Geschichten:Seelensuche – Der schöne Schein

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Großfirnbaldshof, Königlich Neerbusch, Boron 1039 BF:

„Also was machen wir nochmal hier?“ Edorian runzelte ratlos die Stirn.

„Wir suchen ein Schwert“, antwortete Leomar, „und zwar nicht irgendein Schwert, nein, sondern eines der alten Schwerter der Goldenen Au.“

„Ähm … und das Schwert finden wir hier, in diesem schäbigen Gutshof?“

„Obacht, ich habe diesen Hof erst vor wenigen Monden errichten lassen. Der Ort ist ist perfekt geeignet als Sammelpunkt für meine Jagdausflüge.“

„Und nun jagen wir hier nach einem Schwert … nur wir beide … und keiner soll wissen das wir hier sind. Leomar, verzeih, aber ich verstehe gerade nicht was hier läuft?“

„Also, das ist eigentlich ganz einfach. Wir suchen das hier“, Leomar holte ein fein gearbeitetes Schwert aus seinem Gepäck. „Darf ich vorstellen, das ist Seelensäufer, eines der alten Schwerter der Goldenen Au.“

„Erstens, wie bei den Niederhöllen bist zu an das Schwert gekommen und zweitens, warum müssen wir gerade so tun als ob wir es suchen?“ Edorian war total baff.

„Das Schwert hat mir der Borstenfeld beschafft und da wir erklären müssen wie ich an das Schwert gekommen bin und ich sicherlich nicht sagen werde `Das hat mir der Pfalzgraf von Bugenhog gegeben´. Mir ist da eher nach einer etwa mehr heroischeren Geschichte, wie `aus dem undurchdringlichen Reichsforst irgendeinem Untier entrissen´ oder so ähnlich. Deswegen sind wir hier. Ist doch sonnenklar.“

„Vom Borstenfeld? Der gibt dir so ein Schwert noch nicht einfach so. Alles hat seinen Preis. Welcher hat dich das Schwert gekostet?“

„Einen Preis, den ich nur zu gerne bereit war zu zahlen.“ Leomar lachte selbstzufrieden. „Du solltest mir danken, ich habe auch dir damit einen gefallen getan. Sonst hättest du bei der Jagdgesellschaft des Reichsvogtes sicherlich was unüberlegtes getan. Nun müssen wir das Schwert nur noch an mich binden. Laut Borstenfeld geschieht dies durch den ersten tödlichen Hieb den ich mit dem Schwert vollziehe. Also, irgendwelche Vorschläge? Irgendwen? Nein?“

Edorian wollte was sagen, brachte aber keinen Ton heraus. Stattdessen schaute er Leomar nur völlig entgeistert an.