Geschichten:Einen Verräter zu fangen - Einen eigenen Namen

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Auf der Oberdachsburg in Viehwiesen, im Hesinde 1038 BF

"Mutter?" Aldare rannte atemlos die Treppen zu den Schlafgemächern ihrer Mutter Ederlinde hoch. Der Stallknecht hatte mit den Pferden Stunden vergeblich auf sie gewartet und als er sich endlich durchgerungen hatte, das Haupthaus und die Gemächer seiner Herrin zu betreten, hatte er ihre Mutter zusammengebrochen auf dem Boden im Flur vorgefunden. Er hatte sie in ihr Bett gelegt und war erst zum Medicus und dann zu ihr geeilt.

Sie hatte ihn zu den Pferden geschickt, da diese seit Stunden gesattelt und ohne Wasser oder Heu vor dem Stall in der Sonne standen. Sie selbst aber eilte ihr Gewand hochhaltend die vielen Stufen voller Ungewissheit hoch. Oben angekommen riss sie die Tür auf und platzte herein. Ihre Mutter lag blass und mager in ihrem Bett und schien tief und fest zu schlafen.

Neben dem Bett stand der Medicus und nuschelte unverständliches Zeug in seinen langen Bart. Mit forschem Schritt lief sie zu ihm und fragte ihn was ihrer Mutter fehle. Er schaute überrascht auf, zeigte auf die Tür und gebot ihr ihm zu folgen. Als die Tür verschlossen war, begann er zu erklären. Die Junkerin sei auf der Treppe gestolpert und habe sich den Kopf angeschlagen. Sie würde innerhalb weniger Tage wieder gesund sein, brauche nun aber viel Ruhe und Schlaf.

Erleichtert atmete Aldare auf. Alles nur halb so schlimm. Sie brachte den Heiler zur Eingangstür, gab ihm einige Heller und bat ihn morgen erneut zu kommen. Langsam schritt sie in den Salon, setzte sich an den Sekretär und öffnete ihn. Wo war er nur? Wo hatte ihre Mutter den Brief hingelegt, den Kronvogt Orelan ihr vor wenigen Tagen geschickt hatte. Mutter war sehr aufgekratzt gewesen, als sie davon berichtete. Sie musste den Brief finden und herausfinden was darin stand und was es zu bedeuten hatte.

Da war er. Endlich! Sie überflog ihn "[...] Treffen auf der Burg Mardershöh am 15. Hesinde-Tag.", "[...] Jagd auf den Perainor zu Stippwitz-Sappenstiel [...] am diesseitigen Rand der Trollzacken versteckt [...]". Sie schloss die Augen. Eine Jagd also. Endlich würde sie sich einen eigenen Namen machen können. Nicht nur Tochter und Ehefrau sein. Endlich das Gelernte umsetzen zu dürfen. Für das Reich, die Ehre und ihre Familie.

Sie steckte den Brief ein und eilte in den Stall. Den Pferden schien es gut zu gehen. Sie teilte dem Stallknecht mit, dass sie und ihr Mann morgen in aller Frühe aufbrechen wolle und verließ die Burg voller Vorfreude und Anspannung.


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14. Hes 1038 BF zur abendlichen Hesindestunde
Einen eigenen Namen
Auf zur Jagd!


Kapitel 7

Unterwegs
Autor: Judith P.