.

Das letzte Mal als die Gerüchte über das "Biest" umgingen berührte es seine "Geschäfte" ebenfalls stark. Zwar wurde dem hysterischen Gerede der zumeist Raulschen' aus dem Norden kaum Beachtung beigemessen, da man sie einfach nur für Feige hielt, doch hielt es eben doch einige seiner „Kunden“ ab, die Küste zu passieren. Aber dann kam auch schon die Nachricht von der Vertreibung des Wesens. Und man feierte seine nebachotischen Helden, die den Raulschen Feiglingen unter die Arme greifen mussten um das große, böse Monster zu vertreiben. Al'Arik schmunzelte kurz. Von den Raulschen, die ebenfalls bei der Vertreibung des Untiers mitwirkten, wollte man hier unten nichts wissen.

Doch das Lächeln verging ihm schnell wieder. Denn vor Kurzem kamen dann die Gerüchte aus der Nachbarbaronie Haselhain und von verschwundenen nebachotischen Fischern und immer wieder der Name "Ar'Shymruh". Eben jenes Fabelwesen aus alten nebachotischen Mythologien, dass auf dem Wappen von Fez'hava prangte. Und da bekamen selbst seine sonst so tapferen Leute es mit der Angst oder zumindest ein schlechtes Gefühl. Diese verdammten abergläubischen Feiglinge!

Jetzt gingen sogar schon – hier in Feshaven - Gerüchte um dass Feshaven der Ursprung dieser Kreatur sein sollte, dass es von hier aus seine Streifzüge in Richtung Norden unternahm. Und das hielt nochmehr Händler davon ab hier anzulegen. Er hatte schon einige die solche Geschichten über den Ar'Shymruh verbreiteten rigoros öffentlich auspeitschen lassen. Ohne Erfolg. Die Leute hatten anscheinend mehr Respekt vor diesem Wesen als vor ihm. Was ihn am meisten zur Weißglut brachte.

Wie blöde musste so ein mancher sein? Dir Grenzreiter der Baronie – unter der Führung seines Vetters Cemal - hatten ihre Patrouillen doch verstärkt und seitdem kam hier niemand mehr zu schaden. Ganz im Gegenteil zu den Landen am Ufer des Darpats. Hierhin hatte das Untier sich gezogen, dort sollte es die Schmuggelei zum Erliegen bringen, aber nicht hier bei ihm, tief im Süden Brendiltals.

Er wollte gerade wieder ein Fluch ausstossen. Als ihm eine Idee kam. Er würde Gegengerüchte streuen. Dass das Untier eben nicht der Ar'Shymruh war, sondern dessen alter Feind. Und das der wahre Ar'Shymruh zornig sei und auf das Blut des alten Feindes sann. Und das er Feshaven gegen das Untier verteidigen und beschützen würde.

Ja, das war genial, Al'Arik war stolz auf sich. Feshaven, der einzig sichere Hafen an der Küste Perricums, weil der Ar'Shymruh es schützte.

Er würde sofort in "den Feldherren" gehen und das Gerücht streuen. Die leichtgläubigen Seeleute würden ihm diesen "Hoffnungsschimmer" aus den Händen reissen und, geschwätzig wie sie waren, schnell verbreiten. Er wollte sowieso mal wieder ein anständiges Würfelspiel gewinnen. Vorher würde er aber noch einen seiner Leute die ganze Angelegenheit einmal untersuchen und nach einer Einschätzung aus Brendiltal schicken lassen, ob auch wirklich keine Gefahr für Feshaven drohte. Er glaubte zwar nicht an dieses Seemannsgarn und vorallem war das Wesen ja bisher nur viel weiter nördlich gesichtet. Aber er wollte auf Nummer Sicher gehen.


 Wappen Mittelreich.svg  Wappen Markgrafschaft Perricum.svg   Wappen Baronie Sebarin.svg  
 Wappen Herrschaft Feshaven Land.svg
 
Texte der Hauptreihe:
Autor: Jan