Geschichten:Saat und Ernte - Eine Erinnerung und eine Bitte

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Praiodan von Luring,

auf Geheiß Ihrer Majestät, der Königin Garetiens, Erster königlicher Rat und Staatsrat im Zedernkabinett sowie durch Gnade des Götterfürsten ordentlicher Diener im Orden der göttlichen Kraft

an seinen geliebten Vetter,

Seine Hochwohlgeboren Graf Danos von Luring, Baron von Luring und Rubreth, König der Ritter, pp.


Lieber Vetter Danos,

möge Praios, gelobt in alle Zeiten, Euch huldvoll behüten und bewahren, möge Jermoran Euch den Weg weisen und Garafan Euren Schwertarm führen!

Dieses Schreiben sende ich Euch, um Euch im Namen unseres gemeinsamen Blutes und unserer Liebe zum Luringer Land an ein Versprechen zu erinnern, das Ihr mir in der Marktstube zu Rubreth gegeben habt: Dass ich Schloss Morgenfels solange bewohnen dürfte, wie ich es wünsche. Ich möchte Euch um einen weit reichenden Gefallen bitten, doch bin ich gewiss, dass Euer Herz sich nicht verhärtet gegenüber meiner Bitte.

Meine Gefährtin in allen Dingen, Ihro Gnaden Halva Selissa von Hartsteen-Rothermund, deren visionäre Gabe ich Euch weiland schon darlegte, träumt schlecht seit einigen Wochen. Große und schreckliche Ereignisse kündigen sich an, dessen bin ich sicher und daran ist kein Zweifel. Nur dass ich sie nicht spüre - doch von diesen theologischen Fragen und Zweifeln will ich Euch frei halten. Seit einer Woche sind wir wieder in Morgenfels, nachdem wir zuvor Beistand und Seelsorge im Luringer Tempel Sankt Quelban gesucht haben, doch Ihro Gnadens prophetische Träume werden schwärzer und ärger.

Mich deucht, dass Umwälzungen großen Ausmaßes uns bevorstehen - und Ihro Gnaden fürchtet nicht nur um das Leben vieler guter Menschen, sondern insonderheit um das meine. Es wäre ihr gewiss und mir mit Sicherheit Beruhigung und Linderung der Sorgen, wenn ich Euch darum bitten kann, dass Ihr das Versprechen, das Ihr mir gabt, auch Ihrer Ganden gewähren würdet: Wohnrecht auf Schloss Morgenfels, auch für den Fall, dass ich in Praios‘ Lichthaus eingegangen sein sollte.

Eurem Kastellan Werdan habe ich mein Testament übergeben. In ihm überlasse ich alle meine derischen Güter und Besitzungen Ihrer Gnaden. Ich empfehle sie überdies Eurer Fürsorge - für den Fall der Fälle.

Vergesst auch nicht des anderen Versprechens, das Ihr mir und unserem Blute gabt: Es ist noch viel Arbeit zu tun, um Euren Erben des Erbes und des Versprechens würdig werden zu lassen!

Mit uns die Götter!


Praiodan von Luring m.p.

Gegeben auf Schloss Morgenfels, am 2. Tage der Peraine im Jahre 34 Hal