Geschichten:Erlenstammer Zwist

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Baronie Erlenstamm, Burg Freudenstein, 1033 BF

Dramatis Personae

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Alissa saß in der Bibliothek der Burg und las in einem ihrer geliebten Bücher. Es war eines der Bücher, die ihr Vater ihr geschenkt hatte, als sie noch kleiner war. Sie liebte dieses Buch und trotzdem es bereits sehr abgegriffen war und halb auseinander fiel, hütete sie es wie einen Schatz. Es war eines der Erinnerungsstücke an ihren Vater, der noch immer als verschollen galt.

Sie saß einige Stunden dort und sie bemerkte gar nicht, wie Mort die Bibliothek betreten hatte. Mort sah seine Frau lange an und freute sich über das Lächeln auf ihrem Gesicht. Das würde es wohl etwas einfacher machen.

Mort selbst kam gerade erst aus Höllenwall zurück, hatte dort ein paar Unterredungen mit seinem Bruder gehabt und musste seiner Frau nun etwas erklären. Er schluckte, ging dann aber auf sie zu. Alissa war noch immer in ihr Buch vertieft und bemerkte ihren Mann erst, als dieser ihr einen Kuss auf die Wange gab.

Sie sah sich erstaunt um, blickte ihrem Mann in die Augen und sprang auf. "Liebster..." Sie war noch so geistesgegenwärtig, das Buch nicht fallen zu lassen, sondern auf den Tisch zu legen.

Sie legte ihre Arme in seinen Nacken und küsste ihn innig.

Mort legte seine Hände auf die Hüften seiner Frau und erzählte ihr dann von den letzten Tagen in Höllenwall. Grade, als er zum wichtigsten Punkt kam, unterbrach Alissa ihn und sagte: "Liebster, mir ist zu Ohren gekommen, dass im Kampf gegen den Giganten in der Baronie Sturmfels eine Schulnderin antreten wird: Korhilda von Hartwalden-Sturmfels. Und ich finde, die Baronie Erlenstamm sollte unbedingt wieder etwas mehr für ihre Bekanntschaften im Schlund tun. Und deswegen sollten wir sie unterstützen beim Kampf um die Baronie Sturmfels. Eine gute Idee, oder?"

Mort fiel fast alles aus dem Gesicht. "Du möchtest was?"

Alissa sah Mort etwas verwirrt an: "Na, sagte ich doch gerade... Ich möchte Korhilda von Hartwalden-Sturmfels unterstützen. Wegen der Beziehungen im Schlund... Warum guckst Du so komisch?"

"Ich kann nicht..." Mort war verzweifelt und blickte seine Frau auch so an. "Malepartus sagte etwas davon, dass wir für Brendiltal streiten werden..."

Alissa schluckte. Das konnte nicht sein Ernst sein. Selbst ihr Schwager konnte sich an zwei Fingern abzählen, dass Alissa die Unterstützung im Schlund mehr als brauchen könnte. "Nein, Mort!" Alissa war bestimmt und funkelte ihren Mann an. "Du weißt, wie wichtig mir nach der ganzen Sache hier die Beziehungen zu den nachbarschaftlichen Baronien sind. Ich habe Dir gesagt, dass meine Tante, Boron sei ihr gnädig, nicht viel für diese Beziehungen getan hat. Und Du weißt auch, welche niederhöllischen Torturen wir durchleben mussten. Nein, Mort! Auf keinen Fall werde ich Brendiltal unterstützen!"

Alissa hatte sich in der Vergangenheit verändert. Sie hatte etwas von der Sanftheit abgelegt, die sie sonst an den Tag legte. Sie hatte nichts von ihrem guten Herzen verloren, das bewunderte Mort an ihr sehr. So sehr sie auch immer wieder zu kämpfen hatte, dies hatte sie sich bewahrt. Allerdings hatte Alissa in der Zeit gelernt, dass sie auch einfach mal ihren Willen durchsetzen musste, damit etwas passierte. Mort und Alissa hatten bis zu diesem Tag stets die gleiche Meinung vertreten. Doch Mort wusste sich gerade nicht zu helfen. Er liebte seine Alissa sehr, doch hatte er auch gegenüber dem Ritterbund, dem er beigetreten war, Verpflichtungen. Er wusste sich gerade nicht zu helfen. "Liebste..." Er sah Alissa mit einem traurigen Blick an.

Alissa blickte zurück und Mort sah die Entschlossenheit in ihren Augen. Er wusste genau, dass er keine Chance haben würde. "Gut", sagte er. "Ich bleibe hier. Ich wünsche Dir Erfolg für Dein Vorhaben. Versprich mir aber eines..."

Alissa sah Mort an. "Was?"

"Pass auf Dich auf und komme mir heil zurück. Du hast eine Baronie, die Dich braucht, aber auch einen Mann, der Dich vermissen würde."

Alissa war sichtlich erleichtert, küsste ihren Mann und sagte: "Danke für Dein Verständnis."