Geschichten:Spenden für die Ostmarken – Der Hammer der Trolle

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Burg Trollhammer, Baronie Hirschfurten, Mitte Boron 1040 BF:

Mühsam zogen die vier Pferde die Kutsche den steilen Serpentinenpfad zur Stammburg des Hauses Hirschfurten empor. Der Großgaretische Almosenmeister Udalbert von Cletzau starrte gedankenverloren zu den Gipfeln der Rakulahöhen hinüber. Mit ihm in der Kutsche saßen die Ritter Deromir Leuwart von Rossreut und Rondrian Reto von Luchsenau, sowie der Knappe Salix Borontreu von Zolipantessa. Der Reichsvogt der Gerbaldsmark hatte seine beiden Hausritter und seinen Knappen dem Almosenmeister als Geleitschutz mitgeschickt.

„Burg Trollhammer soll einst von dem Trollkönig erbaut worden sein“, platzte Salix in das Schweigen, „und zwar mit seinem Trollhammer.“

„Das sind Legenden“, antwortete Deromir, „Wie es wirklich war, kann man heute nicht mehr genau sagen. Zumindest soll die Burg auf den Fundamenten einer alten Trollburg errichtet worden sein.“

„Dieser Trollkram ödet mich an!“ Rondrian interessierte sich nicht für das Vergangene, er lebte lieber im hier und jetzt – am besten mit einem Krug Wein in der einen und einer hübschen Frau in der anderen Hand.

„Nur wer seine Vergangenheit kennt, wird eine Zukunft haben, junger Freund!“ Udalbert schaute Rondrian mit ernster Miene an, was dieser jedoch nicht weiter beachtete.

Der Vierspänner passierte das Tor zur Vorburg. Der Burghauptmann Rutger von Talbach wartete im Burghof bereits auf die Ankömmlinge.

Der Almosenmeister kletterte als erster aus der Kutsche, begrüßte knapp den Burghauptmann und wandte sich dann wieder zu seinen Reisegefährten.

„Deromir und Rondrian, ihr bleibt hier. Salix, du begleitest mich!“

Der persönliche Knappe des gerbaldsmärker Reichsvogts strahlte über das ganze Gesicht und warf den beiden Rittern einen überheblich wirkenden Blick zu, was zumindest Rondrian mit einen grimmigen Schnauben quittierte.

Am Tor zur Hauptburg wartete bereits die Hausritterin Lachwige von Grattelbeck auf den Almosenmeister. Diese geleitete Udalbert und Salix in den Empfangssalon im Burgpalais, wo auch schon Baron Nimmgalf von Hirschfurten seine Gäste erwartete. An seiner Seite stand sein Knappe Eberhardt von Zankenblatt.

„Willkommen auf Burg Trollhammer, hohe Herrschaften! Ich hoffe, Ihr hattet eine angenehme Reise? Bitte, nehmt doch Platz. Verzeiht, dass ich mich zur Begrüßung nicht erheben kann, aber meine schweren Verletzungen aus der Schlacht gegen Haffax schränken mich derzeit noch zu sehr ein. Meine Mägde werden Euch gerne eine kleine Erfrischung reichen.“ Nach einer kurzen Pause fuhr er fort. „Und was ist der Grund für Euren Besuch auf Burg Trollhammer?“

Sogleich ergriff Udalbert von Cletzau das Wort.

„Hochgeboren, Ihr wisst warum ich hier bin, denn Ihr ward ebenfalls auf dem Reichstage in Beilunk und wisst daher umso besser die Hintergründe unseres Aufrufs. Wie wollen im Namen der drei gütigen Schwestern den drei geschundenen Ostmarken helfen, so haben wir es in Beilunk bestimmt und so sei es auch. Doch hat unsere Anliegen auch eine politische Seite wie Ihr wisst. Der tobrische Welpe, noch lange nicht Herr seiner Lande, streckt seine Krallen bereits nach Warunk und und Beilunk. Ihr ward bei der Schwertleihe des jungen Wolfes dabei, Ihr habt seine Worte ebenfalls vernommen. Dies sollte den großgaretischen Adel umso mehr ermuntern, den drei Ostmarken im Namen der drei gütigen Schwestern unsere Hilfe zukommen zu lassen. Daher hege ich die Hoffnung, dass Ihr unser Anliegen mit der Euch zu eigenen Weitsicht großzügig unterstützen werdet!“

„Ich bin untröstlich, dass ich Eure Hoffnung enttäuschen muss“, antwortete Nimmgalf, dessen Miene sich während des Cletzauer Vortrags merklich verfinstert hatte, „aber die Baronie Hirschfurten hat bereits ihren Beitrag geleistet. Nicht nur, dass zahllose tapfere Streiter gen Tobrien gezogen sind, um es dem Reichsverräter heimzuzahlen, ein Großteil der Reichsforster Ritterschaft – meine Ritter - hat die Schlacht gegen die Chimärenhorden bei Zwingstein nicht überstanden.“

„Nun, Euer Hochgeboren, ich bin sicher, dass Eure Verluste beträchtlich waren, aber die Menschen in den Ostmarken benötigen...“ „Ich weiß sehr wohl, wie es derzeit um die Ostmarken bestellt ist, von Cletzau!“ fiel ihm Nimmgalf etwas ungehalten ins Wort. „Und seid Euch versichert, ihr Schicksal dauert mich ebenso sehr, wie jeden anderen Baron Garetiens. Doch Ihr seid zu spät. Ich habe bereits meinen Beitrag geleistet. Denn vor zwei Tagen stand bereits niemand Geringeres des Grafen holde Gemahlin Korwinne vor meinen Toren, um die Spenden Hirschfurtens einzuholen. Seit dem herrscht in meinen Kassen gähnende Leere. So gerne ich Euch helfen würde, aber zweimal spenden ist selbst für das Haus Hirschfurten zu viel. Wenn Ihr es wünscht, könnt Ihr gerne auf meiner Burg nächtigen, alternativ gibt es in Samlor das sehr empfehlenswerte Gasthaus zum Kronenhirsch. Wenn Ihr mich nun entschuldigt, ich habe noch zu tun. Einen schönen Tag, die Herren!“

„Dann habt Ihr wahrlich Euren Beitrag geleistet, mehr als Ihr ahnt.“ Der großgaretische Almosenmeister zog seine rechte Augenbraue hoch, „Wir werden Eure Gastfreundschaft nun nicht weiter benötigen.“

Mit einem Nicken gab Nimmgalf Ritterin Lachwige zu verstehen, den Reichsvogt und seinen Knappen hinaus zu geleiten.

Udalbert schritt mit dem jungen Salix den lange Gang entlang. Gräfin Korvinne von Luring war hier? Als reichsforster Almosenmeisterin? Warum musste er davon nichts? Nun, Hirschfurten hatte gespendet, das war das einzige was zählte.


Meisterinformationen (markieren zum Anzeigen):

Nimmgalf hat 800 Dukaten an Gräfin Korvinne ausgehändigt.



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Texte der Hauptreihe:
K41. Geißel
K50. Im Loch
K64. 2 Selos
14. Bor 1040 BF
Der Hammer der Trolle
Erste Erfolge


Kapitel 14

Erste Erfolge
Autor: Bega, Nimmgalf