Geschichten:Grauen am Darpat - Pflichterfüllung wider Willen

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Dramatis Personae

Pflichterfüllung wider Willen

Baronie Haselhain, kurz vor der Grenze zu Gnitzenkuhl hin – Ingerimm 1032 BF

Mit jedem Augenblick der verging und der sie näher nach Gizien'chul (Gnitzenkuhl) brachte, wurde auch die Laune von Kor'win schlechter. Gizien'chul, allein der Gedanken an den Ort, an dem ‚Sie` die Marbena (Baronin) war, rief in ihm Übelkeit hervor. Wie konnte nur jemand mit so wenig Verstand ein Lehen übergeben werden? Wieso so jemandem und den alten Hamardan hatte man übergangen? Missmutig lehnte sich Kor'win seitlich aus dem Sattel und spie eine größere Menge Kautabak auf den Boden.

Gizien'chul…. Aber was sollte er tun? Sein Marben, Stammesfürst, Familienoberhaupt und Vetter hatte ihm aufgetragen dieser Sache auf den Grund zu gehen und die jüngsten Spuren führten ihn nun einmal dort hin…. Nach Gizien'chul…. Wieder spie er Kautabak seitlich auf den Boden, so dass sein Begleiter sich schon besorgt zu ihm umdrehte. "Wenn Du so weitär machst, raicht Dainä Menge Tabak nicht aus um auch G'äshlas sichärlich blankän Bodän damit zu beglicken." Zustimmend, aber in keinster Weise in besserer Stimmung versetzt, nickte Kor'win seinem Begleiter zu.

Kor'win Beshir'a Danal han Bahr ai Danal (Korwin von Brendiltal) war ein Nebachote, der die 50 Götterläufe schon hinter sich gelassen hatte. Als Vetter Eslams von Brendiltal hätte er ein angenehmes Leben führen, eventuell eines der Gestüte innerhalb der Baronie oder in den Gebieten der Baburen verwalten können, oder die Geschäfte des Pferdemarktes in Baburin leiten, oder sich einfach auf eines der Güter der Bahr ai Danal zurückziehen und die Familie vergrößern können. Doch das alles war nichts für ihn. Er liebte es in der Natur zu sein und sich mit seiner Beute messen zu können. Seitdem er als Jüngling einmal in den Wall mitgenommen worden war und er seinen ersten Ferkina erschlagen hatte, seitdem hatte ihn die ‚Jagd` nicht mehr losgelassen. So war es denn auch nicht verwunderlich, dass er immer gerufen wurde, wenn irgendwo ein wildes Tier egal ob dies auf zwei Beinen oder auf mehreren ging sein Unwesen trieb. Trotz seines fortgeschrittenen Alters kannte er niemanden, der ihn in dieser Sache übertraf. Kor'wins Gesicht war, trotz des schützenden Tuches, das er meist um den Helm und vor Mund und Nase trug wettergegerbt und ließ ihn noch älter erscheinen. Seine Haltung und seine Augen jedoch ließen auf einen stolzen Krieger mit langer Erfahrung schließen. Meist war er recht wortkarg und missmutig gelaunt. Ganz besonders missmutig war er, wenn er nach Gizien'chul reiten musste.

Kor'wins Begleiter – Kain han Bahr ai Danal - war dagegen mit seinen 25 Götterläufen deutlich jünger. Kain war ein Bastard. Ausnahmsweise zwar nicht von Eslam gezeugt, aber eben dennoch von einem aus dem Stamm der Bahr ai Danal. Der Mann seiner Mutter hatte diesen nach seiner Geburt direkt verstoßen und Kor'win hatte sich seiner angenommen, sobald Kain alt genug war um reiten zu können. Er war mit der Kraft und Ungeduld der Jugend gesegnet und glich das am Reden aus, was Kor'win vernachlässigte. Ihm machte es in keinster Weise etwas aus, nach Gizien'chul zu reiten. Selbst wenn die Ziege Geshla hier das Sagen hatte und sie höchst wahrscheinlich alles andere als willkommen heißen würde. Aber hübsch war sie ja, das musste er zugeben. Das richtige Alter hatte sie ebenso…. Nur müsste sie man ihr irgendwie das Maul stopfen, bevor man mit ihr Rahja huldigen könnte. Ansonsten würde da nichts funktionieren…. Kain zuckte mit den Achseln, bei Geshla würde sowieso nichts funktionieren… Na ja, zumindest versprach die bevorstehende Zeit spannend und abwechslungsreich zu werden.



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Texte der Hauptreihe:
29. Ing 1032 BF zur mittäglichen Rahjastunde
Pflichterfüllung wider Willen
Ein willkommener Passagier


Kapitel 10

Ein Bild fügt sich zusammen
Autor: Alex K.