Geschichten:Nach der Schlacht - Aus Beilunk mit der Barke (Heimreise I): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 19. Dezember 2016, 19:22 Uhr

Auf dem Perlenmeer südlich vor Beilunk, 13. Travia 1040 BF

Im Norden versanken die letzten Bergspitzen im klaren Blau des Golfs von Perricum, während sich gleichzeitig am östlichen Horizont langsam Praios' Auge aus dem Wasser erhob, um einen strahlend schönen Tag anzukündigen. Während die Mannschaft der kleinen Barke derlei schon oft genug erlebt hatte und weiterhin ihrem Tagwerk nachging, betrachteten alle Passagiere ergriffen das Schauspiel. Mehr oder weniger… Von dem guten Dutzend Adligen und ihren Bediensteten, die sich eine Schiffspassage auf der "Efferdsmaid" ergattert hatten um den weiten Weg vom Reichstag in Beilunk nach Hause etwas zu verkürzen, lag knapp die Hälfte auf der windabgewandten Seite des Schiffs über der Reeling und verfluchte im Stillen den Gedanken ein Frühstück zu sich genommen zu haben. Zwei Koscher Baroninnen schien es besonders schlimm erwischt zu haben, doch auch ein Almadaner Junker schien nur wenig seefester.

Erschöpft stand Rhuna an der Reling und beobachtete gedankenversunken das Schauspiel, welches in ihr, zu einer anderen Zeit, an einem anderen Ort, durchaus Entzücken hervorgerufen hätte. Heute aber war ihr Kopf schwer von den vergangenen Ereignissen und träge von der durchwachten Nacht. Das Geschaukel der Barke hatte sie leider nicht in den Schlaf gelullt sondern viel eher aufgewühlt und ihre Gedanken zurück an den Darpat versetzt. Unweigerlich flogen ihre Gedanken zu ihrem [[Perricum:Emarno de Vargas|verstorbenen Gemahl, an die vorgefundene Zerstörung und die Verwüstungen entlang das Darpatufers, welche sie antraf als sie nach der Schlacht von Zwingstein wieder heimgekehrt war. Damals fühlte sie sich genauso ausgelaugt und innerlich kalt wie jetzt an diesem anbrechenden Tage.

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*~*~*~ währenddessen unter Deck ~*~*~*

Mit einem unterdrückten Fluch drehte Felian von Perainsgarten die Flasche Schnaps um, und sah dem letzten Tropfen zu, wie er auf seinen Oberschenkel tropfte. Im Gegensatz zu seinen Mitreisenden hatte er nichts für Sonnenaufgänge übrig und schon gar nicht auf einem Schiff! Welcher Dämon hatte ihn eigentlich geritten, dass er sich dazu überreden lassen hatte die Heimreise ausgerechnet auf diese Weise zurückzulegen? Grummelnd drehte sich der Junker auf dem harten Lager um und suchte im Halbdunkel unter Deck nach einer neuen Flasche. Vermutlich hatte er sich irgendwann gestern Abend breitschlagen lassen, schliesslich hatte es ordentlich etwas zu feiern gegeben, nachdem Felian zusammen mit seinem Schwippschwager Ardo von Keilholtz, seinem Nachbarn Barduron von Sennenberg-Ruchin samt Begleiterin – deren Namen Felian vergessen hatte – sowie der Perricumer Junkerin Rhuna vom Bogen in Mendena einen Auftrag des Reichsgrossgeheimrats zu erledigen hatten und dabei mit drei Hummerier aneinandergeraten waren. Mit der Edlen vom Darpatbogen war er anschliessend noch zu zweit weitergezogen, soweit erinnerte sich Felian noch, und bei einer Flasche weissen Aranierweins in einem Schankkeller, dessen Namen Felian ebenfalls vergessen hatte, waren sich die beiden näher gekommen. Beide hatten sie in den Kämpfen gegen die Haffaxschergen um die Jahreswende ihren Ehegatten verloren. Diese Gemeinsamkeit, die gemeinsamen unheimlichen Erlebnisse in Mendena mit einem sprechenden Riesen-Eichhörnchen, echten und falschen Widerstandskämpfern, Al'Anfanern und dem Kampf mit den Hummeriern sorgte für genügend Gesprächsstoff zwischen den beiden. Felian hatte festgestellt, dass er die Gespräche mit Rhuna sehr mochte und nicht nur diese. Er musste gezwungenermassen schmunzeln, obwohl ihm überhaupt nicht danach war, dachte unwillkürlich an seine Edelheid, zuckte zusammen und brauchte jetzt unbedingt eine neue volle Flasche. Doch, Felian war sich sicher er mochte Rhuna. Anders konnte er sich nicht vorstellen, wie er bei seiner extremen Meeresangst hatte zustimmen können, die Rückreise per Schiff zu bestreiten.

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*~*~*~ währenddessen auf Deck ~*~*~*

Das Praiosmal war bereits gänzlich über den Horizont getreten und schickte eine erste Welle wohltuender Wärme über die See. Trostsuchend schloss Rhuna die Augen und spürte der Wärme auf ihrer Haut nach. Und mit dieser wohligen Wärme kamen Bilder aus Mendena in ihr auf, die ihr frostiges Gemüt erwärmten. Überrascht stellt Rhuna fest, dass Felian von Perainsgarten ihr sehr imponiert hatte als er sich standhaft gegen diese Hummerier erwehrte. im Gegensatz zu ihr war er wenigsten effektiv gegen diese Ungetüme gewesen. Das hatte einen deutlich positiven Eindruck bei Rhuna hinterlassen. Beim anschließenden Anstossen auf den Sieg in einer der örtlichen Lokalitäten fand sie dann mehr und mehr gefallen daran dem älteren Mann zu zuhören und mit ihm und den anderen Mitreisenden das erlebte rekapitulieren zu lassen. Zu späterer Stunde waren nur noch die zwei in der Taverne zurück geblieben und so wurden die Gespräche vertrauter. Rhuna war ebenfalls überrascht als sie feststellte, welche Parallelen ihrer beider Lebenswege aufwiesen, hatte doch auch er erst kürzlich seine Angetraute an der Gaulsfurt verloren. In sich hinein lächelnd öffnete sie wieder die Augen und besah sich den neuen Tag. Sie wusste noch nicht was die Götter mit ihr vorhatten, aber sie spürte, dass sie Felian von Perainsgarten auf eine gewisse Art und Weise zugetan war. Still dankte sie Praios und Tsa für diesen neuen Morgen und wandte sich fast beschwingt ab um unter Deck doch noch etwas Schlaf finden zu mögen.


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13. Tra 1040 BF zur morgendlichen Tsastunde
Aus Beilunk mit der Barke (Heimreise I)
Ein Brief nach Amselhag


Kapitel 5

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