Geschichten:Eine Ratte fangen

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Helburg, Ende Rahja 1041 BF

Mit mürrischem Blick betrachtete der Zuchtmeister Malphias die obskuren Gestalten welche sich im großen Saal der Helburg versammelt hatten. Es war ein halbes Dutzend der berüchtigsten Bluthunde welche sich im Mittelreich und den angrenzenden Gebieten fanden.

Darunter ein hünenhafter Utulu, genannt der Schwarze, welcher die Fingerknochen seiner Opfer an seine Weste nähte, ein grobschlächtiger sehr vernarbter Tobrier, ganz in Schafsfelle gehüllt, und der fiese Koscher, ein Zwerg welcher mit seiner Armbrust bevorzugt Giftbolzen verschoss. Schattenklinge, wie sich der Almadaner Meuchler gerne nannte, neben ihm Wamin Nahiat Aldam, die Tulamidinzauberin, komplett verschleiert und mit Maske, in ihren Kreisen nur die Bluthand genannt. Und zum Schluss Butterfett, so schmierig der Name auch klang, so widerlich war auch der Typ unter seiner verbeulten Rüstung mit dem albernen Topfhelm, den er niemals abnahm, so effektiv war er.

Seine beiden Verwandten aus Djeristan jenseits des Walles schauten ziemlich unglücklich drein. Es war ihnen nicht gelungen den Gesuchten in Khunchom dingfest zu machen. Und nun war jener Gejagte dort verschwunden und seine Spur hatte sich verloren. Entsprechend groß war der Zorn des Höllenwallers.

Dieser hatte nun prompt auf seine Rückreise aus Greifenfurt in Gareth Halt gemacht und dubiose Kontakte gepflegt, und nur zwei Wochen später waren die Übelsten ihrer Art angereist.

„Kopfgeldjäger!“, unzufrieden spie der Zuchtmeister das Wort aus. „Solch Abschaum brauchen wir nicht, wir werden diesen Strolch mit unseren Mitteln zu fassen bekommen.“ Seine nicht verhehlten Worte galten den beiden Djeristanim, die eifrig nickten. Gehört wurden sie aber auch von dem Tobrier, der sein vernarbtes Gesicht zu ihm wandte und etwas Unverständliches grunzte. Die Drohung dahinter war nicht zu überhören, und Malphias beschloss, es sei vernünftiger zu schweigen.

Das Tor wurde geöffnet und Denderan von Pfiffenstock trat ein und neben ihn. Auch sein Gesicht zeigte den gleichen Missmut über die aktuelle Entwicklung. Und das er diesen Abschaum misstraute. Aber auch er schwieg.

Dann war der Klang schwerer Stiefel zu hören, und der Höllenwaller betrat mit gemessenen Schritt den Saal. Malphias und den beiden Djeristanim schenkte er keinerlei Beachtung, zu groß war offensichtlich der Missmut über die misslungene Mission. In der Hand einen kleinen Lederbeutel dessen Inhalt er nun achtlos auf die große Tafel entleerte. Herrliche Rubine kullerten hervor, sicherlich im hohen Wert einer dreistelligen Dukatensumme.

Die ungeteilte Aufmerksamkeit der Kopfgeldjäger war ihm sicher. Er Schritt ihre Reihe ab und verkündete seinen Auftrag: „Die Ratte ist aus ihrem Bau in Khunchom entkommen und verschwunden. Ich will ihn haben, tot oder lebendig. Wer ihn mir lebend bringt, bekommt die komplette Belohnung, tot nur die Hälfte“, und deutete mit einem Nicken auf den Beutel und die verstreuten Edelsteine. „Helmbrecht von Steinfelde sucht ihm ebenfalls für das Grafenhaus. Doch eher will ich die Ratte tot sehen, als das sie ins Reich zurückkehrt. Bringt mir Hilbert von Hartsteen, am liebsten seinen Kopf auf einem silbernen Tablett.“




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26. Rah 1041 BF zur mittäglichen Rondrastunde
Eine Ratte fangen


Kapitel 1

Falbingers letzte Worte
Autor: Malepartus