Geschichten:Neue Nachbarn - Der Bruder des Bergkönigs

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"Ich versprach euch wieder zu kommen ..." begann der Zwerg seine Begrüßung, "... und danke euch für den freundlichen Empfang."

Escalia nickte dem Zwerg freundlich zu.

"Es ist ein wenig ungewöhnlich einen Menschen kennen zu lernen, der zu Zeiten meines Vaters lebte, und dessen Vater noch mein Großväterchen kannte."

"Mein Vater sprach stehts mit Respekt von eurem Volk." Escalia versuchte die offensichtliche Vorsicht ihres Gesprächspartners zu zerstreuen.

"Gestattet mir zunächst, Euch die die mir übertragenen Grüße des Zagbarer Ingerimm-Geweihten zu überbringen."

Escalias Blick sank zu Boden und Trauer zeichnete ihr Gesicht. Die Grüße verbanden Erinnerungen an Ihren Vater. "Ich danke Euch." antwortete sie schwach. "Richtet dem Geweihten bei eurer Rückkehr nochmals meinen tiefsten Dank aus!" Unbewusst glitt Ihre Hand zum Gürtel.

"Sicher wurdet ihr bereits über die Geschehnisse in der Baronie Zagbar unterrichtet?" Der Zwerg zweifelte an seinen eigenen Worten. Hatte diese junge Frau in den letzten Madaläufen wirklich Zeit gehabt um sich um die politischen Geschehnisse ihres Nachbarn zu kümmern? Und wenn ja, welche Sichtweise hatte man Ihr wohl dargestellt? Soweit er wusste gehörte sie dem Hause Eslamsgrund an.

"Man unterrichtete mich, dass der alte Baron von Zagbar in den Bergen des Zagrosch sich von seinem Lehenseid lossagte." Escalia begrenzte das ihr erzählte auf eine möglichst neutral erscheinde Aussage.

"Nun, ich fürchte man wird euch noch viel mehr über Verschwörungen und Intrigen erzählt haben und noch erzählen. Doch ich versichere Euch, dass mein Bruder ..." Escalia hochte auf. Bisher hatte sie den Zwerg nur als Vertreter seines Volkes angesehen. Das er ein Repräsentant dieser sogenannten Bergfreiheit sein wollte, hatte sie nicht geahnt. "... stehts gute Beziehungen zu seinen Nachbarn hegte. Lediglich euer Vorgänger schien sich nur wenig für die Belange seiner Baronie und seiner Nachbarn zu kümmern." "Mein Bruder wünscht sich jedoch, diese freundschaftlichen Beziehungen auch weiterhin mit seinen Nachbarn zu pflegen." ergänzte der Zwerg wie beiläufig.

Escalia kannte dieses verhaltene diplomatische Gefasel. Sie hatte keinen Grund sich in politischen Probleme einzumischen, die nicht die ihren waren. Doch galt es sich vorsichtig zu verhalten. Wie würde der neue Zagbarer Baron sich verhalten, wenn sie alter Tradition gemäß Kontakte oder sogar Handel mit den Zwergen unterhielt? Andererseits schuldete sie den Zwergen noch Dank für die Vernichtung Zulipans der für den Tod ihres Vaters verantwortlich war und zur Zeit konnte jeder Verbündete hilfreich sein.

"Euer Volk stand stets in dem Ruf bedeutende Schmiede hervorgebracht zu haben.", log Escalia. In der Tat wusste sie nicht, was das Tagwerk der Zwerge umfasste.

"Die Kupfervorkommen sind leider nicht mehr so ergiebig wie früher." entgegnete Gromax.

Eigentlich wollte sie den Zwerg gerade nach Schwertern und anderen Waffen fragen. Glück gehabt!

Gromax hatte jedoch bemerkt, dass diese Anspielung auf irgendeine Art von Zusammenarbeit hindeute. Somit konnte er nun zum eigentlichen Grund seines Besuches kommen.

"Unsere Binge stand stehts im direkten Handel mit Zagbar. Durch den neuen Baron sind aber beinahe alle Handelsbeziehungen abgebrochen." Der Zwerg blickte neugierig in Escalias Augen. "Es mangelt uns vor allem an Nahrungsmitteln, da der Zagrosch kaum Möglichkeiten für Ackerbau lässt."

Das wollte der Zwerg also! "Durch die Überlebenden von Fremmelshof haben wir selbst mehr Münder zu stopfen, als es der Baronie derzeit möglich ist." Enttäuscht ließ der Zwerg die Schultern sinken. "Aber wenn ihr uns beim Aufbau von Birkenweiher helfen könntet ..."

"Da meine besten zwölf Krieger bereits unter eurem Kommando stehen und der Rest der Truppen zum Schutz der Binge benötigt wird, könnte ich euch lediglich eine Handvoll Holzfäller und einige Handwerker in in Aussicht stellen. Aber ihr versteht sicher, das ich dies erst mit meinem Bruder besprechen muss."

Escalia war betrübt. Weder konnte sie dem Zwerg geben, wonach er verlangte, noch konnte dieser eine entsprechende Gegenleistung erbringen.

"... Ich fürchte wir können euch nur eine angemessene Bezahlung für eure Entbehrungen anbieten. Sofern ihr wünscht auch in Form von Edelsteinen." Der Zwerg ließ wiederum die Schultern sinken.

Hatte Escalia richtig gehört? Bot man ihr wahrlich Geld, Gold, ja sogar Edelsteine als Bezahlung an? Doch wie sollte sie von den bereits knappen Mitteln die ihr zur Verfügung standen noch etwas abzweigen? Vielleicht würde der Gallsteiner ihr helfen, wenn sie ihm erklären würde, dass sie dies für die Neuankömmlinge in Birkenweiher benötigte.

"Bestellt Eurem Bruder meine besten Grüße. Ich werde sehen, was mein Volk entbehren kann und dies nach Gippelstein senden. Dort mögt ihr erwerben, was euch zum Leben fehlt." Die Baronin wandte sich ab und erklärte damit das Gespräch für beendet.

Gromax verließ mehr oder minder zufrieden die Halle.



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Texte der Hauptreihe:
16. Eff 1031 BF
Der Bruder des Bergkönigs


Kapitel 1

Der Zagbarer
Autor: Gorbon