Geschichten:Das neue Haselhain - Die Baronin I

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Freiherrlich Haselhain, kurz vor und bei Festung Haselhain, Anfang/Mitte Boron 1040 BF

Fatime kam entspannt von ihrer Reise zu ihrem Vater zurück und bevölkerte mit ihrer kleinen Gesandtschaft – der u.a. ihr Bruder angehörte – die kleine Straße Richtung ihrer jetzigen Heimat.

Die sie – wie auch ihr ruhiges Heimatdorf – immer mit etwas Sehnsucht nach ihrer großen Liebe, der pulsierenden Reichsstadt, erfüllte. Sie würde sie bald erneut besuchen, galt es doch viel vorzubereiten. Ihre kleine Schreibschule dort hatte sie schon lange nicht mehr gesehen und sie in die Obhut ihrer Schülerin gegeben. Die Schule sollte bald eine Schwester in der Stadt Haselhain bekommen. Es war nicht ganz einfach gewesen, den Stadtrat zu überzeugen ihr bzw Selo ein entsprechendes Haus dafür anwerben zu lassen, fürchtete der Rat doch eine gesteigerte Einflussnahme durch den Baron. Doch mit Fatimes Geschick war dies alsbald vom Tisch gewesen, denn sie hatte die Zweigschule unbedingt dort und nicht etwa in der barönlichen Festungsstadt Hassal’han eröffnen wollen. Zu einem aus dem Grund, dass die Stadt ihr als besserer Ort dafür erschien, sie liebte das Stadtleben und die Freiheiten dort, auch weil dort eine andere Stimmung zwischen den Kulturen vorherrschte. Zum anderen wollte sie sich dort einen kleinen Rückzugsort schaffen, der es ihr möglich machte sich vom Hofe zurück zuziehen und selbständiger zu sein, davon hatte sie seid ihrer Heirat einbüßen müssen, auch wenn Selo ein ebenso Freiheitsliebender Mann war.

Jedenfalls hatte man nun ein geeignetes und noch ausbaufähiges Gebäude im Viertel Blütengarten gefunden und sie wollte die Arbeit alsbald aufnehmen, denn sie hatte große Pläne, größere als sie bisher offenbart hatte. Selo unterstützte sie darin wo es ging, wenn auch nicht der Kunst und des Wissens allein wegen, aber das sollte ihr recht sein. Und auch ihr Vater hatte ihr bei ihrem Besuch zugesichert zur Inneneinrichtung der Schule beizutragen, mit geschnitzten Möbeln und Keramiken, die dem eher einfachen, raulschen Bau eine „nebachotische Note“ geben sollten. Ohnehin war ihr Vater Feuer und Flamme für die Ideen Selos, wenn auch weniger kalkulierend als ihr Gemahl, vielleicht auch als Trost für seine Verluste. So hatte er ihr mitgegeben Selo zu bekunden, dass das Junkertum Schönbartheim auch zum Ausbau des geplanten Hesinde-Kollegs in Sichlingen beitragen würde.

So zog man bestens gelaunt in die Festung ein. Doch als sie Selo aufsuchte, schien dieser – erstmals seid geraumer Zeit – nicht sonderlich gut gelaunt zu sein.