Geschichten:Elmenbarths Lehre - Gerüchte I

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Hesinde-Kloster St. Ancilla, Anfang Hesinde 1037 BF:

Es herrschte hektisches Treiben in der Empfangshalle und den angrenzenden Räumlichkeiten des Klosters. Die meisten Teilnehmer des Treffens zur Erforschung der Reliefsteine hielten sich freilich in der Halle der Hüter auf, fanden sich zu kleinen Grüppchen zusammen und diskutierten über wissenschaftliche Themen, oder tauschten nur den neusten Tratsch aus. Ja, auch das gelehrte Volk bestand nur aus Menschen. Zwischen den hochgelehrten Gästen huschten fast unbemerkt die Novizen des Klosters hin und her. Es war für sie als fielen alle vier großen Feiertage der Allwissenden auf den heutigen Tage. Alles war so aufregend, so neu und so anders als ihr Alltag im Kloster.

In einem kleinen Seitengang trafen sich die Novizen Gebhilf, Duridanya und Fenia mit Xeledane und Halmar.

„Und?“, fragte Fenia aufgeregt, „was habt ihr herausgefunden?“

„Also ich habe gehört, dass dieser Isidian häufig in den Elendsvierteln von Gareth unterwegs und dort immer auf der Suche nach neuen Schülern sein soll.“, Xeledane kniff ihre Augen zusammen und verzog ihr Gesicht zu einer finsteren Fratze. „Jetzt will er sich bestimmt eine von uns Novizen krallen.“ Die anderen zuckten ängstlich zusammen, einzig Duridanya blieb ungerührt.

„Ach ja? Was will er denn mit uns? Er ist doch Magier und wir wurden nicht von Mada gesegnet.“

„Weißt du wozu er Kinder wie uns gebrauchen kann? Nein!“ Xeledane blickte trotzig zu Duridanya.

„Ich bitte dich“, Duridanya verdrehte die Augen, „WIR haben den Geweihten aus dem Perricumer Hort der Allwissenden beobachtet. Der läuft hier ständig rum als suche er nach etwas.“

„Außerdem soll er einer obskuren Sekte angehören“, ergänzte Gebhilf.

„Ach das stimmt doch gar nicht“, hakte Xeledane ein, „die Pfauen sorgen sich in Perricum um das Wohl der einfachen Bevölkerung, die organisieren Armenspeisungen und so. Die sind die Guten.“

„Woher weißt du das schon wieder?“ wollte Fenia ungläubig wissen.

„Das hat mir meine Tante erzählt, die wohnt da.“

„Also ich habe die Tochter des Aufklärungsmeisters gesehen“, mischte sich Halmar in das Gespräch ein, „DIE spioniert bestimmt für ihren Vater!“

„Das war doch wohl zu erwarten.“ Xeledane wirkte wenig beeindruckt.

„Sind euch eigentlich die vielen Kampfmagier aufgefallen? Die Hirschfurten, die Reiffenberg; was wollen die alle hier?“ Gebhilf schaute fragend in die Runde.

„Du hast recht“, stellte Duridanya fest, „Ich frage euch, wie wollen die uns hier helfen? Die sind bestimmt im Auftrag Saldor Foslarins gekommen um uns zu überwachen, sage ich euch!“

„Und beide gehören hochadligen Familien an – so wie du!“ Fenia zeigte mit dem Finger auf den Falkensteiner.

„Nun übertreibst du aber Fenia!“ Duridanya schaute straffend zu der Novizin, die daraufhin verstummte. Was mich viel mehr interessiert, wer ist diese Gilindor?“

„Ich habe gesehen wie sie meinem Vater Schriftstücke überreicht hat. Irgendwwas wichtiges.“ Wusste Halmar zu berichten.

„Das war dann wohl ihre Eintrittskarte ins Kloster.“ bemerkte Duridanya trocken.

„Gut gut, wir sollten herausfinden, was es mit diesen Schriftstücken auf sich hat, außerdem sollten wir diese Gilindor im Auge behalten, das macht ihr.“ Gebhilf deutete auf Xeledane und Halmar. „Wir werden den Pfauen und die beiden Kampfmagier weiter beobachten!“

Alle nickten und verstreuten sich nun wieder in alle Richtungen. Gebhilf und Duridanya kehrten in die Halle der Hüter zurück. „Sieh mal“, begann der Falkensteiner erstaunt, „dort ist ja Malveda. Was macht sie denn dort?“

„Sie betrachtet das Gemälde meines Onkels. Sie sitzt da schon eine ganze Weile.“


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Texte der Hauptreihe:
P10. Briefe
K83. Zweifel
6. Hes 1037 BF zur abendlichen Hesindestunde
Gerüchte I
Gerüchte I


Kapitel 35

Gerüchte I
Autor: Bega