Geschichten:Pläne in Perricum - Die Suche nach dem geeigneten Kandidaten

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Im von Bienen und Schmetterlingen belebten Garten des Barons Simold, war die Milde eines idyllischen mitsommer Abends hereingebrochen. Simold raffte gerade die Schreibutensilien, Pergamente und einige Bücher zusammen, fluchte dabei leise. Ariane die Schwester hatte ihm aufgetragen sämtliche Bücher nachzukontrollieren, während sie abwensend in Zorgan war.

Immer wieder hob er Bücher vom Tisch und legte sie sogleich wieder ab. Er suchte etwas - ein Dokument.

"Vergnügt sisch in Zorrigahn, während isch hier... Du muhßt nur ein paar Biechär kontrollieren - Hah ein paar," blickte Simold auf einen angenagten Folianten, den er vor Stunden in den Zwinger der Korambestien geworfen hat.

"War es vielleischt in diesäm wertlosen Ding drin?" kratzte er sich am Kinn, während er auf die zerfledderten Papierhaufen im Zwniger blickte.

"Aber wieso solltä isch es in die Anleihen der kaiserlischen Kanzlei gepackt habän?"

Einen Moment hielt er inne, um nachzudenken, wo er das gesuchte Dokument zuletzt in Händen hielt. Lief hinüber zur Gartenmauer, und blickte den schroffen Fels nach Hassal'han Ammayin hinunter. Nichts. Schließlich lief er zur Voliere, wo er mit lautem Volgelkrächzen und einer rauhen Stimme begrüßt wurde, die immer wieder die Worte wiederholte: "Nicht in den Käfig... Herr bitte nicht... Ich schick dich nach Gallstein - Du Tunichtgut..."

Schritte im geharkten Kies des Gartens, ließen Simold die Aufmerksamkeit aber wieder auf seinen Schreibtisch inmitten des Gartens lenken.

"Ah," freute sich Simold über die Abwechslung und begrüßte für seine Verhältnisse recht freundlich einen seiner Bediensteten.

"Herr, ich bin zurück, von der Reise, auf die Ihr mich geschickt habt," verneigte sich der Besucher. Ein Mittelländer in nebachotischer Tracht.

"Marbonius, schän Disch zu sehän. Warst Du schon bei Deiner Familie?" erkundigte sich Simold. "Dein Vatär war ist krank."

"Nein Herr, ich wollte, so Ihr es mir erlaubt sofort nach unserem Gespräch weiter nach Süden, um auf meinen Hof zu kommen. Meine Tochter schrieb mir vor drei Wochen es gehe ihm gut. Ich hoffe es hat sich nicht weiter verschlimmert."

"Es gäht im besser, wie isch heutä morgen erfuhr."

"So möchte ich mich noch dafür bedanken, dass ihr Euren Heiler nach Bizién geschickt habt und für den Bildband aus der tobrischen Heimat. Meine Familie hat sich darüber sehr gefreut. Wie meine Tochter schrieb, ist der alte Herr nun nicht mehr müde den Enkelkindern die alte Heimat zu zeigen . wenn auch nur auf Papier."

"Und?"

"...Herr, wie soll ich?"

"Wollän die Enkälkinder denn wiedär hin?"

"Schwer zu sagen Herr. Momentan spielen sie wohl lieber mit den Kindern der Nachbarschaft, als mit dem Schwert in der Hand die verlorene heimat zurück zu erobern."

"Dort herrscht jetzt Haffax, Marbonius. Das sollte in einigen Jahrän den kleinen Räcken ein Ansporn sein."

"Ja Herr, wenn sie dann nicht lieber die Farben meines neuen Herrn tragen und in gestrecktem Galopp den Bogen führen."

"Wäre das schlimm?"

"Herr, es wäre nur schlimm, wenn es dann auch in der alten Heimat wieder lebenswert wäre und sie nichts dazu beigetragen haben."

"Unterschätze Deine Kindär nicht, Marbonius. Sicher werden sie irgendwann in gestrecktäm Galopp den Bethaniern das Fürchten lehrän, wenn sie in Eurer tobrischen Heimat die Kunst des berittenän Bogenkampfes demostrieren. Dann werden sie vielleicht die Tugenden deinär und meinär Wält in sich aufgenommen haben und an ihre Kinder weiter gebän."

"So Praios will, Herr."

"Und schon sind wir beim Thema. War die Reise erfolgreich?"

"Ja Herr, das war sie. Ich habe jemanden gefunden, der mir einen guten Eindruck macht. Sicher braucht er noch Schliff, aber er ist vielversprechend."

"Will er siegän?"

"Ja, Herr er ist ehrgeizig, wenn auch sehr ehrbewusst."

"Gut, das spornt zusätzlisch an."

"Herr, ich war Monate im Reich unterwegs. Warum durfte es niemand aus Perricum sein? Hier gäbe es mehr als geeignete Kandidaten. Einige, die ich selbst kenne hier und sicher sind diese schon weiter, als den, den ich fand."

"Es darf kein Perricumär sein. Man könnte mir nachsagen, isch würdä entwedär in festgefahrenen Bahnen denkän odär isch würde nun mit den Raulschän schmusän ... Aber nun kommt, Marbonius, wo hast Du ihn gesehen und wie ist sein Name?"

"Sein Name ist ..."


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Texte der Hauptreihe:
28. Pra 1030 BF
Pläne in Perricum


Kapitel 1

Autor: Stefan T.