Geschichten:Sein oder nicht sein - Nachtrag

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Dramatis Personae:



Baronie Brendiltal, Gut Besh’Aramal, Ende Rahja 1034 BF


Es war bereits spät am Abend, der Hof von Besh’Aramal wurde nur noch von den vielen entzündeten Fackeln und den bereits halb niedergebrannten Feuer, um den noch die Reste des Bratens brutzelten erhellt, als Lyn ni Niamad von Brendiltal, die Vögtin von Haselhain sich an An’alair von Brendiltal wand. Der nebachotische Krieger, vom Stamme ihres Schwiegervaters, hatte sich, besonders jetzt nachdem ihr Gemahl Ra’oul tot, ihr Schwager A’urel nicht recht bei Sinnen und Rashid von Rabenstock, den sie als Freund betrachtete, nicht zugegen war, für sie zu so etwas wie zu einem Vertrauten unter den Reshminianer entwickelt. Die Albernierin hatte zwar bereits einiges getrunken, doch hielten ihre Gedanken sie davon ab, wirklich mit den anderen zu feiern. Sicher, sie lachte mit den Reshminianer, doch ihr Lächeln erreichte dabei nie wirklich ihre Ohren. Nachdenklich hüllte sie ihre Gedanken in Worten und An’alair bemerkte, dass es Lyn ernst mit dieser Angelegenheit war und trat mit ihr etwas aus dem Kreis der anderen an die Seite des Hofes.

„Wieso ist es Eslam, meinem Schwiegervater, mit einem Mal so wichtig, dass A’urel wieder auf die Beine kommt?“ Platze sie schließlich mit ihrer Frage heraus. „Bisher war es ihm einerlei was A’urel tat. Wieso jetzt auf einmal?“ Lyn nestelte an ihrer Kette herum, während An’alair sie nachdenklich ansah und sich seine Antwort zurecht legte. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass dies etwas mit ihrem Sohn Caihyn zu tun haben würde.

„Gänau weiß isch äs nicht S'aratan (Vögtin).“ Der Nebachote sah in seinen Becher und verzog dabei das Gesicht. Dieses Thema war zu ernst, um zunächst weiter dem Wein zuzusprechen. So stellte er also das Getränk zur Seite und ging mit Lyn einige Schritte. „Ich kuann mir nur vorställen, wieso äs ihm so wichtig ist, S'aratan.

Suo wie isch äs sähe, hattä där Al’Shuar (Bannerherr: Eslam von Brendiltal) sain ganzäs Wissän an Ra’oul waitergegäb’n und ihn darauf vorberaitet einmal Al’Shuar zu wärden.“

Soweit konnte Lyn An’alair folgen, aufmerksam hörte sie dem Krieger weiter zu.

„Ra’oul hätte dann Zaidt haben suollän Caihyn zu untärrichtän und ihn vorzuberaiten. Duoch jäzt wuo Ra’oul todt ist kuann är das nicht mähr machen.“

Lyn wußte jetzt nicht worauf er hinaus wollte. Ihre Miene, soweit diese An’alair im Halbdunkeln der Fackeln sehen konnte, schien diese Gedanken aber wieder zu spiegeln.

„Eslam waiß duass är alt ist und nicht äwig Golgari davon raitän wird. Suolltä är nischt mehr sain, wär wird dann da sain, um fir Caihyn da zu sain? Wär wird ihn unsären Wäg Lehren und dafir Sorgä tragän, dass Caihyn alt genug wird um das Amt däs Al’Shuars ibernehmen zu kennen? Ra’oul, Eslam Erstgäberonär ist todt. Ankara, saine Zwaitgeboräne, hat sich dän Achmad’Shuni angeschlossä’n, Fe’asian wird von ihm verleugnädt und ist Magiär.“ Das letzte Wort blaffte An’alair geradezu abfällig hinaus. „Sheena ist ainä Gewaithe Radhjas in Rashia’Hal und ihr Zwillingsbrudär Praiotem ist in der Schlacht in den Wuolkän gefallen…. Äs blaibt nur A’urel.“

„Ja aber was ist mit Eslams Bastarden? Er hat doch ausreichend von ihnen.“ Hakte Lyn besorgt nach, die langsam erahnte worauf An’alair hinaus wollte.

„Ja, davon hat är genug. Abär Martok, ist där älteste unter ihnen und würdä das Amt Caihyn zu unterrichtän ibernehmen. Lyn…. Martok wäre auch jenär där fir die Sichärhait Caihyns zuständig wäre und jäner, der die größtän Aussichten auf das Amt des Al’Shuars hat, solltä Caihyn nicht alt gänug wärden, um selbst das Amt zu ibernehmen.“

Jetzt war es raus. Die Befürchtungen von Lyn, ihre eigenen Gedanken wurden bestätigt. Martok von Brendiltal-Sturmfels war nicht nur ein brutalter Kerl, der keinen Hehl daraus machte, dass er Caihyn nicht mochte. Nein, er war auch noch der Kapathan (Hauptmann) der Shedahar Diamath han Nebachot (Diamantschädelreiter von Nebachot), einer nebachotischen Reitereinheit, die in etwa dem einer schweren, raulschen Reiterei am nächsten kam. Wenn Martok für Caihyn die Verantwortung tragen würde, wäre das Leben des Jungen kaum noch etwas wert, selbst mit Gawain als Leibwächter….

Lyn ballte die Hand zur Faust und An’alair sah einen zornigen Ausdruck ins Lyns Gesicht. Auch wenn er die Albernierin schon des öfteren aufbrausend und zornig erlebt hatte, so hatte er sie noch sie so wütend gesehen. Weniger zu An’alair sondern eher in die Nacht hinein sprach sie „Wer es wagt, Hand an meine Familie zu legen wird den Tag verfluchen an dem er geboren wurde.“ Dann entspannte sie sich ein wenig und sie wandte sich an den Nebachoten „Hab Dank für diese offenen Worte, mein Freund. Dann lass uns zu den Göttern beten dass Au’rel seinen Schmerz bald überwindet um im schlimmsten Fall für seinen Neffen da zu sein.“ Der Nebachote nickte ernst und zustimmend.






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Rah 1034 BF
Sein oder nicht sein - Nachtrag
Danach


Kapitel 8

Autor: Jan, Eslam, Lyn, Tomira