Geschichten:Ein Landvogt für Hartsteen - Steinfelder Erklärungen

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Praiodan von Steinfelde, Wegevogt zu Hartsteen, Junker zu Steinfelde an Hochgeboren Felan Rondrik von Schallenberg, Baron zu Aldenried, Zeugmeister zu Hartsteen. Die Zwölfe zum Gruß, Praios und Ronda voran!
 
 
 
 
Seid bedankt für Eure Zeilen, werter Freund, auch wenn der Anlass derselben in der Tat wenig erfreulich ist. Um der Freundschaft willen, die wir in so vielen gemeinsamen Unternehmungen gepflegt haben, würde es mir ungehörig erscheinen, Euch die Zeitung vorzuenthalten, nach der Ihr so dringend verlangt.

Der gefasste Schwarzmagier Tharleon - seid noch einmal bedankt für Euren wahrlich nicht geringen Beitrag zu seiner Ergreifung - sollte zusammen mit anderen Reichsverrätern von der Krone auf Burg Bogenbrück befragt werden. Durch Hilfe von außen und innen(!) aber gelang ihm und seinesgleichen erneut die Flucht. Natürlich nahm ich, zusammen mit ein paar anderen hohen Herrschaften, deren Namen Ihr sicher leicht herausfinden könnt, seine Spur auf und verfolgte ihn bis nach Bugenhog, wohin er sich in der Verkleidung eines Bettelbruders begeben hatte. Auf der Pfalz - Pfalzgraf Parinor war just nicht anwesend - wusste man aber erst einmal nichts von einem Thuronier oder dem Dämonenknecht.

In dieser Situation trafen wir auf den guten Halwart, der uns in geheimer - so meinten wir, was sich aber leider als Trugschluss erwies - Unterredung die Verbindung des Dämonenknechts zu des Pfalzgrafen Kämmerin Selinde von Spillingen aufdeckte und zugleich die nötigen Hinweise zur Wiederaufnahme der Verfolgung gab, als die flüchtige Ratte von einem Zauberkünstler ihr Schlupfloch wieder verließ. Dass dieser dann schließlich gefasst wurde, ist also zu einem Gutteil auch Eurem Verwandten zu verdanken. Im Nachhinein betrachtet wäre es wohl sicherer gewesen, wenn er seinen Dienst auf der Pfalz sofort aufgekündigt und mit uns gezogen wäre, wie ihm Burggräfin Rondriane angetragen hatte, mitsamt einer neuen Anstellung am Hofe der Gerbaldsmark. Allein, der treue Halwart wollte seinen Posten nicht überstürzt verlassen und stattdessen noch weitere Beweise für die unlauteren Machenschaften auf Bugenhog sicherstellen. Für diesen seinen Mut gebührt ihm mein höchster Respekt und es schmerzt mich zutiefst, dass er diesen mit seinem Leben bezahlt hat. Sein Tod geht auf das Gewissen der ruchlosen Spillingen. Diese konnte nicht mehr befragt werden, denn sie fand ihrerseits ihr Ende, als sie sich ihrer Festnahme durch Egbert von Lepel entziehen wollte, denn auch dieser war ihr schließlich auf die Schliche gekommen und hat glaubhaft Zeugnis von den Vorgängen abgelegt.

Unter diesen Umständen scheint es mir ausgeschlossen, dass der Sohn Eures Vetters im Einvernehmen mit dem Erzverräter Haffax gestanden haben soll. Von welcher Seite diese Injurien herrühren dürfte ebenso klar sein. Offensichtlich handelt es sich um einen weiteren Winkelzug Borstenfelds, der aber dieses Mal nicht verfangen wird. Umso weniger, als er nun nicht mehr auf die Unterstützung Egberts von Lepel bauen kann, der das Lügen- und Intrigengebäude, das in seinen Ausmaßen wohl die höchste Spitze des Bugenhoger Bergfrieds übertrifft, wollte man ein jegliches falsche Wort als einzelnen Stein betrachten, nicht länger mit tragen mochte. Nach eingehender Prüfung scheint mir dieser durchaus ein tüchtiger Mann zu sein, wenn auch etwas zu gutgläubig im Hinblick auf seinen vormaligen Brotherrn.

Warum ich dies schreibe? Nun, ich habe mir erlaubt, ihn bei Graf Luidor als neuen Landvogt von Hartsteen vorzuschlagen. Sowohl Werdomar von Quintian-Quandt als auch Hartwalden-Hartsteen sähen gerne einen ihrer Günstlinge auf diesem Posten. Doch ich denke, Ihr stimmt mit mir darin überein, dass dies keineswegs wünschenswert sein kann. Jetzt, da Lepel nicht mehr unter dem Einfluss Bugenhogs steht, lassen sich seine bewährten Fähigkeiten sicher zu Besserem nutzen. Ich habe Grund zur Überzeugung, dass er sich nicht als undankbar oder illoyal erweisen wird.

In der Hoffnung, Euer Verlangen nach Aufklärung in dieser Angelegenheit hiermit gestillt zu haben - wenngleich dies den Schmerz des Verlustes sicher nicht zu lindern vermag - verbleibe ich ehrerbietigst,
 
 
 
 
Praiodan von Steinfelde

Gegeben zu Desmerkuppe am 8. Peraine 1038 BF



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8. Per 1038 BF zur mittäglichen Ingerimmstunde
Steinfelder Erklärungen
Schallenberger Brief


Kapitel 3

Autor: Steinfelde