Geschichten:Das Sultanat Nebachot - In Baburin (1. Teil)

Aus GaretienWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Baburin, 29. Rahja 1027 BF

Die trutzigen Mauern Baburins waren dieser Tage nicht jedem zugänglich, hatten die Nachrichten aus dem Norden doch nur für weitere Sorgen und Unruhe in der Stadt gesorgt. Auf Plätzen und Märkten ereiferten sich die Menschen in hitzigen Wortgefechten über die Geschehnisse im Neuen Reich, die Gardisten des Sultan Merkan patrouillierten ohne Pause durch die Straßen, immer darauf bedacht, subversive Elemente frühzeitig auszumachen. Händler und Handwerker sahen sich ihre Kundschaft zweimal an, Reisende aus dem Norden wurden besonders misstrauisch beäugt. Einige einheimische Jungspunde machten sich einen Spaß daraus, Fremde zu provozieren und brachen so manch eine Schlägerei los. Das Baburin dieser Tage war kein anheimelnder Ort, eher eine spannungsgeladene Festung, die sich auf einen Sturm vorbereitete. Wenn er denn kommen würde.

Ludovig hatte Glück gehabt. Das baburinische Tulamidya hatte während seiner Zeit als Leiter des hiesigen Kontors Salvanger gemeistert, so dass er ohne Probleme in die Stadt gelangt konnte. Im Gierigen Wesir hatte er ein gutes Zimmer bezogen und war danach sofort zur Mada Basari geeilt. Sheyla, die Vorsteherin, hatte ihm nichts Neues berichten können. Stattdessen machte sie ihm den Vorschlag, in Perricum nach dem Rechten zu sehen.

"Vigo, du bist ein geachteter Mann, der sich um die Beziehungen zwischen Garetiern und Nebachoten verdient gemacht hat. Du trägst außerdem einen Titel, und dein Hof liegt unweit der Grenze. Einen besseren Informanten als dich können wir in diesen Tagen nicht finden."

Er hatte ihre Bitte abgelehnt. Vorerst, denn Informationen waren ein teures Gut, und er hatte keine bekommen. Er würde sich nicht ins Sultanat Nebachot wagen, nicht bis er ausreichend dafür gewappnet war. Stattdessen hatte er einen Blauen Pfeil nach Darrenfurt gesandt. So wichtig ihm sein privates Vermögen auch war, Ludovig wollte nicht versuchen, dafür sein Leben aufs Spiel zu setzten. Dasselbe galt für seine Verpflichtungen. In dieser wirren Zeit wollte er mit Vorsicht agieren.