Geschichten:Grauen am Darpat - Ein Bild fügt sich zusammen

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Dramatis Personae


Stadt Gnitzenkuhl – Ingerimm 1032 BF

"Sie wollen was?" Empörung schwang in der ihm wohl vertrauten, und dennoch nicht weniger unangenehmen Stimme Geshlas mit. Geduldig erklärte ihr der in Ehren ergraute Haushofmeister Praiowyn ein zweites Mal was die Zornesritter hierher führte. Er hatte schon ihrem Vater gedient und fühlte sich verpflichtet hier zu bleiben. Doch bevor er seine Ausführungen beendet hatte, wedelte sie schon wieder mit der Hand. Geduld war keine ihrer Tugenden. "Glauben sie etwa wir würden nicht Herr der Lage sein?" Langsam zählte der Alte im Geiste bis drei bevor er antwortete, denn am liebsten sprach Geshla mit sich selbst. Diese Erkenntnis war im Laufe der Götterläufe in ihm gereift, sodass er stets auf der Hut war ihr nicht ins Wort zu fallen. Glücklicherweise klopfte es gerade. ‚Sicher Leomara, den Göttern sei Dank!' schoss es ihm durch den Kopf. Würde er wenigstens nicht alleine die Launen der Baronin erdulden müssen. Was die Männer dort draußen nur denken mochten, dass sie so lange warten mussten. Und in der Tat, kaum hatte es geklopft, kam auch schon eine gut gelaunte Frau mittleren Alters in den Thronsaal. Ihr Kopf war noch immer über die Schulter gewandt, wo sie die wartenden Ritter musterte und scheinbar ungeniert angrinste. Ihre hellbraunen Haare hatte sie heute zum Zopf gebunden. Schalkhaft blitzten ihre Augen noch kurz auf bevor sie Haltung annahm und die Baronin grüßte. "Wie kann ich euch zu Diensten sein Euer Hochgeboren?" Dunkel funkelten sie die fast schwarzen Augen ihrer Herrin an. "Wenn ich Praiowyn richtig verstanden habe sind die Herrschaften die Euch da draußen scheinbar schon brennend interessiert haben hier, um sich nach den Umtrieben am Darpat zu erkundigen. Das Untier, ihr erinnert euch?" Brummend nahm Leomara diesen kleinen Seitenhieb ihrer Halbschwester zur Kenntnis, konnte aber ansonsten deren Unmut wenig nachvollziehen. "Sicher ist ihnen die ganze Sache zu Ohren gekommen…"sprach Leomara mehr zu sich selbst. „Doch es ist müßig darüber zu spekulieren, wollt ihr sie nicht hereinbitten Baronin?" Geringschätzig musterte Geshla Leomara von Isenbrunn. Wie sie nur wieder aussah! Vermutlich kam sie direkt aus dem Stall, oder vom Übungsplatz, um ihrem Knappen zu zeigen wie man mit dem Schwert umging- dieser Geruch! Dabei hatte sie ihr sogar schon ein Duftöl zukommen lassen, damit sie ihre feine Nase nicht immer wieder aufs Neue beleidigte. Schnaubend gab sie dem gebeugt da stehenden Mann ein Zeichen die Gäste herein zu bitten. Leomara verzog sich hinter sie wo sie alles im Auge hatte, während Praiowyn die Ritter herein bat und vor die Baronin führte. Er beobachtete die Gäste genau. Sicher Geshla war eine Augenweide. Ihre langen schwarzen Haare fielen in weichen Wellen auf ihre zierlichen Schultern herab. Ihr Kleid entsprach der neusten Mode und brachte ihre Vorzüge voll zur Geltung. Ein feiner Rosenduft umgab sie. Sicher, sie war von Rahja gesegnet, doch wie es mit den Gaben der Götter so war- nur weil Rahja sie bedacht hatte, bedeutete es nicht zwangsläufig, dass auch die anderen elf sie mit ähnlicher Hingabe bedacht hatten. Wie immer wartete der alte Diener in aller Gemütsruhe ab, wie sich Geshla dieses Mal unbeliebt machen würde. Er war sich sicher, innert kürzester Zeit würde ihr dieses Kunststück gelingen.
Die Delegation der Zornesritter wurde, wie die Gastgeberin schnell an dem Abzeichen erkennen konnte, von einem Knappen der Sturmleuin angeführt. Nur kurz hinter ihm schritt ein sehr großer und kräftiger, blondhaariger Mann, der unter seinem Ordensrock augenscheinlich – im Gegensatz zu den anderen beiden – einen Plattenpanzer trug. Hinter diesem schritt ein weiterer, jüngerer und durchschnittlich großer Mann in einem grauen Wappenrock. Das Blond seiner Haare war dunkler und seine Augen so grau wie Sturmwolken über den Bergen. Kraftvoll schritt er hinter den anderen beiden Rittern her, die Augen stets wachsam auf diesen oder jenen Winkel gerichtet, als lote er ständig die Gefahr eines Hinterhalts aus. Mochte man seinen Augen auch noch die Jugend ansehen, so ließen ihn die schweren Narben in seinem Gesicht deutlich älter erscheinen als die vierundzwanzig Götterläufe die er bisher gesehen hatte.

Alle Neuankömmlinge trugen das Wappen des Zornesordens auf ihren Gewändern. 
Der blondhaarige Mann trat nun an die Seite des Geweihten und fixierte die Baronin für einen kleinen Augenblick, bevor er ihr den rondrianischen Gruß entbot, "Seid gegrüßt Euer Hochgeboren. Mein Name ist Alfred Beradje, Leutnant im Orden des Heiligen Zorns der Göttin Rondra. Seine Gnaden Alexis Colon Darios, Schwertbruder des Tempels der Sturmleuin, Novize Unswin und ich danken Euch für den Empfang."

Anschließend trat er nach der Vorstellung wieder einen Schritt zur Seite; augenscheinlich, um dem Geweihten das Wort zu überlassen. "Die Zwölfe mit Euch, Euer Hochgeboren." "Die Zwölfe zum Gruße Rondra voran Euer Gnaden." Der Geweihte sprach mit ruhiger und kräftiger Stimme. Leomara bemerkte sogleich, dass dieser Mann es gewohnt war vor Leuten zu sprechen. Die Unruhe die Geshla ausstrahlte schien auf ihn jedenfalls keine Wirkung zu haben. "Wir sind einfache Ritter der Rondra und auf dem Weg gen Perricum. Auf unserer Reise haben wir Gerüchte vernommen, dass sich in dieser Gegend ein Untier aus dem Darpat aufhalten soll, dass die Menschen in Angst und Schrecken halten soll. Wir selbst wissen nicht, was an diesen Gerüchten Wahrheit oder albernes Geschwätz ist, doch wollen wir der Sache auf den Grund gehen. Wisst Ihr eventuell etwas Genaueres über das Wesen und könnt uns weitere Informationen geben? Sollte sich das Untier nicht nur als abergläubisches Gerede der Fischer und Bauern entpuppen, so bieten wir auch gerne unsere Hilfe in dieser Angelegenheit an." Die Fingerspitzen beider Hände vor der Brust aneinander gehalten, wartete Alexis die Antwort der Baronin oder ihrer Ritterin ab.

Die Ruhe, die von dem Geweihten aus ging, hatte sich offensichtlich auch ein wenig auf die schöne Baronin übertragen. Ihre Gesichtszüge und die Körperhaltung hatten sich einigermaßen entspannt, sodass sie sich in die Rückenlehne ihres schlichten Thrones hatte zurücksinken lassen, während sie den Ausführungen des Alexis Colon Darios lauschte. Ihre Lippen wirkten nun, da sie entspannt waren voll und verlockend. "Wie angenehm ein gebildeter Mensch zwischen all diesem Unrat!" schoss es ihr durch den Kopf. Doch kaum, dass er damit geendet hatte, dass sie auch ihre Hilfe in dieser Sache anböten, machte es den Anschein, als ob sich ihre Miene erneut verdüsterte. Was bildeten sich diese Leute nur ein. Schließlich waren sie hier auf ihrem Land und sie würde ganz gut selbst damit fertig, wenn…

Ein Räuspern in ihrem Rücken ließ sie kurz aufmerken und schien ihre ungute Stimmung nur zu mehren. Seufzend hob sie ihre Rechte und deutete auf die Frau an ihrer Seite. "Sicher, Ritterin von Isenbrunn, lasst uns an euren Erkenntnissen teilhaben." Der spöttische Unterton war nicht zu überhören, und kurz sah man eine Augenbraue Leomaras in die Höhe zucken bevor sie der Aufforderung nachkam.
Ohne der säuerlichen Miene ihrer Baronin weitere Aufmerksamkeit zu schenken, trat die angesprochene Ritterin hinter dem Thron hervor. Eine Frau vielleicht Mitte oder Ende zwanzig, durchtrainiert und mit auffällig hellbraunen Augen nickte den Neuankömmlingen freundlich zu. In den zum Zopf gebundenen Haaren waren einige Späne von Stroh zu sehen und auch sonst schien diese Person eher eine Frau der Tat zu sein. Im blauen Wappenrock Gnitzenkuhls und ihrem Kettenhemd schien sie sich mindestens so wohl zu fühlen wie Geshla in ihren erlesenen geschneiderten Roben. "Euer Gnaden, Leomara von Isenbrunn, erfreut eure Bekanntschaft machen zu dürfen." Mit einem kurzen Nicken hatte sie erst den Geweihten und dann jeden Weiteren begrüßt.

"Auch uns ist seit einiger Zeit zu Ohren gekommen, was sich den Darpat hinaufbewegt. Doch eine ganze Weile schien es sich nicht um mehr als um Gerüchte und das Gefasel Betrunkener zu handeln. Und ihr wisst sicher, dass man hierzulande auch noch Anderes zu tun hat, als Gerüchten nachzureiten!" Ein kalter Ausdruck huschte über ihr Gesicht, doch sie schien dabei niemanden Speziellen anzusehen, sondern eher in die Runde zu sprechen. "Doch inzwischen gibt es auch Zeugen, die einen einwandfreien Leumund haben, und unter Eid beschwören ein Ungeheuer am Darpat gesehen zu haben. Zuletzt ein Fuhrmann, dessen Gespann unter dem Einfluss des…ja also dieses…Tieres floh, und er vermutlich nur darum davon berichten konnte. Er hatte mir recht genau die Stelle beschreiben können, an dem der Vorfall sich ereignet hatte. Noch in derselben Nacht sind mein Knappe und ich los geritten, um uns die Stelle zu besehen, doch Nebel behinderte unsere Suche. Am Morgen dann sahen wir sehr wohl an welcher Stelle der Karren vom Uferweg abgekommen war und ab wann die Tiere wie von Sinnen davon geprescht waren, doch einzig die Spuren eines anderen Tieres suchten wir vergebens. Wie ein Geist schien es keinerlei Abdrücke hinterlassen zu haben oder sie waren durch die Flucht der Tiere zerstört worden." Hier beendete die Frau ihre Ausführungen und schaute erwartungsvoll in Richtung ihrer Baronin. "Ja danke, sehr schön. Also zusammenfassend muss man wohl sagen, dass wir im Grunde nichts Neues zu berichten haben." Hier trafen sich wieder die Blicke von Leomara von Isenbrunn und Geshla von Gnitzenkuhl. Man konnte fast fühlen, wie sich ein Konflikt anbahnte. Leomara senkte schließlich als Erste den Kopf, und die Baronin schwieg noch kurz in Gedanken versunken bevor sie ungerührt weiter sprach. "Sicher ist, dass die Fischer und Flussschiffer Angst um ihr Leben haben. Einzig echte Erkenntnisse über die Art des Ungeheuers haben wir keine. Ich bin zwar an sich der Meinung, dass wir durchaus selbst herausfinden könnten, was hier sein Unwesen treibt, doch scheint es mir fast so, als wandert dieses Monster durch mehrere Baronien und scheint uns immer einen Schritt voraus zu sein, sodass ein Geweihter der Donnernden und ihr verehrte Zornesritter sicher eine wertvolle Unterstützung im Kampf gegen diese Schattenkreatur sein würdet." In Gedanken vervollständigte sie ihre Ausführungen noch um die für sie entscheidenden Punkte: Solange dieses Vieh sich hier herum triebe würde keiner der Flussschiffer in Gnitzenkuhl anlegen, so er nicht musste. Diese fehlenden Einnahmen würden sich früher oder später bemerkbar machen. Blieb nur zu hoffen, dass Leomaras unbedingter Wille dieses Vieh zur Strecke zu bringen auch zum Erfolg führen würde, sodass diese Männer hier ein willkommenes Werkzeug wären dem Untier beizukommen, und ihre Halbschwester dann den Ruhm für Gnitzenkuhl sichern sollte. In einem günstigen Moment würde sie ihr das noch einmal einbläuen müssen. Mit einem als verbindlich einzustufenden Lächeln wartete sie auf die Entgegnung der Ritter und des Geweihten.

Alexis nickte und lächelte bei diesen Worten. "Habt ihr eine möglichst genaue Karte der Markgrafschaft vorliegen? Wenn ja, könntet ihr uns zeigen, an welchen Orten und zu welchen Zeiten die Kreatur gesichtet wurde. Eventuell können wir so weitere Erkenntnisse gewinnen, was das Wesen vorhat. Weiterhin würde ich mir gerne die Stelle anschauen, von der Ihr von Isenbrunn gesprochen habt und das Wesen zuletzt gesichtet wurde."

"Der Markgrafschaft…?" echoten die beiden Frauen fast gleichzeitig. Geshla mit ihrer unangenehm hohen und nasalen Stimme, und Leomara mit ihrer tiefen, fast männlichen Altstimme. "Nun ja," setzte die Baronin mit einem irritierten Blick auf ihre Ritterin ihre Ausführungen fort, "der ganzen Markgrafschaft nicht." Die Stimme drückte aus, was sie nicht sagte. Ihr war der Sinn einer solchen Karte scheinbar völlig fremd. Wozu sollte sie dies benötigen? Die Flussschiffer hatten ihre eigenen Kenntnisse, und die Wandelbarkeit des Darpat und seiner Niederungen würde eine ständige Erneuerung der Aufzeichnungen verlangen. "Ich besitze eine ausgezeichnete kartografische Abbildung Gnitzenkuhls. Unsere Nachbarbaronien sind dabei zumindest zum Teil erfasst."

Unauffällig öffnete sich die Tür zum Thronsaal und ein großer hagerer Mann betrat den Raum. Er war nicht gerüstet, sondern trug ein besticktes Wams unter dem ein helles Hemd hervorblitzte und fein gewebte Hosen. Insgesamt machte es ganz den Eindruck, als ob er selten draußen weilte, denn seine Haut war sehr blass. Jedoch wirkte er keineswegs kränklich. Aufmerksame, hellblaue Augen huschten kurz über die Anwesenden, um dann sogleich den Augenkontakt mit der Baronin Gnitzenkuhls zu suchen. Sie winkte ihn heran. "Wenn ich Euch meinen Vogt vorstellen darf: Roderick Gneishold von Isenbrunn." Ein Lächeln umspielte Geshlas Gesicht, als sie erklärend hinzufügte, dass die Familie Isenbrunn im Osten der Stadt ein kleines Junkergut namens Kaltengrundt habe und schon lange im Dienste der Barone von Gnitzenkuhl stünde. Sie ließ ihren Blick dabei von dem blonden Mann auf die Rittfrau an ihrer Seite schweifen, wie um sich zu versichern, dass auch sie noch da sei. Er hielt ein Pergament in seinen feingliedrigen Händen, dass er ihr mit den Worten reichte: „Ich wollte Eure Unterredung keineswegs stören Euer Hochgeboren" hier blickte er auch entschuldigend in Richtung der Besucher, "doch es schien mir ratsam, dass ihr hiervon noch Kenntnis erhaltet während die Herrschaften noch hier weilen." Wohlwollend nickte sie ihrem Vogt zu derweil sie die recht kurze Nachricht las. Roderick von Isenbrunn beäugte derweil die Gäste. Es fiel auf, dass er scheinbar ähnlich seiner Baronin Wert auf angemessene Kleidung hielt. Das spitze Kinn war frisch geschabt und die blonden Haare trug er ordentlich gebürstet in einem eher kurzen Zopf. Seine Tochter würdigte er keines Blickes.

"So es will mir scheinen, dass die Kunde über das Untier inzwischen noch mehr Streiter auf den Plan gerufen hat. Hier bitten gerade Ronderich von Sturmfels, Junker zu Löwentor, und Marnion von Kelsenstein, Junker zu Kelsenburg, am morgigen Tage um eine Unterredung." Ihr Vogt hob kurz seine Rechte um anzudeuten, dass auch er noch etwas hinzuzufügen hätte. Verwundert hoben sich fein geschwungene Augenbrauen über Geshlas dunklen Augen. "Außerdem stehen bereits Taseco Efferdicas, Praetor des Efferdtempel von Dergelmund sowie Hakon Adelger von Sturmfels, Erster Markgräflicher Flusskapitän und Beauftragter zur Sicherung des Darpats nebst seinem Offizier Egilmar Winterkorn vor dem Thronsaal." Geshla seufzte tief auf und stützte kurz das Haupt in ihre Rechte während sie sich ein parfümiertes Tuch vor die zierliche Nase hielt. Wie viele Gäste sollte sie eigentlich noch hier aufnehmen? Es stünde ihr schlecht zu Gesichte, wenn sie die beiden Junker in Gnitzenuhl nächtigen ließe, wenn sie auf ihrem Grund und Boden ein Problem beseitigen wollten. Nicht genug, dass dieses Vieh den Handel einschränkte, nein, jetzt trafen die adligen Herrschaften auch noch alle hier ein, um es sich bei ihr gut ergehen zu lassen. Ihr Junker schien die Gedanken seiner Herrin zu kennen, und beugte sich zu ihr hinab, wo er ihr sehr leise etwas zuflüsterte. Ihre Miene erhellte sich darauf wieder und sie meinte mit einem Lächeln zu Alfred Beradje, dem Leutnant der Abordnung aus dem Orden des Heiligen Zorns der Göttin Rondra. "Ihr seid natürlich meine Gäste solange die Hatz auf das Untier sich in meiner Baronie abspielt. Vielleicht kann ich die beiden Junker schon zu dem heutigen Abendmahl hierher laden, auf das erste Pläne geschmiedet werden können, denn es wird Zeit dem Treiben dieses Ungetüms ein Ende zu bereiten. Doch zuerst wollen wir die beiden Männer herein bitten. Mich deucht sie könnten eine wertvolle Bereicherung für unsere Unternehmung sein."

Dieser schenkte der Frau Baronin ein ebenso freundliches Lächeln und meinte, angenehm betonend, „Natürlich, Euer Hochgeboren – besonders, den Bewahrer von Wind und Wogen aus Dergelmund freut es mich hier anzutreffen. Habt Dank für Eure, der Travia gefällige Gastfreundschaft."

Praiowyn humpelte zur Tür, und ließ den Geweihten des Herrn Efferd und den Markgräflichen Flusskapitän in den Thronsaal ein. Inzwischen konnte man durchaus davon sprechen, dass der Raum sich füllte.

Er hatte zu schweigen wenn die hohen Herrschaften sich unterhielten. Soviel hatte Unswin bereits verstanden. Schweigen, zuhören, lernen. Was es zu bereden gab würde ihm sein Herr dies zu gegebener Zeit mitteilen. Also beschränkte er sich darauf sich umzusehen und die Mimik der einzelnen Personen zu beurteilen. Vor allem ihre Gastgeberin schien ihm ein geeignetes Studienobjekt zu sein. Ohne Frage hatte sie das Wohl ihrer Baronie im Sinn. Dennoch schien sie nur wenig erfreut über die Hilfe zu sein die ihr von allen Seiten zuflog wie die Spatzen einer freigiebigen Hand im Winter. Das wiederum konnte Unswin nicht recht verstehen. Der junge Novize ließ den Blick seines schwer vernarbten Gesichts deswegen auch noch auf der Baronin ruhen als der Geweihte des Herren Efferd eintrat, um den tieferen Sinn ihrer Worte besser verstehen zu können. Sein Herr Alfred und Ihro Gnaden Alexis würden sicherlich ihre eigenen Beobachtungen machen, aber ein zusätzliches aufmerksames Augenpaar konnte nicht schaden.



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Texte der Hauptreihe:
29. Ing 1032 BF zur abendlichen Boronstunde
Ein Bild fügt sich zusammen
Pflichterfüllung wider Willen


Kapitel 11

Von Schlangen und Delfinen
Autor: Alex N., Robert O., Nicole R., Christian K.