Geschichten:Der neue Graf - ist außer Haus

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Anfang des vergangenen Mondes vollendete Rondrigan Paligan sein 21. Lebensjahr und erhielt endlich den Thron der Edelgrafschaft Perricum als Erbe seines Vaters Timshal Paligan, der in der Schlacht auf den Vallusanischen Weiden gefallen war. Fünf Jahre lang regierte für ihren Enkel Rimiona Paligan über die reiche Grafschaft, während sich Rondrigan auf sein Erbe vorbereiten sollte.

Das tat er, nicht jedoch so, wie es Familie und Regentin gerne gesehen hätten: Während die Stadt und das Umland völlig im Zeichen des Krieges stehen – als Bastion zu den Dunklen Landen zu Füßen der Trollzacken, als Hafen am Pelenmeer, auf dem die Dämonenarchen kreuzen und als Heimstatt des Schwertes der Schwerter –, entwickelte sich der Paligan-Spross mit dem rondrianischen Namen zu einem schöngeistigen Lebemann. Graf Rondrigan hat die Ritterweihe zwar empfangen, doch amüsiert er sich nicht bei den Turnieren seiner Perricumer Ritter, sondern lieber auf der Jagd mit den Freunden seiner Jugend.

Auf der Jagd befand er sich auch, als die feierliche Zeremonie zur Amtsübergabe stattfinden sollte. Der Graf aber erschien erst am späten Abend, als die Honoratioren der Stadt und der Kirchen schon wieder gegangen waren, empfing eher beiläufig den Grafenreif aus den Händen seiner Großmutter und verschwand mit zwei Gelehrten der Alchimie in seinen Gemächern des Schlosses Perringrund, auf dem die Edelgrafen residieren. Auch die Schürzenjägerei hat Rondrigan mitnichten aufgegeben, sie hat sich viel mehr zu einer Plage entwickelt, seit er als Jüngling noch in beide kaiserlichen Zwillinge gleichzeitig verschossen gewesen ist.

Beunruhigt über die Regierungsunlust des jungen Mannes ist man in Perricum nicht wirklich, doch scheint das Verhalten Rondrigans durchaus eine Facette des Hintergrunds zu sein, der die Rondra-Kirche bewegte, auf dem Reichscongress zu Gareth die ganze Grafschaft für sich zu fordern, um das materielle Überleben der Rondrianer zu sichern. Auf eben diesem Congress aber zeigte sich Graf Rondrigan erstmals der Reichsöffentlichkeit, und zwar als eloquenter und weitaus verantwortungsvollerer Regent, als man ihm dies zugetraut hatte: Mit einem weitreichenden Gelöbnis gegenüber der Rondrakirche verpflichtete er sich zu hohen Zahlungen und gewann sich großen Respekt. Manche vermuten allerdings dahinter das Wirken seiner Großmutter, die noch immer beratend an seiner Seite steht. Wie weit ihr Einfluss reicht, gilt dennoch als fraglich, da sie ihrem »jungen Paligan« einfach keinen Wunsch abschlagen könne, wie es heißt.

Edelgraf Rondrigan stehen schwere Zeiten ins Haus, und erst die Zeit wird erweisen, ob er aus seinen guten Kontakten zu den Nebachoten (sie fußen auf die große Begeisterung für Perricumer Rösser auf beiden Seiten) und zur Reichsstadt Perricum Kapital wird schlagen können, um die an beinahe drei Seiten von Reichsgrenzen umschlossenen Perricumer Lande zu stabilisieren. Momentan hören die Bittsteller und Gäste auf Schloss Perringrund jedoch zumeist, »der Graf ist außer Haus« – um seinen Angelegenheiten nachzugehen.


Meisterinformationen (markieren zum Anzeigen):

Der neue Graf von Perricum hat kein Interesse an den rondrianischen Traditionen seines Landes oder seines Vaters. Die Regentschaft über sein schwerreiches Lehen scheint er vor allem für seine Interessen nutzen zu wollen: Pferde, Jagden und die Alchemie. Alle gesellschaftlichen Gruppen, die die gleichen Interessen haben, werden darum die neuen Zeiten begrüßen.

Für den Meister bedeutet dies, dass in Perricum zukünftig ein lockeres Regime herrscht, das allerlei Freiräume erlaubt: Pferdediebe im eigenen Land werden ohne Federlesen hingerichtet, stammen die Rösser hingegen aus dem Aranischen, werden die Diebe als »Befreier« willkommen geheißen ...

Verspricht ein zwielichtiger Alchemist, den Aufenthaltsort des Steins der Weisen zu können, ist er sich der wohlwollenden Aufmerksamkeit auf Schloss Perringrund sicher. Forschungsaufträge, Expeditionen zu seltenen alchemischen Ingredienzen, rare Pergamente und Schriften, Geheimnisse und sogar Paraphernalia erzielen hohe Preise und die finanzielle Unterstützung des Grafen, der ziemlich vorbehaltlos hortet und sammelt, was er bekommen kann. Vor Scharlatenen ist er nur unzureichend geschützt, außer die Perricumer Hesindegeweihten oder die Magier der Grauen Stäbe (ODL) werden von ihm konsultiert – was entschieden zu selten geschieht. Seine Großmutter bemüht sich redlich, die Fäden nicht aus der Hand zu verlieren, scheitert jedoch immer wieder am Charme ihres Enkels, der sie mit Leichtigkeit um den Finger wickeln kann.

Hier können Ansätze für Abenteuer gefunden werden, die die Helden eng an den Edelgrafen und seine Leidenschaften heranbringen.



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Texte der Hauptreihe:
2. Hes 1026 BF
Der neue Graf - ist außer Haus
Schlechtes Wetter in Dergelstein


Kapitel 16

Der Heilige vom Schwarzensee
Autor: BB