Geschichten:Das Sultanat Nebachot - In Baburin (2. Teil)

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Die Rüge Sheylishas war berechtigt gewesen. Ihre Wortwahl mit Sicherheit auch. Ja, er hätte selbst gehen und nicht einen Boten an seiner Stelle schicken sollen. Der war bisher nicht zurückgekehrt, und so blieb Ludovig weiter im Ungewissen. Seit Stunden nun saß er im Zimmer des Gierigen Wesirs und sinnierte über sein weiteres Vorgehen. Da klopfte es an der Tür. Er schreckte auf, fragte nach dem Besucher, woraufhin die liebliche Stimme seiner Frau ihm antwortete.

"Vigo, was verstecktst du dich in dieser Absteige? Ich hab den halben Tag gebraucht, um dich zu finden."

Er öffnete die Tür und gab ihr einen herzhaften Kuss. "Peraisha, schön dass du gekommen bist. Wobei, gebeten hatte ich dich doch gar nicht. In Tarashim wäre es sicherer."

"Sicherer? Du meinst wohl eher nervtötend. Mein Vater wettert die ganze Zeit über die Mittelreicher und Nebachoten, seit die Nachrichten aus Perricum eingetroffen sind. Er wollte sogar die Landwehr mobilisieren. Diese Gelegenheit gab es nicht, seit Dimiona Elburum usurpierte. Jetzt sieht er sich als Feldherr und spricht die ganze Zeit von den Heldentaten seiner Jugendjahre."

"Er wird nicht jünger, und jetzt hat er vielleicht tatsächlich die Möglichkeit in den Kampf zu ziehen."

"Und was ist mit dir, auch bereit für den Kampf?" fragte sie mit einem Schmunzeln.

"Ganz bestimmt nicht. Das Raulsche Reich wie ich es kannte ist Geschichte. Eslam in Perricum setzt dem ganzen nur die Krone auf. Oder sich selbst. Du weißt, das ich meinen Titel nicht durch Pflichtgefühl erlangte. Nein, mich hält nicht viel dort. Von meinen Eltern habe ich kein Wort gehört. Nach Gareth gelangt man jetzt nicht mehr mit all den gesetzlosen Banden und niederhöllischen Kreaturen die umherstreifen, aber nachdem was man hört ist die Stadt ohnehin ein Trümmerfeld, so wie auch Wehrheim, Gallys und Rommilys und jetzt Perricum."

Die Bitternis in seinem Gesicht verriet Peraisha, daß die vielen persönlichen Verluste ihm mehr ausmachten, als er zugab. In diesem Moment würde er darüber aber nicht sprechen wollen.

"Dann geht es dir um deine wohlgehüteten Schätze?"

"Ehrlich gesagt, ja, darum geht es mir. Nicht nur um meine, auch um die der Kirche. Aber mit der habe ich es mir nun erst mal verscherzt. Nun bin ich auf mich allein gestellt."

"Das stimmt nicht. Wenn du willst komme ich mit."

"Um was zu tun?"

"Na, um dir zu helfen. Außerdem habe ich ein paar Kleider, die ich ungern diesem selbsternannten Sultan überlassen würde."


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