Geschichten:Frühlingssturm - Der Marsch - Hagenshain

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„Das Ganze: Halt! Niederriet, Binsböckel – Einquartierung organisieren.“ Aldron von Firunslicht ließ die Hand sinken und sah zu, wie die Angehörigen des Zuges sich anschickten, sich für die Nacht vorzubereiten, die letzte wohlgemerkt, bevor man in die wirkliche Wildnis der Trollzacken eindrang, abseits der noch gut gangbaren Straße zum Arvepass hinauf. Der Marsch bis Hagenshain hatte nur einen Tag gedauert, an dem die Pferde der Ritter langsam in der Kolonne der Fußknechte mittrotten konnten. Aber damit war am nächsten Morgen vorbei: Die Reittiere mußten im Dorf zurückbleiben, ebenso die Packpferde, die einen guten Teil der Ausrüstung und des Proviantes bis hierher geschleppt hatten.

Die Ställe des vielleicht zweihundert Seelen zählenden Dorfes, dessen niedrige, steinbeschwerte Schindeldächer sich eng an den Hang nördlich der Straße schmiegten, nahmen in der Zeit des Feldzuges die Tiere auf, so hatte es der Edle von Hagenshain, Reto von Binsböckel, noch auf Angareth zugesichert. Und für diese Nacht war auch für die menschlichen Gäste ein Dach über dem Kopf zugesichert – allein, da es kein Gutshaus in dem wiederaufgebauten Dorf gab, mußten die meisten sich mit einem Platz auf dem Heuboden begnügen. Die Bewohner Hagenshains erboten sich hie und da, ihre eigenen Betten im Sinne Travias und Praios für die hohen Herrschaften zu räumen, doch wies ihr Landvogt dieses Ansinnen zumindest für sich selbst zurück: Ihm läge nicht daran, besondere Privilegien zu genießen, indem er die Gastgesetze ausnutze. Man solle sich nur gut um die Tiere kümmern in den nächsten Wochen.

Unterhalb von Hagenshain lag an der Straße ein kleines Ruinenfeld. An einem der Mauerreste war dem einen oder anderen schon auf der Hinreise nach Angareth eine Tafel aufgefallen, die von einem weiteren Gefecht um diese in den letzten Jahren schwer umkämpfte Gegend sprach. Abends wurde dann die Geschichte vom Untergang Alt-Hagenshains erzählt, als im Winter in seinen Mauern sich die Verteidiger tapfer gegen die anstürmenden Untoten stemmten um schlussendlich dann doch zu unterliegen. Noch heute ginge der Spuk in den Ruinen um. Deshalb auch habe man das Dorf etwas weiter oben am Hang neuaufgebaut. Außerdem ließe sich von hier aus und mit der Palisade die Siedlung sicherlich besser verteidigen. Auf jeden Fall jedoch solle bloß niemand des Nachts ins Tal hinabgehen, sonst erginge es ihm schlecht.



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Texte der Hauptreihe:
8. Ing 1030 BF zur abendlichen Firunstunde
Der Marsch - Hagenshain
Örtliche Politik


Kapitel 85

Über Bach und Fels