Geschichten:Kaiserturnier 1041 BF - Rondrian von Blauenburg fordert Hagrobald Gundwin vom Großen Fluss

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Hier war er nun. Auf dem Kaiserturnier zu Gareth. Genau wie damals vor 43 Götterläufen, als er, der frisch gebackene Krieger aus Baliho, als Dank für seine Leistungen den Ritterschlag gar aus der Hand Kaiser Hals höchstselbst empfangen hatte. Die Banner wehten in der leichten Brise. Ja, es würde ein schöner Tag werden. Und er liebte diesen Moment, wenn noch alle Ritter und Ritterinnen ihre Farben präsentierten. 43 Götterläufe. Nicht wenige der andern Teilnehmer zählten noch nicht einmal so viele Lebensjahre, und dennoch war er, der Baron von Wolfenbinge, der Erste Ritter Weidens hier unter ihnen.

Aber dieses Turnier sollte sein letztes sein. Er merkte die 60 Jahre immer mehr. Die Kraft wurde langsam weniger und auch seine Augenschienen Schwächer zu werden. Dieses Turnier sollte sein Abschied aus den Schranken werden.

Rondrian von Blauenburg trug seinen Topfhelm mit dem roten Flug, eine Ehrung seines Mutterhauses Lhandroval, in seiner linken Armbeuge als er abwartend beobachtete, wie die ersten Forderungen ausgesprochen und angenommen wurden. Sein Neffe hatte gerade eine Koscherin gefordert, sein einer Sohn einen Nordmärker. Der Blauenburger war gespannt, wen sein anderer Sohn, Nolor Jastur Siral von Rotherwald, wohl fordern würde. Alle Blauenburger waren Reizer geworden, und der Tag würde zeigen, ob die geweilige Wahl von Rondra begünstigt gewesen war.

Der Blauenburger verzog kurz das Gesicht, als Koromar von Liobas Zell von dem Aldersteiner gedordert worden war. Denn der Nordmärker hatte ihn einmal auf einem Reichstag aus dem Sattel gehoben, und den Gefallen hätte Rondrian ihm gerne wieder erwiesen. Wen sollte er wählen? Er sah in den Reihen der Trutzer so manch Wappen von Freunden wie auch von Rivalen. Und er freute sich, hier so viele Weidener zu sehen, war er doch etwas enttäuscht, dass von seinen eigenen Lehnsrittern bis auf seinen Sohn keiner mitgekommen war. Er sah den schwarzen Bock der Böcklins, den goldenen Löwen des Hauses Sterz und er sah auch den Weidenbaum und das blaue Ross von Ritter Lanzelund, jenem Ritter, der einst vor der Blauenburg das Zelt aufgestellt hatte, um sich mit ihm zu messen. Damals war da für den jungen Ritter nicht gut ausgegangen, heute könnte das gänzlich anders aussehen.

Doch Rondrian wollte in der ersten Runde keinen seiner Landsleute fordern. Das käme ihm falsch vor. Und so nahm der von seinem jungen Knappen Lutgar, der über das ganze gesicht strahlte, die blau-weiß gestreifte Lanze in die Hand. Der Sohn des Heldentrutzer Wachtgrafen konnte seine Aufregung kaum verbergen, hier an der Seite seines Ritters beim größten Turnier des ganzen Mittelreiches zugegen zu sein.

"Pass auf, Junge, was jetzt kommt!" Rondrian lächelte seinem Jungen zu.

"Wenn wir es beenden, dann beenden wir es groß!" Das sagte der Ritter nur leise zu sich.

Sein weißer Tralloper schritt gemächlich zu den Trutzern hinüber. Rondrian lenkte ihn mit fast unmerklichen Schenkeldruck zu seinem Ziel. Ein Sonnenstrahl blitzte auf dem Krönlein an Rondrians Lanze, als diese die Silbere Forelle auf dem Schild seines Gegenübers berührte.

"Würdet Ihr mir die Ehre geben, Eure Hoheit?", fragte Rondrian von Blauenburg den Herzog der Nordmarken mit einem Gesichtsausdruck, der seinem Ruf als "Lachender Löwe" mehr als gerecht wurde.

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Trutzer! Man konnte der gesamten Gestik Hagrobalds ansehen, wie wenig ihm dies schmeckte. Er betrachtete aus zusammengekniffenen Augen das Teilnehmerfeld, die Reizer abschätzend, einen nach dem anderen. Dass er dabei eine derartige Grimmigkeit ausstrahlte, dass sich so mancher schier an der Überlegung verschluckte, mit dem Herzog einen wahrlich herausragenden Gegner zu fordern und damit ungeachtet des Ausgangs Ruhm an sein Wappenschild zu heften. Je länger das Fordern dauerte, desto mehr wuchs der sichtbare Unmut Hagrobalds.

Als der Blauenburger seine Forderung aussprach, hellte sich die Miene des Herzogs schlagartig auf. "Bei Rondra! Das wird ein guter Kampf!" Polterte er und hieb sich als Ehrbezeigung für seinen Gegner die Faust vor die Brust. "Möge der Bessere gewinnen!"



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Texte der Hauptreihe:
1. Pra 1041 BF zur abendlichen Boronstunde
Rondrian von Blauenburg fordert Hagrobald Guntwin vom Großen Fluss
Reickhardt Answin Siral fordert Angrond von Sturmfels


Kapitel 45

Sigiswolf von Flusswacht fordert Ewein Böcklin von Altenfurten
Autor: (Arne S.), (Iseweine)