Geschichten:Odilbert und Niope - Wut im Wiesenschlösschen

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Im Schlunder Wiesenschlösschen am 7. Praios 1042 BF

"Das ist eine Unverschämtheit!", hatte der Landvogt gewütet, "Ich denke wir fragen nach Beweisen für ihre freche Behauptung und klagen die Hintermänner des Brückenbaus wegen Hochverat an: 'Bau einer illegalen Brücke für Haffaxs Truppen.' Und wir fordern Entschädigung für die verlorenen Wagen, die durch die Umleitung des Spendezuges und die schlechte Verarbeitung der Brücke entstanden sind."

FinstersonnKordian.png

"Der alte Igel voller Gicht,
wollt' zu Sohnemanns Hochzeit nicht.
D'rum dacht er kurz und tat dann kund:
Darf keiner kommen aus dem Schlund!", hatte Finstersonn spöttisch gedichtet, war der Hartsteener Graf doch selber ein Schlunder Baron.

HartwaldenSturmfelsReoderich.png

"Zudem müssen wir den Mord an unserem Landrichter untersuchen", der alte eigentlich so besonnene Reoderich, der mit dem Landrichter seinen liebsten Chratze-Partner begraben hatte müssen, war überraschend eregt, "die Spur des Mordes an unserem Hauptermittler gegen die Hintermänner des Brückenbaus wird in Richtung Hartsteen weisen."

"Dann sparen wir uns eben das Geld für Reise und Geschenk", hatte Gregosch dagegen trocken zu Protokoll gegeben, "das wäre nicht der erste unhöfliche Nachbar, den wir ausgesessen hätten - denkt doch nur an den fiesen Hernobert!"

ZweihammerIgrolosch.png

Igrolosch hatte sich gewohnt mystisch gegeben: "Wenn das Feuer schon heiß lodert, sollte man es nicht weiter schüren", aber er war nicht so wortkarg gewesen wie Edala: "Hmm, nicht gut."

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"Soll einer von den Igelstechern doch ruhig seine Finger über die Natter zu strecken wagen", hatte Karoscha gegrollt während sie ihren Streithammer streichelte, "die haut mein 'Stahlreto' genauso platt wie den Haufen, den sie sich ins Hirn ha'm scheißen lassen."

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Ingramm Ilkorsohn.jpg

Ingramm, der den Rat (und die geselligen Bierabende) seiner Getreuen am Hof sonst so sehr schätzte, machte, was ihm schon bei so vielen menschlichen Politikern geholfen hatte: Er ignorierte den Affront und wartete einfach ab. Und so saß Ingramm noch spät in der Nacht an einem Schreibtisch, und tat etwas für ihn seltenes: Er schrieb mit seiner eckigen, ans Angram erinnernden Handschrift einen Brief an die zukünftige Nachbargräfin.

Meine Liebe Niope,
 
 
 
 
mit diesem Brief und dem Geschenk möchte ich Dir meine herzlichsten Glückwünsche zu Deiner bevorstehenden Hochzeit senden.

Liebend gerne hätte ich Dir diese Spezialanfertigung einer Schlunder Jagdkurbel persönlich überrreicht, Du musst aber leider mein Fehlen entschuldigen: Mein Vasall, der Baron von Oberhartsteen, scheint einen Groll zu hegen, dessen Ursache sich mir und den meinen in keinster Weise erschließt.

Es ist nun gute alte Sitte, eine solche Feierlichkeit zweier Liebender nicht mit dem Streit zu vergiften. Deshalb trinke ich hier mit den meinen zu Deinem Ehrentage ein gutes Ferdoker, dass mir meine Nichte kürzlich sandte, auf Euch und Eure Zukunft.

Sei Dir gewiss, dass ich Dich und die Deinen zur nächsten gräflichen Hochzeit im Schlunde trotzdem herzlich einladen werde - und wenn ich mir anschaue, wie lange meine Nichte nun schon in Ferdok weilt, kann es sich da nicht mehr um Jahrzehnte handeln.
 
 
 
 
Mit den besten Segenswünschen,

Dein Ingramm Zweihammer

geschrieben am 7. Praios 1042 BF im Wiesenschlösschen von eigener Hand