Geschichten:Die Katastrophe (Al’Katas Pu’ranuth) - Schützenhilfe?

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Gut Haselpfort bei Dorf Darpatsteg, Mitte Hesinde 1039 BF

Der Bote aus Haselhain hatte soeben den kleinen Salon verlassen. Haldana von Rotfurt musste erstmal ihre Gedanken sortieren. Es waren unruhige Zeiten, das wohl. Doch hatte sie insgeheim immer gehofft ihr kleines Refugium würde davon nicht beeinträchtigt werden. Welch eine süße Illusion. Sie hätte es einfach besser wissen müssen.

Sehr wohl war sie über die Ereignisse im angrenzenden Haselhain informiert. Dort brodelte es gewaltig. Aber wo tat es das dieser Tage nicht? Brendiltal war seit dem Tod des großen Eslam kopflos und steuerte ins Chaos. Haselhain, die zweite große, nebachotisch geprägte Baronie wurde von einem minderjährigen Baron regiert … nun ja, wohl eher von einem Beraterstab. Aber auch das nütze nichts, auch Haselhain stand am Abgrund. Im nur wenige Meilen entfernten Gaulsfurt hatte sich der dortige Junker vom Baron losgesagt und stand nun unter der Protektion der Baronin von Gnitzenkuhl. Nicht wenige raulsche Haselhainer waren daraufhin nach Gaulsfurt umgeseidelt.

Nun hatte ein Bote aus Haselhain das ansonsten so beschauliche Haselpfort erreicht, mit der Bitte um brüderliche Unterstützung. Haselpfort sollte seinem Namen alle Ehre machen und die Pforte nach Gaulsfurt schließen. Haldana überlegte, was Astaran wohl machen würde? Ihr Sohn war der Edle von Haselpfort, doch hielt er sich auch schon früher nicht wirklich hier auf, sondern trieb sich in Perricum-Stadt rum. So war es an ihr das kleine Lehen zu verwalten. Seit dem Tag der Schande war Astaran aber in Garetien. Sein letzter Brief verortete ihn in Neerbusch. Wo auch immer das liegen mochte. War das eine Ortschaft vor Gareth? Ein herrschaftlicher Forst? Wie dem auch sei, sie konnte ihn in dieser Angelegenheit nicht befragen. Ihr Sohn war ein Pfiffenstock, wie auch der Baron von Haselhain, der nun Gefolgschaft einforderte. Sie aber, Haldana, war eine Rotfurt. Nebachotisch zwar, keine Frage, aber aus Gnitzenkuhl. Diese Mischung machte diese Angelegenheit äußerst explosiv. Wie würde es ihrer Familie ergehen, wenn sich eine gebürtige Rotfurt gegen ihre Lehnsherrin stellen würde? Die Baronin von Gnitzenkuhl galt als machtbewusste Person und ihre Abneigung Nebachoten gegenüber war kein Geheimnis.

Haldana ging unruhig im Salon auf und ab. Sie musste eine Entscheidung treffen. Unvermittelt blieb sie stehen. Entschlossenheit machte sich auf ihrem Gesicht breit. Sie war, in Vertretung ihres Sohnes, der lange Arm der Landvögtin von Perrinmarsch. Sie wollte nicht dafür verantwortlich sein, auch noch die markgräflichen Lande mit in diesen Konflikt hereinzuziehen.

Auf ein Klingeln einer kleinen Tischglocke führte ein Diener den Boten herein.

„Sagt Eurem Herren, dass ich seiner Bitte nicht folge leisten kann. Wir werden uns nicht in innere Angelegenheiten Haselhains einmischen.“ Haldana schaute den Boten eindringlich an. „Ihr glaubt, man müsse der Familie beistehen, komme was wolle? Da habt ihr Recht. Mit meiner Entscheidung stehe ich MEINER Familie bei.“



 Wappen Mittelreich.svg  Wappen Markgrafschaft Perricum.svg   Wappen Markgraeflich Perrinmarsch.svg   Wappen Herrschaft Haselpfort.svg  
 Dorf.svg
 
Autor: Bega