Geschichten:Spenden für die Ostmarken – Waldstein sammelt

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Schloss Liebenberg, Baronie Leihenbutt, Boron 1040 BF:

Yalinda von Lichtenhayn-Zweifelfels schaute sich vorsichtig um. Sie möchte diesen Ort nicht. Der halbfertig gestellte Schlossbau bedrückte die sonst so resolute Peraine-Geweihte. Hier war alles abweisend, kalt, ohne Seele und ohne Leben. Nach dem Verschwinden von Baron Junkobald im letzten Götterlauf wurden auch die Bauarbeiten vom Hof erst mal eingestellt. Zumal sich Junkobalds Gemahlin Molvena von Mersingen seit dem nicht mehr in Leihenbutt hat blicken lassen. Wie es hieß, hatte sich die Baronin in ihr Stadthaus in Gareth zurückgezogen. Der Schlossbau entsprang Molvenas Initiative und war als Liebesnest für sie und ihre zahlreichen Liebhaber gedacht. Einer davon war der herrschaftliche Jagd- und Forstmeister Reto von Linschenaue, der den Bau maßgeblich vorangetrieben hatte und nun auf verlorenem Posten stand.

Yalinda hörte hinter sich ein Knacken und drehte sich blitzschnell um.

„Da bist du ja“, erleichtert atmete die Geweihte tief aus, „du hast mich erschreckt!“

„Nicht meine Absicht, meine Gute.“ Leomar von Zweifelfels lächelte jovial.

„Warum wolltest du dich unbedingt hier treffen?“ Yalinda runzelte fragend die Stirn.

„Ach, ich wollte nur mal wissen was aus Leihenbutt hätte werden können, wenn der Junkobald noch wäre. So bildet es aber perfekt die Wirklichkeit ab. Schroff, ungastlich und dem Verfall preis gegeben.“ Der Kronvogt von Neerbusch lachte. „Wie macht sich der junge Vogt?“

„Er ist noch sehr jung und unerfahren, da hat Zierental leichtes Spiel. Aber immerhin hat er den Ausbau des Elfenpfades weiter vorangetrieben. Er scheint also nicht völlig unfähig. Wie es heißt, spielt seine Gemahlin mit dem Gedanken diesen Bau vollenden zu wollen. Burg Leihenbutt scheint ihr nach all den Ereignissen der letzten Götterläufe für zu bedrückend.“

„Sie tut gut daran, meine Gute, glaub mir! Aber warum ich eigentlich hier bin.“ Leomar kramte ein Dokument aus seiner Tasche. „Hiermit wirst du zur Almosenmeisterin von Waldstein ernannt. Mach mir keine Schande, wir wollen uns doch generös zeigen, oder etwa nicht?“

„Äh, wie bitte?“ Yalinda schaute den Kronvogt verdattert an.

„Der Spendenaufruf des großgaretischen Adels wird doch sicher auch bis Leihenbutt vorgedrungen sein, oder?“ Die Geweihte nickte. „Wunderbar, ich brauch hier in Waldstein jemand der unserem Anliegen etwas mehr Nachdruck verleiht. Du wirst also die einzelnen waldsteiner Höfe bereisen und tun was du am besten kannst – die Hand aufhalten! Dazu werden in ein paar Tagen Mitglieder des Sturmflug-Ordens hier eintreffen und dich eskortieren.“

„Ich habe verstanden“, Yalinda seufzte, „ein wenig Abwechselung wird mir nicht schaden.“

„Strebsam wie die Storchenmutter höchst persönlich. So kenne ich dich meine Gute.“ Leomar grinste breit. Seine Blutunterlaufenden Augen gaben ihm dabei eine düstere Aura.

„Leomar, geht’s dir wirklich gut?“, die Geweihte musterte ihren Gegenüber genau, „Du siehst mitgenommen aus?“

„Mir geht’s gut und nun mach deine Arbeit!“ Leomar drehte sich verärgert um. Diese Närrin hatte doch keine Ahnung.



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Texte der Hauptreihe:
K41. Geißel
K50. Im Loch
K64. 2 Selos
Autor: Bega