Geschichten:Ein neuer Staatsrat - Auswirkungen in Perricum: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 4. Juni 2019, 08:27 Uhr

Baronie Haselhain, Mitte Rahja 1029 BF


Simold stürmte erhitzt in die Schreibstube. Rempelte eine der tobrischen Schreiberinnen, die gerade damit beschäftigt war Schuld- und Pfandbriefe der Flüchtlinge in die ausgeklügelte Ablage zu sortieren. In einem Wust aus Papier flatterten unter dem Aufschrei der Mitdreißigerin die gezeichneten Urkunden durch die Luft. Erst nachdem die Tobrierin begriffen hatte, wer für die Schnippseljagd verantwortlich war, unterdrückte sie ihre Flüche und begab sich auf alle Viere, um die Unterlagen erneut zu sortieren.

"Aynän Brief!", entgegnete Simold, der sich vor dem kleinen Fenster aufbaute und die Fäuste in die Hüften stemmte.

"Herr... wie meinen?", antwortete der Stubenleiter verunsichert.

"Na, schraybän natierlich!"

"Sehr wohl Herr", zückte der blonde perricumer Tulamide eine Feder und raschelte sich ein Pergament zurecht.

"An die kaysärlich käniglichä Kanzlei zu Garäth, Junker Prayadann von...," hielt Simold plötzlich inne. Ohne sich vom Fenster und seinem Blick nach draußen abzuwenden, verharrte Simold und schwieg. Nach einer gewissen Zeit trauten sich die Schreiber wieder leise und verhalten ihrem Tagwerk nachzugehen.

Es raschelte leise auf den Pulten, in den Ablagen und auf dem Boden, wo die Schreiberin immer noch damit beschäftigt war, die Einzelteile ihrer gestrigen Arbeit aufzulesen. Lediglich der Stubenleiter wartete auf weitere Anweisungen seines Herrn.

"Habe isch nicht gesagt, dass man sich in maynän Räumän in der Landesmode zu kleidän hat!", brummte Simold kaum hörbar und sorgte so wieder für absolute Stille im Raum.

Simold wendete sich um, blickte die hübsche, tobrische Frau an, die gerade ihren Papierwust geordnet und wieder emporgehoben hatte. Er zückte drei vier Papiere aus ihrem Stapel und ließ sie zu Boden gleiten. Die Verunsichrte wusste zuerst nicht, wie sie reagieren sollte, bis ihr von einem auffordernden Augenwink ihres Herrn bedeutet wurde die Dokumente erneut aufzuheben.

Als die Tobrierin wieder auf den Knien die Urkunden einsammelte, blickte Simold noch einmal in die Runde: "Isch habä vielä von Eusch aus dem Äländ geholt. Eurän Familiän Land und Hof gegäbän. Und wänn isch verlangä, dass man sich nach Perricumär Modä kleidät, heisst das nischt, dass ihr mit Eurär Tradition bräschen sollt. Ihr errweist mir damit Respäkt und tut mir einä Freudä."

Sprach Simold, blickte der auf dem Boden knienden Schreiberin noch einmal auf den - seiner Meinung nach - viel zu stoffverschwendenden gekleideten Hintern und begab sich wieder vor das Fenster.

Von draußen hörte man das Fauchen einer der Korambestien des Bestiariums, was den zu erwartenden Unmut des Herrn noch verheißungsvoller werden ließ. Langsam drehte er sich um, schritt auf seinen Stubenleiter zu, zückte ihm flink das falsch adressierte Papier vom Tisch, faltete es sorgsam zusammen. Kurz stockte er und legte es dann wieder hin.

"An seine Exzellänz Junker Prayadann von Luring ..." diktierte er weiter, während die Feder des Schreibers flink über das Pergament kratzte. "Isch vermissä Euch mein Freund. Die Zeitän sind verworrän und ohnä Bandä. Gezayschnät Simold, Herr von Hassal han Ammayin."

Solbald die Feder verstummte nahm Simold das Papier wieder erneut an sich, ließ kurz die Tinte trocknen und begab sich zur Tür, wo gerade die Tobrierin erhob und den Steine schweren Stapel ängstlich an den Bauch drückte.




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Dieser Briefspieltext wurde von den Spielern Garetiens, Greifenfurts und Perricums aus über 2.500 Briefspieltexten ausgewählt.