Geschichten:Briefe aus Khunchom - An das praiosfürchtige Volk der Mark Greifenfurt!

Aus GaretienWiki
Version vom 28. Juli 2018, 20:40 Uhr von Hartsteen (D | B)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Markgrafschaft Greifenfurt, im Peraine 1041 BF

Kurz vor dem Eintreffen des Adels auf Pfalz Kaiserley zur Langen Jagd taucht an verschiedenen Orten Greifenfurts, vor allem an belebten Märkten und lokalen Handelszentren, folgende Abschrift eines Briefes aus Khunchom auf.

Während der anklagende Schrieb in den grösseren Ortschaften recht zügig von seinem öffentlichen Ort entfernt und von den örtlichen Autoritäten verbrannt wird, scheint der Tonfall bei den ungebildeten Bauern und ärmeren Städtern starken Anklang zu finden.

Während die lokalen Geweihten des Götterfürsten lautstark einen Kirchenbann gegen den Verfasser fordern, machen sich einige betrunkene Halbstarke aus der Breitenau gen Kaiserley auf, "um es den Verrätern und Schlächtern des einfachen Volkes mal so richtig zu zeigen."



An das praiosfürchtige Volk der Mark Greifenfurt!
 
 
 
 
Das Wohlgefallen des Götterfürsten ist mit dir, tapferes und unbeugsames Volk einfacher und unverfälschter Seelen!

Genügsam und bescheiden bearbeitest du im Einklang mit den durch Mutter Peraine offenbarten Künsten den fruchtbaren Boden.

Du duldest über dir nicht die falschen Richter, die in Wollust, Verschwendung und Völlerei prassen und ihre eigenen derischen Gelüste über die alveranischen Gesetze setzen.


Bald wieder ziehen die falschen Edlen in deine Lande, rauben dir deine Ernte aus den müden Händen und haben nichts übrig für dich als überheblichen Hohn und herablassenden Spott.

In der Goldenen Au zertrampelten die scharfen Hufe ihrer Niederhöllenpferde deine Geschwister, während der teure Wein ihre lachenden Kehlen hinabperlte.

Und in wie viele Kriege werden sie dich noch schicken als billiges Füllmaterial für ihre Massengräber gegen Orken und Dämonen, um für sich selbst zu beanspruchen euren teuer bezahlten Sieg.


Als sie das letzte Mal zu Kaiserley sich versammelten und sich feierten, beschwörten sie aus den Untiefen der Vergangenheit einen finsteren Schwarzmagier.

Sie vollführten seine niedergeschriebenen unheiligen Rituale und sprengten die Ketten der Zeit, um die Ordnung der Götter zu erschüttern.

Denn Reliquien und Heiligtümer des Herren Praios waren ihre Paraphernalien, die sie den Gläubigen und einfachen Geweihten raubten.


Nur sehr wenige Adlige sträubten damals sich gegen diese schwere Schandtat und Hämmern an den Grundfesten der alveranischen Ordnung.

In einem Kloster der Gütigen Mutter Peraine harrten Gunilde von Dergelstein und ich in innigem Gebete und starkem Glauben aus, während die Irrenden die Pläne des Zauberers erfüllten.

Und anstatt ihren Frevel zu erkennen und vor Scham ihre Stirn mit Asche zu bedecken, verhöhnten sie uns und trachteten nach unserem Leben.


Voran ihnen schritt Malepartus von Helburg, abgefallen von allen Göttern und bar jedes aufrechten Glaubens, um uns aufrechte Gläubige der Zwölfe zu ermorden.

Ihm folgte die falsche Brut der Pulethaner, die im Munde den Namen des Götterfürsten führen, aber in ihrem Herzen nur ihren eigenen Vorteil kennen.

Wichtige Unterstützung fanden sie in der Person des schlangenzüngigen Oldebor von Weyringhaus, der seine Nachkommenschaft bereitwillig an diese Frevlerbrut verscherbelte.


So tief ist das Verderbnis deiner garetischen Nachbarn, dass sie als Baron im Schlund den Madafrevler Anaxios von Ochs die Herrschaft über das Volk anvertrauen.

Und auch die Aufklärung über die Machenschaften der Götterfeinde überantworten sie Adeptus Gerion von Keres, einem weiteren Frevler des Magieradels.

Unterstützt im Geheimen aber werden die Frevler von niemanden Geringeres als dem Emporkömmling Rondrigan Paligan, der im Griff nach der Macht vor keiner Schandtat zurückschreckt.


So räche, oh Greifenfurt, im Namen des Herren Praios!

Tilge nun, oh Greifenfurt, den Frevel vom Angesichts Deres!

Und wisse, oh Greifenfurt, das Recht der Götter ist mit dir!


Aufgeschrieben im mückenverseuchten Exil unter den Tulamiden,

auf der Flucht vor den Mördern und Häschern aus Höllenwall und Perricum,

aber mit reinem Herzen und seiner Seele hin zum Götterfürsten gerichtet
 
 
 
 
Hilbert von Hartsteen