Geschichten:Kaiserturnier 1041 BF - Nolor Jastur Siral von Rotherwald fordert Junker Ugdalf von Löwenhaupt-Hauberach

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Ruada von Rotherwald saß auf der Tribüne, als ihr zukünftiger Gemahl, Ritter Nolor Jastur Siral von Rotherwald, auf die Bahn einritt. Sein Knappe hatte ihm die Lanze bereits gegeben. Nolor hielt sein Schlachtroß vor seiner Dame, die ihm ihr Tuch um den Schwertarm band.

Ruada und Nolor hatten die letzten Wochen zusammen in Wolfenbinge, der Heimat ihrer Ahnen, bevor sie nach Albernia gezogen waren, und gleichzeitig Baronie von Nolors Vater, verbracht. Nach dem Kaiserturnier wollten sie nach Albernia reisen, wo Nolor um die Hand der schönen Ruada anhalten wollte. Da käme es natürlich besonders zu paß, sollte ihm bei dem großen Turnier das Glück hold sein.

Voller Stolz, den Pfand der wunderschönen Ruada zu tragen, senkte Nolor seine Lanze gegen den Schild von Ugdalf von Löwenhaupt-Hauberach. Nolor wußte nicht, ob sie sich schon einmal begegnet waren. Es standen noch einige Barone ungefordert als Trutzer, aber es erschien dem frisch belehnten Junker, der bisher sein Leben als fahrender Ritter verbracht hatte, vermessen, gleich in der ersten Runde seines ersten großen Turniers mit seiner Forderung Aufsehen zu erregen. „Das überlasse ich gerne Bruder Reikhardt!“ dachte Nolor bei sich. Die beiden Bastard-Söhne des Blauenburgers, die heuer ebenfalls am großen Turnier in Gareth teilnahmen, hatten sich in den vergangenen Monden besser kennen und dabei schätzen gelernt.

Nolor suchte den Blick seines Kontrahenten und nickte ihm zu. Da er bislang nur zweimal auf kleinen Turnieren gegen einen anderen Ritter getjostet hatte und dies bereits viele Jahre zurück lag, konnte Nolor sich nicht so recht einen Reim auf seine Gefühle machen. Nach Mendena und den Wolfenbinger Unruhen war er eigentlich recht froh, schon einige Zeit nicht mehr gekämpft und getötet zu haben. Nun galt es also zu kämpfen, ohne den Gegner als Feind zu betrachten und vor allem, ohne ihn zu verletzten oder gar zu töten, denn hier standen doch alle auf der gleichen Seite. Unruhe und wohl auch etwas Vorfreunde kamen in ihm auf. Die Angst, die er normalerweise vor einem Kampf verspürte war auch da, jedoch nicht so, wie gewohnt. Er hatte keine Angst zu sterben, sondern eher, sich vor den Augen seiner Geliebten und seines Vaters zu blamieren. Und nicht zu vergessen: vor den Augen seines Bruders! Reickhardt war Nolors Bruder, Blut vom gleichen Blute, Sohn des Rondrians von Blauenburg. Und trotzdem er jederzeit sein Leben für seinen Bruder einsetzen würde, empfand er hier und heute doch eine unterschwellige Rivalität mit ihm, sodaß er sich auch ganz sicher nicht vor seines Bruders Augen blamieren wollte!

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Nachdem Ritter Nolor seine Wahl getroffen hatte, nickte der Geforderte, Junker Ugdalf, diesem mit einem feinen Lächeln zu. Über seinen Gegner wußte der Oberst lediglich, daß er einer der - recht zahlreichen, wie es heißt - illegitimen Söhne des weithin berühmten Rondrians von Blauenburg war. Nun galt es herauszufinden, ob Nolor auch dessen Meisterschaft im Umgang mit der Turnierlanze geerbt hatte!

"Ich freue mich auf unseren Lanzengang, Herr von Rotherwald. Möge Rondra mit uns sein und dem Würdigeren den Sieg schenken."



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Texte der Hauptreihe:
1. Pra 1041 BF zur abendlichen Boronstunde
Nolor Jastur Siral von Rotherwald fordert Junker Ugdalf von Löwenhaupt-Hauberach
Nimmgalf von Hirschfurten fordert Melcher Sigismund von Ibenburg


Kapitel 42

Ortwin von Hirschfurten fordert Alvide von Eichental
Autor: (Frerk v. S.), Wallbrord