Geschichten:Kaiserturnier 1041 BF - Brin von Eibenroß fordert Firian Böcklin von Buchsbart zu Schneehag

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„Knappin, meine Lanze!“ Brin von Eibenroß nahm die Turnierlanze von seiner Knappin, zugleich seiner Baronin, entgegen. Die junge Baronin war besonders mißmutig, da sie selbst noch nicht an dem großen Turnier teilnehmen konnte. Die vergangenen Namenlosen Tage hatten die Lodenbacher in einer gemütlichen Unterkunft schadlos überstanden und Ritter Brin dachte schon, der Zorn von Alveria sei verflogen. Dem war aber nicht so, wie sich mittlerweile zeigte.

Auf dem Weg in die Hauptstadt hatte der Ritter einen alten Freund getroffen, dessen Knappe sich, nicht wissend, wen er vor sich hatte, über die Baronin lustig gemacht hatte, als Baronin Alveria von Lodenbach, ganz die Knappin, das Zelt ihres Ritters aufgestellt und die Pferde versorgt hatte und dann mit ihrem Zweihänder üben wollte. Der Bursche fragte die zierliche, sehr attraktive Knappin, wo denn das große Schwert mit ihr hin wolle. In der Stimmung, in der Alveria war, war das gar keine gute Idee. Sofort aufbrausend lud sie den anderen Knappen ein, sich dort, wo das große Schwert hinwolle, eine ordentliche Tracht Prügel abzuholen. Der Knappe konnte hernach gar nicht anders, als sich mit Alveria zu schlagen, wollte er nicht sein Gesicht verlieren. Er konnte nicht ahnen, welches außergewöhnliche Geschick seine zierliche Gegnerin im Umgang mit dieser großen Waffe aufwies. Der Bursche verbeugte sich spöttisch vor der Baronin, offenbar hatte er trotz der kleinen siebenzackigen Krone über dem Wappen auf der Brust nicht erkannt, daß er es tatsächlich mit einer hochgeborenen Dame zu tun hatte. Alveria nickte dem Burschen knapp zu und eröffnete den Waffengang: sie täuschte einen parallel zum Boden geführten Schlag zum Kopf des Knappen an, dem dieser leicht ausweichen zu können glaubte. Als er jedoch in die Knie ging, um unter der Klinge hindurch zu tauchen, änderte Alveria blitzschnell die Schlagrichtung und schmetterte ihm die breite Seite ihrer Klinge gegen das linke Knie, sodaß der Knappe sofort zu Boden ging. „Mein Schwert sucht sich einen richtigen Gegner!“ spie sie ihm noch entgegen und wandte sich ab, um ein paar Schritt entfernt ihre Übungen mit dem Zweihänder zu machen. Fasziniert beobachtete der Knappe, mit welcher Geschmeidigkeit, Schnelligkeit und Ausdauer Alveria mit der Waffe viele Duzende Streiche und Paraden gegen imaginäre Angriffe in die Luft vollführte.

Einen langen Augenblick hielt Ritter Brin mit seiner Knappin innig Blickkontakt, als er die Lanze entgegennahm. „Ich tue das hier nur für Dich, meine kleine Baronin!“ dachte er. Mit einem Schmunzeln, wendete er das Schlachtroß, um seine Herausforderung auszusprechen. Alveria ahnte nicht, daß das Schmunzeln ihres Schwertvaters ihrem sehr kurzen Zweikampf vor wenigen Götterläufen galt. Sie bezog es darauf, daß der Herr Ritter an dem Turnier teilnehmen durfte und seine Knappin nicht. Wenn ihr Vogt im fernen Lodenbach geahnt hätte, in welcher Stimmung sich seine Baronin in der Hauptstadt zeigen würde, hätte er vermutlich nicht gehofft, daß sie einen passenden Gemahl für die Baronin bei diesem Turnier auf sich aufmerksam machen könnte.

Ritter Brin ritt auf die Bahn. Seinem Pferde die Flanke klopfend stand er vor den Schilden der Trutzer. „Laß uns herausfinden, ob wir noch mithalten können, alter Knabe!“ flüsterte er seinem treuen Schlachtroß zu. Ritter Brin stellte fest, daß nur noch hochrangige Adlige zu fordern waren und berührte mit seiner Lanze den Schild des Firian Böcklin von Buchsbart zu Schneehag. Er kannte den Weidener nicht, aber sein Wappen war ihm bekannt.



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Texte der Hauptreihe:
1. Pra 1041 BF zur mittäglichen Traviastunde
Brin von Eibenroß fordert Firian Böcklin von Buchsbart zu Schneehag
Arnwulf von Pandlaril fordert Nazir von Franfeld


Kapitel 30

Boromar von Rodenbrück fordert Landelin von Viererlen
Autor: (Frerk v. S.)