Geschichten:Frühlingssturm - Grußworte des Gastgebers und Tischgebet

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Nachdem er auch Leodane beim Setzen geholfen hatte und die beiden Leibwächterinnen der Matriarchin hinter dieser Position bezogen hatten, Schulter an Schulter mit zwei Ehrenposten von der Arveburg unter Bannern, die die Stirnseite des Saales in den Farben Blauweiß, Rotgold und Goldschwarz schmückten, wandte sich Aldron an die Gäste, die inzwischen nahezu vollständig eingetroffen waren. Er sprach zwar laut genug, dass man ihn überall verstehen konnte, aber nicht dermaßen laut, dass er sofort alle Gespräche übertönte. So breitete sich langsam vom Kopf aus Stille in den Raum.

„Ich möchte euch nun endlich alle willkommen heißen auf der Arveburg, auch jene, die vergeblich versuchten, mir gleich nach Ankunft ihre Aufwartung zu machen.“ Der Firunslichter nickte einmal in die Runde und fuhr dann fort. „Ich freue mich, einige Gesichter hier zu sehen, die sich nicht fern dem meinen in Sorge und Anstrengung zeichneten, während wir unermüdlich dem versuchten, Einhalt zu bieten, was Verrat und Verdammnis freigiebig über unsere Heimat spülten. An diese Zeiten wollen wir in diesen Tagen denken und die Taten der Streiter, die neben uns fielen, hochleben lassen.

Ich heiße aber auch jene willkommen, an deren Seite ich noch nicht gestritten habe. Die Zeiten sind reif dafür, dass wir unseren Kampf für die göttliche Ordnung fortsetzen und ich bin mir sicher, bis wir alle an Rondras Tafel speisen, wird es noch genug Gelegenheiten geben, dass wir uns nebeneinander ihr Wohlwollen verdienen. Auch werden wir nicht müde werden, dem Feind, der nicht mehr als wenige Wegstunden Aufstieg von hier noch immer lauert, zu zeigen, dass wir trotz der Schrecken, die über das Reich gekommen sind, nicht müde werden, ihm dort, wo wir können, Einhalt zu gebieten.

Wir sind zusammengekommen, um morgen einen Altar denen zu Ehren zu weihen, die vor vier Jahren bei der Verteidigung dieser Mauern und dem Entsatz der Burgen ihr Leben ließen. Wir werden unter den wachsamen Augen der alveranischen Leuin nach ihren Geboten streiten. Am morgigen Tage werden wir Rondra ehren und ihren Beistand erbitten für die vielen Taten, die unseren Weg in der Zukunft säumen.

Doch am heutigen Abend zollen wir unseren Dank der Göttin des Herdfeuers, die uns ihre Wärme und Geborgenheit spendet und unsere Heime schützt. Wir danken dir, Mutter Travia, für die Speisen, die du uns bescherest, dafür, dass wir ein Dach haben, unter dem wir sie zu uns nehmen können, und für die Familien, in deren Kreis wir Geborgenheit finden.“ Bei den letzten Worten hatte Aldron den Blick, der vorher fast prüfend über die Versammelten streifte, ehrerbietig gesenkt. Dann gab er mit der Hand ein Zeichen und während er sich setzte machte die Dienerschaft der Burg sich unterstützt von einigen Einwohnern Heerelagens daran, die Vorsuppe aufzutragen: eine kräftige Brühe vom Wild mit Pilzen vom letzten Herbst und recht scharf abgeschmeckt. Dazu gab es noch mehr geröstetes Brot.

Später würden dann noch verschiedenes Wildbret aus den Trollzacken geben und geräucherte Forellen vom Gut seines Bruders. Auch Käse, Nüsse und Kompott für danach stand bereit – und dank der Nähe zu Aranien, den Hängen der Trollzacken und der geschäftstüchtigen Nachbarn aus Mespelbrück würde es auch für jeden Geschmack den rechten Wein geben. Wem das nicht mundete, der konnte noch dazu auf Bier ausweichen.



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Texte der Hauptreihe:
4. Ing 1030 BF zur abendlichen Tsastunde
Grußworte des Gastgebers und Tischgebet
Ayla, Alinja und Aldron


Kapitel 31

Von Götterfurcht
Autor:?