Geschichten:Im Schatten der Sphinx - Der Stolz der Nebachoten

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Autor: Jan

Ende Ingerimm 1035 BF, Burg Ferkinaschreck

Beim Anblick der Lanzenruherin kam man nicht umher an die Gestalt einer stolzen Wildkatze zu denken und so stand sie auch vor Gidiane, als Vertreterin der Nebachoten Weißbarûns. Ein nicht dummer Zug, zwar überraschend weil Arishia von Lanzenruh eine der wenigen nebachotsichen Frauen in hohem Amte war und dazu noch zum Stamm der Ammayin gehörte und nicht wie die meisten Nebachoten der Baronie zu den Krek Awar, doch war dies trotzdem die schlauste Wahl. Denn auf die Vertreter der Familien Kollberg (Chall'Bercha), Keilgras (Cayrash) und nun auch der nun vertriebenen Koramsmär war sie bedeutend schlechter zu sprechen als auf die deutlich moderateren Lanzenruher aus dem Süden an der Grenze zu Aranien. Diese waren nicht so sturr wie die anderen.

Und das wussten auch die Nebachoten selbst und deswegen stand nun auch die nominelle Junkerin von Rash Lamashu vor ihr und verkündete, diplomatisch, dass die nebachotischen Familien Weißbarûns wegen dem harten Vorgehen gegen Hasran von Koramsmär und seine Familie sehr ungehalten waren.

"Wir sind sehr aufgäbracht, Eier Hochgeboren, und lasst mich Eich sagen, wenn meine Familie nicht eingeschrittän wäre hätte es noch eng wärden kennen. Es wurden sogar Forderungen nach Boykott der Abgaben, teilweise sogar nach offener Auseinandersetzung, laut. Namen wärde ich keine nennen, nur soviel, ohne das Einschreiten meines Onkels und mir hätte es das Ganze auch schnell kippen kennen. Die Nebachoten akzeptieren Euch, doch mit däm Vorgehen gägen Hazran han Koramar und der "Beherbergung" seiner Kinder habt ihr Eire schwierige Position nicht gerade gestärkt. Die Nebachoten fühlen sich iberrumpelt und vernachlässigt, auch ich muss sagen, dass ich mich fragte warum ihr an dieser Stelle so viele Männer und Frauen aufstellen konntet aber ich seit Jahren mit dem Kampf um meine Haimat alleine dastehe und Eich jetzt trotzdem die Treie halte. Kurz, die Nebachoten Weißbarûns zürnen und warten auf Zugeständnisse und Bästätigung, dass es Recht ist Eich zu folgen. Dies ist keine Drohung, Eier Hochgeboren, wir wissen um Eiren Kampfeswillen und Eire Stärke, aber dieses Land ist nicht ohne die Nebachoten zu rägieren. Also bedenkt Eire nächsten Schritte ganz genau bezieht die unsrigen mit ein und handelt bald, Eier Hochgeboren, ihr kennt die Gemüter meines Volkes und irgendwann reichen auch meine Worte und die meines Onkels nicht mähr aus. Dies gebe ich Eich als guten Rat. Ich ämpfehle mich, Eier Hochgeboren.", hielt Arishia einen recht akzentlosen Monolog.

Gidiane indessen hörte ihr ruhig zu, auch wenn es in ihr kochte, was bildeten sich diese Nebachoten immer wieder ein. Obwohl sie auch nicht umhinkam, der Lanzenruherin Recht zu geben, ohne die Nebachoten, oder einen Teil von ihnen, hinter sich zu wissen würde sie es hier schwer haben.

"Ich habe Eure Worte vernommen, Euer Wohlgeboren, und werde Eure Ratschläge in meine weiteren Überlegungen einbeziehen, allerdings regiere ich dieses Land und lasse mich nicht einfach unter Druck setzen. Ihr könnt nun gehen, Ihr werdet bei Zeiten von mir hören.", der Versuch einer souveränen Entgegnung die ihr vielleicht noch etwas Zeit bringen würde.

Die Junkerin verzog keine Miene, machte eine angemessene Verbeugung und drehte auf dem Hacken um. Als sie hinter dem Tor zum Saal verschwand seufzte Gidiane laut auf. Was sollte sie nur tun?