Geschichten:Ein neuer Staatsrat für Garetien - Gerüchte in Luring

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Burg Luring, Baronie Luring


Auf der Burg herrschte schon seit einiger Zeit helle Aufregung. Die Gerüchteküche brodelte. Angeblich soll Herrin Ederlinde von einem Grafen aus Hartsteen für das neu zu besetzende Amt der Staatsrätin vorgeschlagen worden sein. Ein Amt, welches noch bis Ende 1028 von des Grafen Vetter Praiodan von Luring ausgefüllt wurde, der durch schändliche Meuchlerhand in seiner Villa in Gareth zu Tode gekommen war.

Nun überschlugen sich die Mutmaßungen und Unterstellungen. Hatte die Herrin dies bereits von langer Hand geplant? War sie es leid geworden auf die Änderung der Reichsforster Erbschaftsfolge zu warten, und fühlte sie sich nun zu Höherem berufen? Hatte sie dem Hartsteener Grafen gar Zugeständnisse gemacht? Was war mit dem Baron von Hirschfurten? Von diesem hörte man kaum noch etwas. Die Hochzeitsvorbereitungen waren seit einiger Zeit schon zum Erliegen gekommen. Hatte Ederlinde vielleicht nun ihr Augenmerk auf die Grafenhand gelegt? Träumte sie vielleicht davon, zwei der mächtigsten Grafschaften Garetiens zu vereinen?

Doch das geschwätzige Treiben verstummte ein jedes mal, wenn Ederlinde den Raum betrat. Doch außer tadelnden Blicken tat sie nichts, um den Gerüchten Einhalt zu gebieten. Dazu fehlte ihr schlicht die Zeit, denn es galt noch viele Dinge zu regeln.

Jedenfalls hatte sie ihre Entscheidung schon gefasst: Sie würde in drei Tagen nach Gareth aufbrechen, um dort bei der Auswahl des Staatsrates ein gehöriges Wort mitzurteden und ihr Gewicht in die Waagschale zu werfen. Vater ging es in letzter Zeit wieder etwas besser, so dass sie kaum ein schlechtes Gewissen haben musste, wenn sie ihn eine Weile alleine ließ.

Bei der Gelegenheit könnte sie sich gleich davon überzeugen, was ihr nichtsnutziger Bruder Drego gerade wieder trieb. Sie überlegte noch, ob sie auf dem Weg einen Zwischenrast bei Nimmgalf einlegen sollte, entschied sich aber dann doch dagegen. Momentan gab es einfach Wichtigeres zu tun, und Nimmgalf hatte genug eigene Sorgen – wenn er denn überhaupt zugegen war, und nicht wieder auf einer seiner kopflosen Expeditionen. Wenn ihre Kampagne zugunsten einer Staatsrätin Ederlinde einmal in Bewegung gekommen wäre und auch bei der Krone Anschlag gefunden hätte, würde er sich sicherlich schon von ganz alleine melden. Schließlich beträfe ihn die Sache ja fast ebenso sehr wie sie selbst.